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CuliBLE - Abschätzung des Vektorspektrums für die Übertragung/Verbreitung von West-Nil-Virus (WNV) und Rifttal-Fieber-Virus (RVFV) (Stechmücke)

Das Projekt "CuliBLE - Abschätzung des Vektorspektrums für die Übertragung/Verbreitung von West-Nil-Virus (WNV) und Rifttal-Fieber-Virus (RVFV) (Stechmücke)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie durchgeführt. Der Ausbruch der Blauzungenkrankheit, deren Erreger durch Blut saugende Gnitzen übertragen wird, traf 2006 Mitteleuropa völlig unvorbereitet und richtete enorme tiergesundheitliche und ökonomische Schäden an. U.a. existierten kaum aktuelle Daten zur einheimischen Gnitzenfauna und zur Vektorkompetenz der einheimischen Gnitzenarten für das Blauzungenvirus. Damit sich eine ähnliche Situation sich nicht mit einer Stechmücken-assoziierten Tierkrankheit wiederholt, sollen potenzielle Überträger von veterinärmedizinisch wichtigen Viren, wie z.B. des West-Nil- und des Rifttal-Fiebervirus, in der einheimischen Stechmückenfauna identifiziert und charakterisiert werden. Dazu wird die einheimische Stechmückenfauna deutschlandweit mit Hilfe verschiedener Typen von Stechmückenfallen (BG Sentinel, CDC-Lichtfallen, Gravid Traps, Ovitraps) erfasst und auf veterinärmedizinisch relevante Viren untersucht. Arten, die als Überträger von Viren bekannt sind, sollen im Labor für spätere Infektions- und Transmissionsversuche angezüchtet werden. Zur Sammlung der Daten wird eine Datenbank erstellt, die die Grundlage für Risikoanalysen darstellt.

AJAP II - Umweltfreundliche und nachhaltige Bekämpfung der Asiatischen Buschmücke

Das Projekt "AJAP II - Umweltfreundliche und nachhaltige Bekämpfung der Asiatischen Buschmücke" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Das Projekt AJAP II hat zum Ziel, die Eignung umweltfreundlicher Maßnahmen zur Bekämpfung der Asiatischen Buschmücke zu überprüfen. Untersucht wird auch, wie die Bevölkerung an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt werden kann und auf welche Akzeptanz diese stoßen. Forschungsansatz: Das Forschungsprojekt gliedert sich in vier Arbeitspakete. In einem ersten Schritt wird die Effizienz verschiedener umweltfreundlicher Bekämpfungsmittel (Naturpflanzenöle Lavendel und Nelke, biologisches Larvizid Bacillus thuringiensis israelensis, Kupfermünzen) in einem großangelegten Freilandexperiment überprüft. Auf ausgewählten Friedhöfen in Hessen und evtl. Rheinland-Pfalz wird das Vorkommen der Asiatischen Buschmücke mithilfe von Lockstoff-Fallen in regelmäßigen Abständen überwacht. Bei der Bekämpfung eines Schadorganismus, die auf eine Verringerung der Nachkommenzahl abzielt, können sich über die Zeit Resistenzen gegen die eingesetzten Substanzen ausbilden. Im zweiten Arbeitspaket wird über einen Zeitraum von drei Jahren untersucht, welche Maßnahmen möglichst lange effektiv wirken und nicht schon bald durch eine sich ausbildende Resistenz der Mückenart wirkungslos werden. Von entscheidender Bedeutung bei der Umsetzung von Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen ist allerdings die Akzeptanz und Mithilfebereitschaft der Kommunen und der Bevölkerung. Das ISOE verantwortet dabei das dritte Arbeitspaket, das mithilfe von quantitativen und qualitativen Befragungen untersucht, wie Kommunen wirkungsvoll in die Umsetzung von Präventions- und Kontrollmaßnahmen eingebunden werden können und auf welche Akzeptanz diese in der Bevölkerung stoßen. Die Erkenntnisse aus den drei vorangehenden Arbeitspaketen fließen in einen Vorschlag für ein integriertes Vektormanagement bzgl. der Asiatischen Buschmücke ein. Dafür werden die verschiedenen Bekämpfungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer Effizienz, Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Akzeptanz in der Bevölkerung bewertet und eine Erfolg versprechende Kombination von Kontroll- und Präventionsmaßnahmen erörtert. Hintergrund: Die Asiatische Buschmücke ist eine exotische Stechmückenart, die sich über die letzten Jahre in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen verbreitet hat. Sie kommt bevorzugt im menschlichen Siedlungsraum vor, insbesondere an Siedlungsrändern, auf Friedhöfen und in Kleingartensiedlungen. Regentonnen oder Blumenvasen bieten den Mücken ideale Brutstätten für ihre Larven. Die Asiatische Buschmücke ist Überträgerin unterschiedlicher Krankheitserreger, darunter das Virus der Japanischen Enzephalitis und der West-Nil-Virus. Derzeit gibt es keine erregerspezifischen Medikamente gegen beide Viruserkrankungen. Infektionen kann daher einzig prophylaktisch entgegengewirkt werden. Durch hygienische Maßnahmen sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Mensch oder Tier infiziert. (Text gekürzt)

