Das Projekt "Hausmuellanalyse in drei Bezirken der Stadt Essen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Essen, Fachbereich 10 Bauwesen, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Im Anschluss an zwei Abfallanalysen in der Stadt Essen im Jahr 1993 wurde 1994 eine weitere Hausmuellanalyse durchgefuehrt. Die zwei ersten Analysen dienten einmal der Ermittlung der Hausmuellzusammensetzung vor Einfuehrung der Getrenntsammelsysteme und zum anderen nach Einfuehrung der Biotonne der Abschaetzung der Akzeptanz beim Buerger und der Ermittlung der Stoerstoffanteile im Bioabfall. Die neueste Analyse von 1995 hatte das Ziel, den Ist-Zustand der Abfallzusammensetzung nach Einfuehrung der Biotonne und der Gelben Tonne aufzuzeigen und die Veraenderung der Zusammensetzung in den drei Tonnensystemen zu ermitteln und zu dokumentieren. Durch eine Sortierung in drei Stadtteilen von Essen wurde in ausgesuchten Strassenzuegen (nur Besitzer der drei Tonnensysteme) der Abfall nach Tonnen getrennt eingesammelt und anschliessend auf dem Recyclinghof der Stadt sortiert. Die Analyse sollte zum einen den Ist-Zustand nach Einfuehrung der neuen Abfuhrsysteme und zum anderen die Akzeptanz und das Sortierverhalten der Buerger widerspiegeln. Bei der Analyse wurden in Abhaengigkeit der Siedlungs- und Sozialstruktur der Fuellgrad und der Erfassungsgrad aller drei Tonnen, der Reinheitsgrad und der Stoerstoffanteil ermittelt. Ausserdem wurde ueberprueft, ob die vom BMU ab Juli 1995 geforderte Erfassungsquote durch das Duale System erreicht werden kann. Sortierergebnisse: Biotonne: - Der Stoerstoffanteil liegt zwischen 3 und 5,9 Gewichtsprozent und damit hoeher als in der ersten Erhebung 1993 (im Mittel 0,5 Gewichtsprozent). - Der Erfassungsgrad liegt bei 58 - 69 Gewichtsprozent und damit im Bundesdurchschnitt. Gelbe Tonne: - Die Wertstoffpotentiale liegen wie die anderer Staedte und Landkreise in der Bundesrepublik; - Die Erfassungsquoten von 80 Gewichtsprozent auf der Basis der BMU- Vorgabe wird nicht erreicht, wie auch von fast allen anderen Staedten und Landkreisen; - Der Anteil an DSD-Wertstoffen bleibt bezogen auf aeltere Untersuchungen etwa gleich gross (23 - 28 kg/E x a); - Es kommen immer noch zu viel Depotcontainer-Wertstoffe in die graue bzw. gelbe Tonne. Allgemein: - die Gesamtabfallmenge hat sich in den drei Stadtteilen etwas verringert; - das Sortierverhalten ist mit Zunahme der Tonnenanzahl schlechter geworden.