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Verzicht auf jegliche Düngung oder Nutzungspause (AUKM-Förderkulisse)

Die angepasste Bewirtschaftung auf Grünland in der AUKM-Förderkulisse „Naturschutzorientierte Grünlandbewirtschaftung mit Verzicht auf jegliche Düngung (Beweidung erlaubt) oder Nutzungspause“ (NatGDue) zielt auf den Schutz folgender Gebiete: FFH-und Naturschutzgebiete, wertvolle Grünlandbiotope wie Moorbiotope, Feuchtwiesen, Feuchtweiden, wechselfeuchtes Auengrünland, Binnensalzstellen, artenreiche Frischwiesen, Trockenrasen, feuchte Grünlandbrachen, artenreiche frische Grünlandbrachen, trockene Grünlandbrachen mit FFH-relevanten Trockenrasenarten, wiedervernässte Grünlandbrachen sowie FFH-Lebensraumtypen (LRT) 1340, 5130, 6120, 6210 (6212, 6214), 6230, 6240, 6410, 6440, 6510, 7140, 7150, 7210 und 7230 und deren Entwicklungsflächen, Flächen zum Wiesenbrüter, Insekten- und Amphibienschutz

Spezielle Mahdverfahren oder Beweidung mit Schafen/Ziegen (AUKM-Förderkulisse)

Die angepasste Bewirtschaftung auf Grünland in der AUKM-Förderkulisse „Naturschutzorientierte Grünlandbewirtschaftung durch spezielle Mahdverfahren oder Beweidung mit Schafen/ Ziegen“ (NatGlMad) zielt auf den Schutz folgender Gebiete: FFH-, SPA- und Naturschutzgebiete, wertvolle Grünlandbiotope wie Moorbiotope, Feuchtwiesen, Feuchtweiden, wechselfeuchtes Auengrünland, Binnensalzstellen, artenreiche Frischwiesen, Trockenrasen, feuchte Grünlandbrachen, artenreiche frische Grünlandbrachen, trockene Grünlandbrachen mit FFH-relevanten Trockenrasenarten, wiedervernässte Grünlandbrachen sowie FFH-Lebensraumtypen (LRT) 1340, 5130, 6120, 6210 (6212, 6214), 6230, 6240, 6410, 6440, 6510, 7140, 7150, 7210 und 7230 und deren Entwicklungsflächen, Flächen zum Wiesenbrüter, Insekten- und Amphibienschutz

Verbreitungsübersichten für ausgewählte Vogelarten im Land Brandenburg

Der Geodatensatz enthält Verbreitungsübersichten zu ausgewählten Vogelarten im Land Brandenburg. Dazu gehören beispielsweise: Großtrappe, Greifvogel-, Eulen- Storch-, Raufußhuhn-, Wiesenbrüter- oder Koloniebrüterarten.

Wiesenbrüterkulisse

Die Wiesenbrüterkulisse umfasst Flächen, die von Wiesenbrütern für die Brut genutzt werden, wurden oder in naher Zukunft, nach erfolgter Habitataufwertung, wieder als Wiesenbrüterlebensraum zur Verfügung stehen sollen. Innerhalb der Wiesenbrüterkulisse wird eine Bewirtschaftung im Rahmen des bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms bevorzugt angestrebt. Zusätzlich bildet die Wiesenbrüterkulisse eine fachliche Beurteilungsgrundlage für Planungs- und Eingriffsvorhaben in diesen Gebieten.

Antrag auf wasserrechtliche Genehmigung für die Anlage zeitweise wasserführender Flachmulden in der Gemarkung Feldkirchen

Die Planung sieht die Anlage von vier Flachmulden mit einer Tiefe von bis zu knapp 0,5 m auf einer Fläche von insgesamt ca. 2.000 m² vor. Dabei wird zunächst der organische Oberboden abgeschoben, dann der darunterliegende Lehm- bzw. Sandboden entnommen, anschließend der organische Oberboden wieder aufgebracht. Die geplanten Mulden sollen bei feuchter Witterung das Wasser länger halten als bislang, in Trockenperioden jedoch trockenfallen. Nach Anlage werden die Flachmulden mit autochthonem, artenreichem Feucht- und Grünlandsaatgut eingesät und die übrige Fläche mit einer Blühmischung angereichert. Das Grundstück ist für den Arten- und Biotopschutz vorgesehen. Durch die Anlage der Flachmulden soll die Biotopqualität verbessert werden, in erster Linie für wiesenbrütende Vogelarten. Im betroffenen Gebiet treten mehrere streng geschützte Vogelarten, wie z.B. Großer Bachvogel und Kiebitz auf, welche von der Maßnahme profitieren sollen. Die zeitweise wasserführenden Flachmulden bieten zudem Amphibien wie in der Nähe nachgewiesenen Vorkommen von Knoblauchkröte, Erdkröte, Kreuzkröte sowie Gras- und Laubfrosch eine optimale Fortpflanzungsmöglichkeit, da diese in längeren Trockenphasen austrocknen und hierdurch das Vorkommen von Prädatoren beschränkt wird.