Teilprojekt 7: Neue Methoden zur Bestimmung der Risiken des Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus und des West-Nil-Virus

Das Projekt "Teilprojekt 7: Neue Methoden zur Bestimmung der Risiken des Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus und des West-Nil-Virus" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Robert-Koch-Institut durchgeführt. Risikobewertung für eine Infektion mit Frühsommer Meningo Enzephalitis (FSME) in FSME Endemiegebieten in Deutschland an Hand von Untersuchungen zur Durchseuchung von Zecken und Nagern. In Abstimmung mit den anderen Kooperationspartnern sollen Zecken und Serumproben von Nagern aus verschiedenen hoch-, mittel und niedrig Endemiegebieten auf das Vorhandensein von FSME Viren bzw. Antikörpern gegen FSME untersucht werden. Die erhaltenen Ergebnisse sollen mit den gemeldeten FSME Fällen verglichen werden um Informationen über die Bedeutung dieser zusätzlichen Parameter zu erhalten. Die Ergebnisse sollen auch mit klimatischen Befunden der Endemiegebiete verglichen werden um evt. Rückschlüsse über zusätzlich prognostische Parameter zu erhalten. Die Ergebnisse sollen auf nationalen und internationalen Kongressen und Veranstaltungen präsentiert werden, sowie in internationalen Zeitschriften veröffentlicht werden. Abhängig von den Ergebnissen werden diese neuen Untersuchungsmethoden Eingang in die Analyse und Risikobewertung für die Ausweisung zukünftiger FSME Risikogebiete finden.

Verbesserte Mückenbekämpfung durch die Kombination von biologischen und chemischen Maßnahmen

Das Projekt "Verbesserte Mückenbekämpfung durch die Kombination von biologischen und chemischen Maßnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ - Department System-Ökotoxikologie durchgeführt. Malaria und andere durch Stechmücken übertragenen Krankheiten verursachen eine dramatische Zahl von Infektionen und Todesfällen in Afrika. Auch in den gemäßigten Breiten stellen z.B. das West-Nil-Virus und Chikungunyafieber ernstzunehmende Gefahren dar. Das vorgeschlagene Projekt soll eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Methode zur Bekämpfung von Moskitoslarven etablieren. Sie basiert auf einem integrierten Ansatz beruhend auf dem kombinierten Einsatz natürlicher Antagonisten, biologischer Larvizide und Umweltmanagementmaßnahmen. Seit 2005 untersuchen Wissenschaftler des UFZ zusammen mit Forschern von der Universität Yaound I, Kamerun, natürliche Antagonisten zur Bekämpfung von Mückenlarven. In der vorgeschlagenen Machbarkeitsstudie werden wir in zwei afrikanischen Regionen (Kamerun und Kenia) zeigen, wie dieser neue Ansatz in existierende nationale Strategien zur Bekämpfung von Malaria bzw. von Moskitos integriert werden kann. Das geplante Netzwerk wird die bereits existierende Zusammenarbeit zwischen kamerunischen und deutschen Wissenschaftlern ausbauen und eine starke Verbindung nach Kenia zum icipe (Internat. Centre of Insect Physiology and Ecology) aufbauen.

