Das Projekt "Studie zu Maßnahmen zur Minderung von Formaldehydemissionen an mit Biogas betriebenen BHKW" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Bereich Fahrzeugtechnik, Forschungsinstitut Fahrzeugtechnik durchgeführt. Bei einem Messprogramm 'Gerüche aus Blockheizkraftwerks-Abgasen' sowie bei mehrfach durchgeführten Abgasmessungen wurde festgestellt, dass an einigen im Freistaat Sachsen installierten Biogasanlagen-Blockheizkraftwerken der gemäß Ziffer 5.4.1.4 der 'Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft)' festgelegte Grenzwert für Formaldehyd (60 mg/m3) überschritten wurde. Die Ursachen für diese erhöhten Formaldehydemissionen sind bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht analysiert worden. Es ist davon auszugehen, dass hierfür mehrere verschiedene Einflüsse, z.B. Motorprozesse, Substrateinsatz sowie Biogaserzeugungsverfahren, als evtl. Ursachen lokalisiert werden könnten. Im Rahmen der Untersuchungen für diese Studie ist zunächst der Ist-Zustand an landwirtschaftlichen Biogasanlagen-Blockheizkraftwerken in Sachsen zu erfassen. Basierend auf diesen Erfassungen sind für ausgewählte landwirtschaftliche Biogasanlagen-Blockheizkraftwerke (ca. 50) die statistischen Korrelationen bezüglich der erhöhten Formaldehydbildungen in Abhängigkeit der verschiedensten Ausgangs- und Einflussparameter (z.B. Blockheizkraftwerk-Spezifikation, Substrateinsatz, Biogaserzeugung, Inspektions-/Wartungszustand) zu analysieren. Im Weiteren sollen Maßnahmen herausgearbeitet und vorgeschlagen werden, welche die Einhaltung des TA-Luftgrenzwertes für Formaldehydemissionen ermöglichen könnten. Beispielsweise könnte es sich um die Beeinflussung der motorischen Prozesse, des Substrateinsatzes sowie der Biogas- und Abgasreinigung handeln. Hierbei wären sowohl eine Einzelmaßnahme als auch die Kombination von Einzelmaßnahmen denkbar. In einem weiteren Arbeitsschritt sind Kostenabschätzungen und Kosten-Nutzen-Analysen vorzunehmen, die sowohl die Projektierungen und die Beschaffungen als auch die Installationen sowie die ggf. geforderten Abnahmen für die ggf. Realisierung dieser Maßnahmen zur Formaldehydemissionsminderung enthalten. Je nach Klassifizierung der Biogasanlagen-Blockheizkraftwerke (z.B. Biogaserzeugung, Substrate, Baujahr, Motorenhersteller, -art, -leistung) ist zu erwarten, dass die jeweiligen Maßnahmen zur Formaldehydemissionsminderung nicht für alle Anlagen in gleicher Art und Weise sowie in gleichem Kostenumfang durchzuführen wären. Dementsprechend könnten auch mehrere voneinander abweichende Maßnahmen zur Minderung der Formaldehydemissionen vorgeschlagen werden. Diese Vorschläge sollen je nach Biogasanlagen-Blockheizkraftwerk-Klassifizierung und den statistischen Ergebnissen hinsichtlich der Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit der Formaldehydbildung in Konzeptionen zur Minderung der Formaldehydemissionen für die jeweilige Klasse zusammengefasst werden. usw.
