Das Projekt "Hydraulische, sedimentologische und oekologische Probleme multifunktionaler Bewirtschaftung flussbegleitender Waelder" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung 4 Angewandte Geographie, Umwelthydrologie und Ressourcenmanagement durchgeführt. Flußbegleitende Gehölzstreifen und Auen schützen vor Uferanbrüchen und Erosion, schaffen Lebensräume für Tiere und Pflanzen, verbessern die Wasserqualität und wirken langfristig und nachhaltig. Außerdem gliedern sie die Fließgewässer besser in die Landschaft ein und schaffen dadurch Naherholungsräume für die Bevölkerung. In ganz Europa werden viele regulierte Flüsse wieder revitalisiert bzw. neue Überflutungsräume geschaffen. Dabei ist von besonderem Interesse zu wissen, wie sich der Uferwald auf die Abflußverhältnisse sowie auf Erosions- oder Anlandungsprozesse auswirkt. Das vorliegende Projekt untersucht den Einfluß von flußbegleitenden Gehölzstreifen auf die Abflußverhältnisse, die Anlandungs- und Erosionsprozesse von Flüssen. Dazu werden umfangreiche Vegetationsuntersuchung zur Klassifizierung von Gehölzen in unterschiedlichen Entwicklungsstufen am Rhein bei Breisach (D), an der Enz (D) und an der ingenieurbiologischen Versuchsstrecke am Wienfluß durchgeführt. Aufbauend auf den Ergebnissen der Felduntersuchungen werden im Labor physikalische Modelle gebaut, an denen die Wirkung von unterschiedlichen Bewuchstypen auf den Abfluß untersucht werden kann. In diesen Modellen können auch die Auswirkungen von unterschiedlichen Pflegeeingriffen auf die Abflußverhältnisse, die Anlandungs- und Erosionsprozesse simuliert werden. Aufbauend auf den Laborergebnissen werden die Auswirkungen der unterschiedlichen Bestockungsverhältnisse in numerischen Modellen nachgerechnet. Ziel dieser umfangreichen Untersuchungen ist es, Richtlinien und Entscheidungshilfen für die Pflege und Bewirtschaftung sowie die Neuanlage von bewachsenen Ufern bzw. Uferwald, im Hinblick auf den Hochwasserabfluß, den Sedimenttransport sowie die Stabilität von Uferböschungen, auszuarbeiten.
Das Projekt "Erheblich veränderte oder künstliche Wasserkörper" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wasservorsorge, Gewässerökologie und Abfallwirtschaft, Abteilung für Hydrobiologie, Fischereiwirtschaft und Aquakultur durchgeführt. Das Projekt ist Teil eines EU-Projektes der DG Umwelt zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Gegenständlicher Auftrag ist somit Teil des österreichischen Beitrages, der vom UBA koordiniert wird. Die Gesamtorganisation des Projektes obliegt Deutschland und Großbritannien. Der Aspekt der Beurteilung der hydrologisch und/oder morphologisch stark beeinträchtigten Fließgewässer und ihre abweichende Bewertung ist ein Schlüsselbereich der neuen Wasserrahmenrichtlinie. Seitens Österreichs wird das Projekt vom Auftraggeber, UBA, koordiniert. Die Gesamtlaufzeit beträgt ca. 2 Jahre. Im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie ist die Erstellung eines Bewertungsschemas für hydrologisch und/oder morphologisch stark beeinträchtigte Gewässer (aufgestaute, hart regulierte Gewässer) und eine Validierung dieses Schemas anhand von Fallbeispielen an der Bregenzerach, dem Wienfluss und der Donau zwischen Greifenstein und Wien geplant.