BayVirMos-Stechmückenübertragene arbovirale Krankheiten in Bayern(VKG) (Uni Bayreuth)

Das Projekt "BayVirMos-Stechmückenübertragene arbovirale Krankheiten in Bayern(VKG) (Uni Bayreuth)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz durchgeführt. Mittels Entwicklung von Artenverbreitungsmodellen, epidemiologischer Modelle und Klimamodellen Ermittlung von Risiken stechmückenübertragener viraler Krankheiten in Bayern. Hierzu werden räumlich hoch aufgelöste Klima- und Wettermodelle mit Geoinformation zu Stechmückenvorkommen, Bevölkerungsdichte und ggf. Reise- und Warenverkehr verbunden. Es stehen die Zoonosen Chikungunya, Dengue, West-Nil-Fieber und Usutu im Fokus.

Achtung Tigermücke!

Achtung Tigermücke! In Deutschland sorgt eine ausbreitungsfreudige Mückenart aus Ostasien bei Fachleuten für Besorgnis. Mückenstiche jucken und oft schwellen sie an. Aber besonders unangenehm kann es werden, wenn die Asiatische Tigermücke zusticht. Denn sie kann u.a. das Chikungunya-, Dengue-, Gelbfieber- und West-Nil-Virus übertragen. Auch in Teilen Südeuropas kam es durch diese Mückenart bereits zu Krankheitsfällen von Dengue- und Chikungunya-Fieber. Die Asiatische Tigermücke – auch Aedes albopictus genannt – gehört zu den hundert Arten der Welt, die sich am aggressivsten ausbreiten. Unter den Stechmücken rangiert sie hier unangefochten auf Platz eins. Seine Eier legt das Weibchen oberhalb von Wasserflächen ab, etwa an Rändern von Gewässern oder Gefäßen wie Regentonnen oder an aus dem Wasser ragenden Strukturen. Die Larven schlüpfen, wenn der Wasserpegel steigt und die Eier ins Wasser geraten – oft erst Monate nach der Eiablage. Die Eier sind sehr resistent gegenüber Kälte und Trockenheit. Mit dem internationalen Warenverkehr – vor allem dem Handel mit Altreifen und „Glücksbambus“ – werden die Eier über weite Strecken verschleppt. So hat sich die Mücke aus ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten in Ostasien inzwischen fast weltweit ausgebreitet. Auch in Europa ist die Ausbreitung rasant verlaufen. In Italien ist sie mittlerweile nahezu flächendeckend etabliert und wurde bis heute in mindestens 26 weiteren europäischen Staaten nachgewiesen. Nach Deutschland wird die Mücke mit dem Fernreiseverkehr eingeschleppt. Seit 2011 ist die Asiatische Tigermücke in den Sommer- und Herbstmonaten regelmäßig im südlichen Bayern und Baden-Württemberg entlang von Reiserouten aus dem Süden kommend anzutreffen. Trotz intensiver Gegenmaßnahmen konnte diese Stechmücke mittlerweile auch lokal in Deutschland überwintern: In Baden-Württemberg sind beispielsweise etablierte Populationen nachgewiesen worden. Allerdings wurden in den gefangenen Exemplaren keine Krankheitserreger nachgewiesen. Um einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit  vorzubeugen, sollte eine Ausbreitung dieser Mückenart in Deutschland verhindert werden. Dazu ist eine Überwachung an Risikostandorten notwendig, wie sie derzeit im Rahmen eines vom Bundeslandwirtschaftsministerium (⁠ BMEL ⁠) geförderten Projektes durchgeführt wird. Wer sich aktiv an der Forschung über die Verbreitung verschiedener Stechmückenarten in Deutschland beteiligen und außerdem gerne erfahren möchte, mit welcher Mückenart er es zu tun hat, kann ausgewachsene Mücken an das Projekt „Mückenatlas“ schicken. Was gegen die Ausbreitung in Deutschland getan wird, erläutert unser Faltblatt . Auch im eigenen Garten kann man tätig werden, in dem man Regentonnen mückensicher verschließt und alle Behältnisse mit stehendem Wasser, wie etwa Vogeltränken, mindestens wöchentlich restlos leert. Das hilft auch gegen andere Mückenarten, die "nur" lästig sind.