Das Projekt "BiodivRestore: Sozio-ökologische Bewertung von Programmen zur Wiederherstellung von Feuchtgebieten zugunsten der Wiederansiedlung der emblematischen europäischen Sumpfschildkröte (EMYS-R)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung durchgeführt. In der EU-Strategie zur Erhaltung der Biodiversität für 2030 wird betont, dass 'wir die Natur in unserem Leben brauchen'. Derzeit ist die Welt jedoch mit ihrer sechsten Biodiversitätskrise konfrontiert. Die Habitat-Renaturierung und Wiederansiedlung bedrohter Arten gelten als operative Strategie zur Begrenzung des Biodiversitätsverlustes. Die europäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis (Emys) ist in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse: In Europa, wo die Feuchtgebiete seit dem 18. Jahrhundert um 90% zurückgegangen sind, hat sie den stärksten Rückgang aller Reptilien erlitten. Als Schirmart für Biodiversität und emblematische Flagship Art haben Emys von Wissenschaftlern und Interessengruppen viel Aufmerksamkeit erhalten hat. In den letzten 30 Jahren hat die EU zahlreiche Projekte zur Wiederherstellung von Feuchtgebieten zugunsten von Emys finanziert. Die Ergebnisse dieser Maßnahmen müssen jedoch intensiver herausgearbeitet werden: Was sind die effektivsten Methoden zur Wiederherstellung von Feuchtgebieten, die für eine nachhaltige Wiederansiedlung der Emys und der damit verbundenen Biodiversität in ganz Europa geeignet sind? EMYS-R konsolidiert ein internationales Netzwerk von Forschern und Interessengruppen, um Wissen über vergangene, gegenwärtige und zukünftige Feuchtgebiete, deren Biodiversität und Management auszutauschen. Es ist ein 3-jähriges, partizipatives und handlungsorientiertes Forschungsprojekt, das auf Theorien der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften basiert. Ziel ist es die Hypothese zu testen, ob ein höherer Renaturierungsgrad von Feuchtgebieten die Fähigkeiten von gezüchteten Emys, sich in freier Wildbahn niederzulassen, kompensieren kann, und ob solche Schutzmaßnahmen der Gesellschaft zugutekommen, indem sie Menschen und Natur zusammenbringen.
Das Projekt "Zusammenstellung, Hinweise und Empfehlungen zu möglichen Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen bei Erdkabelvorhaben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von OECOS GmbH durchgeführt. Höchstspannungserdkabel sind Vorhabentypen, bei denen sich viele Beeinträchtigungen über Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen begrenzen lassen. Allerdings besteht noch erhebliche Unklarheit darüber, wie die technischen und naturschutzfachlichen Maßnahmen im Detail durchzuführen sind, unter welchen Rahmenbedingungen sie ihre Wirksamkeit entfalten können und wie sie sich auf den verschiedenen Planungsebenen verankern lassen. Daher soll im Rahmen des F+E-Vorhabens ein detaillierter Maßnahmenkatalog erarbeitet werden, der alle bei (Höchstspannungs-)Erdkabeln typischer Weise in Frage kommenden bau-, anlagen- und betriebsbezogenen Schadensbegrenzungsmaßnahmen enthalten soll. Dabei sind sowohl technische Maßnahmen (z.B. geschlossene Bauweisen, Tonriegelwände gegen Drainage, die Vermeidung von Eingriffen oder Stoffeinträgen in Gewässer) aber auch die Maßnahmen im Rahmen der Baufeldräumung (z.B. Kontrolle und Sicherung von Höhlenbäumen und Totholz) und Baufeldsicherung vor vorzeitiger Wiederbesiedelung z.B. durch Amphibien, Reptilien oder bodenbrütende Vögel (durch Vermeidung von Anlockeffekten, Vergrämung, Zäunung, Umsiedelung), die Vermeidung störungsbedingter Brutzeitausfälle (durch Bauzeitensteuerung) oder zum Umgang mit speziellen Einzelarten (z.B. Hamster) zu berücksichtigen. Auch Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung spezieller Biotoptypen sind einzubeziehen. Damit die Maßnahmen auch vor dem Hintergrund der hohen Anforderungen des europäischen Gebiets- und Artenschutzes genutzt werden können, bedarf es präziser Definitionen und fachlicher Erläuterungen zur Durchführung, nachweislichen Wirksamkeit und Effizienz. Daher sollen die Maßnahmentypen im F+E-Vorhaben entsprechend des Stands von Wissenschaft und Technik analysiert und bewertet werden.