Anlage einer Uferabflachung in der Gemarkung Rohrenfels

Der DMZV plant auf den Flurstücken 323 und 323/1 der Gemarkung Rohrenfels die Anlage einer temporär wasserführenden Uferabflachung mit einer Tiefe von maximal 50 cm auf einer Fläche von insgesamt rund 800 m² vor. Die geplante Uferabflachung soll bei feuchter Witterung das Wasser in der Fläche halten, in Trockenperioden jedoch trockenfallen. Durch die Anlage eines seicht ansteigenden Ufers soll die Biotopqualität verbessert werden, in erster Linie für wiesenbrütende Vogelarten.

„Für das Überleben der Wiesenvogelarten hier im Nordwesten steht es Fünf vor Zwölf!“

Wesermarsch/Friesland – Silke Haack hat ein Herz für „Langstreckenzieher“: Als Gebietsbetreuerin kümmert sie sich im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den Marschen und Salzwiesen der Landkreise Wesermarsch und Friesland um Uferschnepfen und andere bedrohte Wiesenvogelarten. Diese brüten von Februar bis Juli und prägen dort die Landschaft mit markanten Flugmanövern und ihren typischen Rufen. Doch das Leben der Wiesenvögel ist gefährlich, auch abseits des Flugs in die Winterquartiere. Anlässlich der aktuell laufenden 15. Zugvogeltage gibt die Diplom-Biologin einen Einblick in ein außergewöhnliches Arbeitsfeld in der Region. Über rückläufige Brutvogelzahlen – und das Engagement von knapp 50 Mitarbeitenden im internationalen Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats , hieran etwas zu ändern. Silke Haack hat ein Herz für „Langstreckenzieher“: Als Gebietsbetreuerin kümmert sie sich im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den Marschen und Salzwiesen der Landkreise Wesermarsch und Friesland um Uferschnepfen und andere bedrohte Wiesenvogelarten. Diese brüten von Februar bis Juli und prägen dort die Landschaft mit markanten Flugmanövern und ihren typischen Rufen. Doch das Leben der Wiesenvögel ist gefährlich, auch abseits des Flugs in die Winterquartiere. Anlässlich der aktuell laufenden 15. Zugvogeltage gibt die Diplom-Biologin einen Einblick in ein außergewöhnliches Arbeitsfeld in der Region. Über rückläufige Brutvogelzahlen – und das Engagement von knapp 50 Mitarbeitenden im internationalen Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats , hieran etwas zu ändern. Frau Haack, welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in den Landkreisen Wesermarsch und Friesland? Und wie ging es ihnen während der Brutsaison 2024? Frau Haack, welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in den Landkreisen Wesermarsch und Friesland? Und wie ging es ihnen während der Brutsaison 2024? Aktuell pendeln Schwärme verschiedener Zugvogelarten – Kiebitze und Goldregenpfeifer, aber auch Möwenarten, zum Beispiel Sturm- und Lachmöwe – zwischen den Wattflächen an Küste und Jadebusen und den Grünländern binnendeichs hin und her. Aber auch Bekassinen, Brachvögel sowie Grün- und Rotschenkel sind zu beobachten. Enten und Gänsearten fressen sich tagsüber im Grünland ausreichend Speck für ihre Zugstrecken an und übernachten dann im Watt. Im Frühjahr 2024 profitierten Wiesenbrüter wie Kiebitz, Rotschenkel, Austernfischer und Uferschnepfe von der nassen Witterung, die vom Winter bis in den Sommer anhielt. Auf nassen Böden konnten die Vögel viel Nahrung finden. Zusätzlich sorgten nasse Flächen mit spärlichem Pflanzenbewuchs für gute Brutbedingungen. Das reichte in den wenigen geeigneten Brutgebieten jedoch trotzdem nicht für eine positive Bilanz. Einige Gelege und Küken fielen den kühlen Temperaturen zum Opfer. Aber noch viel mehr Gelege und Küken waren ein willkommenes Fressen für Beutegreifer, die in diesem nassen Jahr wenig Mäuse fanden. Die genauen Zahlen, wie viele Küken flügge werden konnten, ermitteln die Spezialisten aktuell noch. Grundsätzlich gibt es in den beiden Vogelschutzgebieten aber viel zu wenig geeignete Brutgebiete, so dass der Bruterfolg der Wiesenvögel seit Jahren deutlich unter den Zahlen liegt, die notwendig wären, um die Bestände