Stechmücken als Überträger exotischer Krankheitserreger in Deutschland

Infolge der immer ausgeprägteren Globalisierung im internationalen Warenhandel und der hohen Reisetätigkeit der Bevölkerung gewinnen exotische Krankheitserreger, die durch Stechmücken übertragen werden, in Europa zunehmend an Bedeutung. In Deutschland kommen etwa 50 verschiedene Stechmückenarten vor, von denen etliche Vektorkompetenz für Pathogene besitzen. So wurden in den letzten Jahren bereits verschiedene zoonotische Arboviren mit humanpathogener Bedeutung in Stechmücken aus Deutschland nachgewiesen, darunter Usutu-, Sindbis- und Batai-Viren. Auch Filarien wie der Hundehautwurm Dirofilaria repenswurden wiederholt in Stechmücken aus Brandenburg gefunden. Mit dem Auftreten weiterer Erreger, insbesondere dem West-Nil-Virus, muss in absehbarer Zeit in Deutschland gerechnet werden, da es bereits in den Nachbarländern Frankreich, Österreich und Tschechien zirkuliert. Die Übertragung exotischer Arboviren könnte zusätzlich unterstützt werden durch das verstärkte Vorkommen neuer sog. invasiver Stechmückenarten wie dem Japanischen Buschmoskito Ochlerotatus japonicusoder der Asiatischen Tigermücke Aedes albopictus, die hohe Vektorkompetenz für verschiedene Pathogene besitzen und gleichzeitig den Menschen als bevorzugte Blutquelle nutzen. Um diesen Entwicklungen zu begegnen und Risikoabschätzungen vornehmen zu können, wurden in den vergangenen Jahren in Deutschland verschiedene Projekte zur Erfassung von Stechmücken und ihrer Pathogene initiiert. Gleichzeitig müssen Bekämpfungsstrategien und Handlungsanweisungen erarbeitet werden, um möglichen Vektor-assoziierten Epidemien frühzeitig und effizient entgegenwirken zu können.<BR>© www.link.springer.com