Das Projekt "Modell zur Bewertung von klima- und energiepolitischen Maßnahmen (CEPAM)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, Forschungsbereich Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement durchgeführt. Das Ziel dieses Projektes bestand darin, für das IPTS (Institute for Prospective Technology Studies) ein leistungsfähiges und klar strukturiertes Modellsystem zu erstellen, welches die konsequente und umfassende quantitative Bewertung der ökonomischen Auswirkungen von energie-, technologie- und klimapolitischen Maßnahmen gewährleistet. Das Projekt baute auf dem existierenden allgemeinen, multisektoralen und regionalen Gleichgewichtsmodell GEM-E3-World auf, das bereits gewinnbringend für die Analyse der Umwelt- und Energiepolitik auf EU- sowie globaler Ebene eingesetzt wurde. GEM-E3-World wurde dabei so angepasst, um den Anforderungen der IPTS hinsichtlich der umfassenden und dabei besonders auf flexible und problemadäquate räumliche, sektorale und zeitliche Auflösung bedachten Analyse klima- und energiepolitischer Fragestellungen zu entsprechen. Das Modellsystem wurde so aufgestellt, dass die flexible Disaggregation nach Sektoren und Regionen (einschließlich von Gruppen der EU-Beitrittskandidaten) sowie die Auswahl mittel- und langfristiger Modellhorizonte ermöglicht wurde.
Das Projekt "Vorhaben: Pflanzenmerkmale und Entscheidungshilfen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Institut für Geoökologie, Abteilung Umweltsystemanalyse durchgeführt. Seegraswiesen fördern Biodiversität und bieten wichtige Ökosystemleistungen (ÖSL) wie Kohlenstoffbindung sowie die Sedimentstabilisierung, die für den Küstenschutz von großer Bedeutung ist. Fehlschläge in bisherigen Wiederansiedlungsmaßnahmen für das gewöhnliche Seegras deuten darauf hin, dass seine ökologische Nische noch wenig verstanden ist. Dieses Projekt schafft die wissenschaftliche Grundlage für eine robuste und wissenschaftlich fundierte Wiederansiedlung von Seegras in südbaltischen Gewässern. Basierend auf der Identifikation dominanter Faktoren innerhalb der ökologischen Nische einschließlich des Mikrobioms wird ein Ansiedlungsunterstützer entwickelt und getestet, sowie die Auswirkungen von natürlichen und wiederhergestellten Seegraswiesen mit Blick auf ÖSL und ökologischen Wert bewertet. Darüber hinaus wird eine ökonomische Bewertung der ÖSL durchgeführt, um die Kosten für den Verlust der Lebensräume im Vergleich zu Investitionen in die Wiederherstellung der gleichen ökologischen Funktionen und ÖSL zu schätzen. Diese Kostenschätzung wird von Aktivitäten zur Akzeptanzsteigerung von Seegraswiesen und ihren ÖSL begleitet, um die Bereitschaft zu erhöhen, in die Wiederherstellung dieser wichtigen Lebensräume zu investieren. Durch die Modellkopplung der mit Seegraswiesen verbundenen Biodiversität mit ÖSL trägt dieses Projekt zu den Forschungsschwerpunkten II (Biodiversität und Nahrungsnetze), III (Ökosystembasierter Küstenschutz) und I (Klima- und Küstendynamik) bei. Die resultierenden Werkzeuge und Modelle werden Entscheidungsträger bei der Planung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Seegraswiesen unterstützen und Aufklärungsmaterial für Küstengemeinden bereitstellen, die das Bewusstsein für Seegraswiesen und ihre ÖSL im Küstenschutz und zur Anpassung an den Klimawandel schärfen wollen. Im Fokus des Teilprojektes stehen Pflanzenmerkmale, die Modellierung und das Entscheidungsunterstützungssystem.