Klimawandel und Anpassung/Handlungshilfen: Tool Asiatische Tigermücke

Das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung hat ein Tool des Landes Baden-Württemberg von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage ( KABS ) e.V. weiterentwickeln lassen, das es Städten und Gemeinden in Hessen ermöglicht, Einschleppungswege und mögliche Brutstätten im Siedlungsgebiet zu identifizieren. Das Tool leistet einen Beitrag zur Sensibilisierung der unterschiedlichen kommunalen Fachbereiche und befähigt diese, gezielt Maßnahmen zur Vermeidung der Ansiedlung und Ausbreitung der Tigermücke ergreifen zu können. Interessierte hessische Kommunen können sich über das Kontaktformular registrieren, um die Zugangsdaten zum Download des Tools zu erhalten. Die Asiatische Tigermücke ( Aedes albopictus ) ist eine bei uns ursprünglich nicht heimische Stechmückenart. Ihren Weg nach Europa hat sie als „blinder Passagier“ mit dem globalisierten Waren- und Reiseverkehr gefunden. In vielen europäischen Regionen hat sich die Art inzwischen dauerhaft angesiedelt und erreicht über unterschiedliche Verkehrswege auch immer wieder Orte in Deutschland und Hessen. Mit dem klimawandelbedingten Temperaturanstieg findet die Stechmücke hier zunehmend günstigere Bedingungen vor, sodass sie es insbesondere entlang des Oberrheingrabens bis nach Hessen hineingeschafft hat, Populationen aufzubauen. Unter bestimmten Bedingungen ist die Tigermücke in der Lage, exotische Krankheiten wie das Dengue-, Chikungunya- oder West-Nil-Virus zu übertragen. Es ist daher wichtig, eine Ansiedlung und Verbreitung der Art möglichst zu verhindern, um gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung zu vermeiden. Das Tool besteht aus drei Teilen: In der klimatischen Etablierungseinschätzung werden auf Grundlage der derzeitigen und zukünftig zu erwartenden Temperaturverhältnisse die Gebiete hervorgehoben, die besonders günstige klimatische Bedingungen für eine Populationsentwicklung der Tigermücke bieten. Die infrastrukturelle Etablierungseinschätzung fragt detailliert die Gegebenheiten vor Ort ab, die zum Einen Einschleppungswege für die Stechmücke bieten können, zum Anderen mögliche Massenbrutstätten für die Art darstellen. Einschleppungs- und Brutstättenrisiken werden für alle potenziellen Orte getrennt evaluiert, auf sogenannten Laufzetteln vermerkt und münden am Ende unter Einbeziehen der klimatischen Einschätzung in einer allgemeinen Beurteilung. Unter Informationen finden sich Seiten, die artspezifische Besonderheiten wie Erscheinungsbild, Lebenszyklus, Lebensbereiche, Verbreitungswege und die Bedeutung der Art für den Menschen erläutern, ergänzt durch umfangreiches Bildmaterial und Bestimmungshilfen. Außerdem stehen dort vorbereitete Handzettel, Broschüren, Pressetexte und Aushänge zur Verfügung, die die Kommune für Kommunikation und Aufklärung nutzen kann. Die Tigermücke ist kleiner als die meisten einheimischen Stechmückenarten, ist schwarz und hat eine deutliche Zeichnung mit silbrig-weißen Streifen auf dem ganzen Körper. Hilfe bei der Bestimmung bietet die KABS auf ihren Internetseiten . Im Gegensatz zu den uns bekannten Stechmücken ist sie tagaktiv und sehr aggressiv und fällt dadurch als Lästling auf, der den Aufenthalt im eigenen Garten oder in öffentlichen Parks unangenehm machen kann. Haben Sie Asiatische Tigermücken beobachtet oder sind sich nicht sicher, ob es doch eine einheimische Art ist? Fotos von Sichtungen können Sie an das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege ( HLfGP ) einsenden, das ein landesweites Monitoring betreibt. Eingefangene Exemplare sollten möglichst nicht zerquetscht werden und können nach Rücksprache mit dem HLfGP auch per Post eingeschickt werden. Mückennetze und Mückensprays helfen, die Plagegeister fernzuhalten. Der wirksamste Schutz vor Stechmücken ist jedoch, ihnen die Möglichkeit zum Brüten zu nehmen. Die Tigermücke nutzt als Brutstätte kleinste Wasseransammlungen: Ursprünglich sind dies Vertiefungen in Felsen oder Baumhöhlen – ebenso gut eignen sich aber auch Gefäße wie Topfuntersetzer, Blumenvasen, Regenrinnen oder weggeworfene Plastikbecher und Getränkedosen. Daher findet die Mückenart in Siedlungsnähe gute Lebensbedingungen vor, wenn auch die Temperaturen für ihren Entwicklungszyklus ausreichen. Zielführende Maßnahmen sind also, mögliche Brutgefäße im privaten Umfeld nicht im Freien stehenzulassen oder umgedreht zu lagern, um das Auffangen von Niederschlags- oder Gießwasser zu vermeiden. Werden Gefäße zusätzlich in regelmäßigen Abständen gereinigt, entfernt dies auch eventuelle alte Eigelege der Mücke (die Eier sind sehr überdauerungsfähig und überstehen Phasen des Trockenfallens!). Kontaktformular für die Zugangsdaten zum Download des Tools Bei Fragen zum Tool: Dr. Aljoscha Kreß Tel.: 0611-6939 294 Susanne Schroth Tel.: 0611-6939 291 Das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege informiert ausführlich über die Tigermücke. Sichtungen können per Foto eingeschickt werden und unterstützen das landesweite Monitoring. Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) e.V Nationale Expertenkommission „Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern“

Klimawandel und Anpassung/Folgen des Klimawandels/Gesundheit: Menschliche Gesundheit

Wohlbefinden und Gesundheit des Menschen sind äußerst verletzlich, nicht zuletzt, weil äußere Faktoren einen starken Einfluss haben. Die klimatischen Verhältnisse einer Region sind dabei wesentlicher Teil der Umweltbedingungen – ändern sie sich, hat dies auch Auswirkungen auf den Menschen. Extreme Witterungsereignisse wie Hitzewellen, Starkregen oder auch Stürme werden mit dem Klimawandel sehr wahrscheinlich zunehmen. Daraus können sich für jeden Menschen je nach Alter, Vorerkrankungen, Lebens-, Arbeits- und Wohnsituation teils erhebliche gesundheitliche Risiken ergeben. Zudem trägt der Klimawandel dazu bei, dass sich auch für Tier- und Pflanzenarten die Lebensbedingungen ändern. Manche Arten, die bei uns zunehmend geeignete Bedingungen vorfinden, können zum Beispiel Krankheiten übertragen oder Allergien auslösen. Eine Zusammenfassung der wichtigsten gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels bietet die Broschüre Folgen des Klimawandels für die menschliche Gesundheit . Projekte , die das Fachzentrum zu diesem Themenbereich beauftragt hat. Lange und warme Sommer werden von den meisten als etwas Schönes empfunden – halten sehr hohe Temperaturen aber über einen langen Zeitraum an, ändert sich das: Große Hitze kann eine extreme körperliche Belastung darstellen! Das Maß der Belastung ist zum einen von der meteorologischen Ausprägung einer Hitzewelle abhängig: Wie hoch klettern die Temperaturen in den heißesten Stunden des Tages? Wie lange dauert eine Hitzeperiode an? Ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass die Hitze zusätzlich als schwül und dadurch noch stärker belastend empfunden wird? Sinken die Temperaturen nachts so weit, dass ein erholsamer Schlaf möglich ist? Zum anderen beeinflusst die körperliche Verfassung jedes Menschen sehr stark die Anfälligkeit gegenüber Hitzeeinwirkungen. Besonders verletzlich sind ältere und vorerkrankte Menschen, Säuglinge und Kleinkinder sowie Personen, die im Freien arbeiten. Diese Verletzlichkeit des Menschen wird deutlich am Beispiel der erhöhten Zahl von Todesfällen, die im Hitzesommer 2003 auch in Hessen zu beklagen war, vor allem in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Zusätzlich steigt an klaren, strahlungsintensiven Tagen im Sommer die Ozonbelastung vor allem in Ballungsgebieten deutlich an. Dies kann bei empfindlichen Personen zu Schleimhautreizungen, Reaktionen der Atemwege und einer Beeinträchtigung der physischen Leistungsfähigkeit führen. Eine heimische Tierart, die dafür bekannt ist, dass sie Krankheiten auf den Menschen übertragen kann, ist der Gemeine Holzbock ( Ixodes ricinus ), eine Zeckenart. Beim Biss kann sie mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose infizieren. Vor allem milde Winter und warme, feuchte Sommer unterstützen die Populationsgröße und Aktivität dieser Art, so dass sie von den Auswirkungen des Klimawandels profitieren kann. Rötelmäuse wiederum sind bei uns die Hauptüberträger für Hantaviren. Sind die Mäuse infiziert, scheiden sie die Viren über Speichel, Urin und Kot aus. Der Mensch kann sich anstecken, wenn er bei Arbeiten im Wald oder Garten den Erreger mit aufgewirbeltem Staub einatmet. Die Zahl der Rötelmäuse ist stark abhängig vom Nahrungsangebot – produzieren Buchen in einem Jahr viele Früchte („Buchenmast“), kann die Mauspopulation im darauffolgenden Jahr stark wachsen. Da mit dem Klimawandel sogenannte Buchenmastjahre in kürzeren Abständen auftreten, steigt auch das Risiko für den Menschen, sich mit Hantaviren zu infizieren. Stetige, langfristige Veränderungen des Klimas können aber auch die Ansiedlung oder Ausbreitung gebietsfremder Tierarten begünstigen, die bei uns bisher nicht oder nur selten vertreten waren und die neuartige Krankheiten übertragen können. Dabei sind für eine Zuwanderung vieler „neuer“ Arten zahlreiche weitere Faktoren wie Globalisierung, intensiver Warentransport oder Tourismus mitverantwortlich. Zwei Stechmückenarten, die ursprünglich aus Asien stammen und in ihrer Heimat exotische Krankheiten wie das West-Nil-Virus oder das Chikungunya-Virus übertragen können, sind derzeit dabei, auch in Hessen Fuß zu fassen: Die Japanische Buschmücke ( Aedes japonicus ), die sich in benachbarten Bundesländern und auch an einigen Orten in Hessen bereits angesiedelt hat und die Asiatische Tigermücke ( Aedes albopictus ), die als Krankheitsüberträgerin weitaus bedeutender ist und in Süddeutschland bereits erfolgreich überwintert hat. Zecken der Gattung Hyalomma stammen ursprünglich unter anderem aus dem Mittelmeerraum und bevorzugen warme und trockene Sommer. Einzelne Exemplare der Art Hyalomma marginatum sind bereits mit Zugvögeln zu uns gelangt und könnten sich unter Klimawandelbedingungen möglicherweise ausbreiten. Gesundheitlich relevant sind sie, weil sie die bei uns exotische Krankheit Krim-Kongo-Fieber übertragen können. Aber nicht nur neue Überträgerarten können von wärmeren Temperaturen profitieren, sondern ebenso vorher bei uns unbekannte Krankheitserreger wie Viren oder Parasiten finden so bessere Lebensbedingungen vor und können sich besser vermehren. Dies führt dazu, dass auch einheimische Arten diese Erreger über eine infizierte Person oder ein infiziertes Tier aufnehmen und dann zu effektiven Überträgern werden können, so zum Beispiel die gemeine Hausstechmücke Culex pipiens für das West-Nil-Virus. Ähnlich wie bei Tierarten gibt es auch Pflanzenarten, die von klimatischen Änderungen profitieren und sich in der Folge bei uns verbreiten können. Ein bekanntes Beispiel mit sehr hohem Potenzial, Allergien auszulösen, ist die Beifuß-Ambrosie ( Ambrosia artemisiifolia ). Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, hat ihren Weg zu uns aber bereits über den globalen Warenverkehr gefunden. Sie breitet sich in erster Linie entlang von Verkehrswegen aus und profitiert dabei auch von warmen Sommern. Der Klimawandel kann aber auch die Eigenschaften von Pflanzen beeinflussen. Höhere Temperaturen und ein steigender Gehalt von Kohlendioxid können dazu führen, dass Pflanzen verstärkt Pollen produzieren oder die allergene Wirkung der Pollen sich verstärkt. Andere Blühzeiträume neuer Arten zusammen mit einer allgemeinen Verlängerung der Vegetationsperiode erhöht die Belastung für Pollenallergiker zusätzlich. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit sind durch die individuelle Lebenssituation häufig sehr unterschiedlich. Daher liegt es an jeder einzelnen Person, die Belastungen im Alltag wahrzunehmen und sich darauf vorzubereiten und anzupassen. Um beispielsweise Hitzebelastungen zu vermeiden, können Aktivitäten im Freien in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden, Wohn- und Aufenthaltsräume am frühen Morgen, spätabends oder nachts gelüftet und sonst verschattet werden. Das Risiko einer Krankheitsübertragung durch Zecken wird deutlich reduziert, wenn beim Aufenthalt in der freien Natur lange Kleidung getragen wird. Stechmücken bleiben dem eigenen Garten eher fern, wenn keine Brutmöglichkeiten vorhanden sind. Daher sollten zum Beispiel Regentonnen abgedeckt und Kleinstgewässer wie Blumenuntersetzer oder Vogeltränken, die einige exotische Arten für die Eiablage bevorzugen, regelmäßig geleert und gesäubert werden. Der Flyer Gemeinsam gegen die Tigermücke gibt weitere Handlungsempfehlungen. Hinweise und Links zu weiteren Möglichkeiten der individuellen Anpassung finden Sie auf unserer Anpassungsseite für Bürgerinnen und Bürger . Aber auch Städte und Gemeinden können einen Beitrag dazu leisten, die Hitzebelastung für ihre Bürger und Bürgerinnen zu reduzieren. Sie können Hitzeaktionspläne aufstellen, die dafür sorgen, dass beispielsweise Hitzewarnungen alle Risikogruppen erreichen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Handlungsempfehlungen zur Umsetzung gibt das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Das Umweltbundesamt stellt über die Kampagne Schattenspender zahlreiche Informationen und Materialien zur Verfügung, die Kommunen, Bürger und Bürgerinnen dabei unterstützen, Vorsorge vor Hitzebelastung zu treffen. Forschungsprojekte: Gesundheit Anpassungsseite Bürgerinnen und Bürger Folgen des Klimawandels für die menschliche Gesundheit Weitere interessante Links zum Thema: Informationen zu Hitzeaktionsplanung in Hessen Pollenflug-Gefahrenindex des DWD GesundheitsWetter-App des DWD

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