langfristig zu erhalten. In dem seit fast vier Jahren laufenden Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats setzen Sie gemeinsam mit vielen Partnern Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Wiesenvogelarten um. Welche Schutzmaßnahmen konnten für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits realisiert werden? In dem seit fast vier Jahren laufenden Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats setzen Sie gemeinsam mit vielen Partnern Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Wiesenvogelarten um. Welche Schutzmaßnahmen konnten für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits realisiert werden? – Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Eine neu entstandene großflächige Blänke – das ist eine flache Senke, die während der Brutzeit Wasser führt – wurde innerhalb kurzer Zeit von Kiebitzen und Uferschnepfen sehr gut angenommen. Dieser Erfolg zeigt, wie wichtig flach überstaute Flächen im Frühjahr zur Brutzeit sind. Auf anderen NLWKN-Flächen wird ein geeignetes Zusammenspiel von Vernässung und Bewirtschaftung noch erprobt und eng von mir als Gebietsbetreuerin begleitet. Außerdem fehlt aktuell noch ein effektives Management der Beutegreifer, etwa durch Bejagung, Fallen oder Zäunung. Sie sind seit 2018 beim NLWKN tätig und hier in der Region aktiv, seit 2021 im Rahmen des LIFE IP GrassBirdHabitats. Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Sie sind seit 2018 beim NLWKN tätig und hier in der Region aktiv, seit 2021 im Rahmen des LIFE IP GrassBirdHabitats. Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Nur ein kleiner Teil meiner Arbeit findet draußen in den Brutgebieten statt –leider! Vor allem vor und während der Brutzeit stehen regelmäßige Gebietskontrollen auf dem Programm. Den größten Teil meiner Arbeitszeit verbringe ich mit Büroarbeit, etwa dem Schreiben von Fördermittelanträgen, Umsetzungsplänen und Genehmigungsanträgen oder der Vergabe und Begleitung von Bau- und Wartungsarbeiten an Stauanlagen. Wichtig ist natürlich auch die Kommunikation mit den betroffenen Akteuren vor Ort: Pächter, Flächennachbarn, die Wasserwirtschaft und Naturschutzvertreter. Ein regelmäßiger Austausch mit meinen Fachkollegen im Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats und in anderen Projekten in Wiesenvogelschutzgebieten in Niedersachsen oder in den Niederlanden hilft bei der Entwicklung von Ideen und Konzepten. Ich lerne dabei immer wieder Neues über die Landschaft, deren Nutzung und den Wiesenvogelschutz. Welche besonderen Herausforderungen und Ziele gibt es in den beiden Vogelschutzgebieten zu bewältigen – auch im Vergleich zu anderen Regionen? Welche besonderen Herausforderungen und Ziele gibt es in den beiden Vogelschutzgebieten zu bewältigen – auch im Vergleich zu anderen Regionen? Wie Wiesenvogelschutz erfolgreich funktionieren kann, zeigen Erfahrungen aus niedersächsischen Vogelschutzgebieten wie dem Dümmer, der Unterelbe oder den Huntewiesen: Hier gibt es weiträumige, offene Landschaften mit einem hohen Anteil feuchter bis nasser, krautreicher Grünländer, die extensiv und an den Brutverlauf angepasst bewirtschaftet werden. Auch ein geringer Druck durch Beutegreifer ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Alle diese Faktoren sind gleichermaßen von Bedeutung. Diese Bedingungen werden vorwiegend auf großflächigen, zusammenhängenden Naturschutzflächen in öffentlicher Hand erreicht. In den beiden Vogelschutzgebieten, in denen ich tätig bin, befindet sich der überwiegende Teil der Flächen in privatem Eigentum. Somit besteht für alle Akteure des Wiesenvogelschutzes vor Ort die Herausforderung Maßnahmen für einen effektiven Wiesenvogelschutz so umzusetzen, dass die noch bestehenden Wiesenvogelflächen zu gut vernetzten, ausreichend großen, nassen Hotspots werden. Ein Instrument dafür sind die sogenannten Natura2000-Managementpläne, die aktuell für beide Gebiete erarbeitet werden. Im Rahmen des laufenden Projekts LIFE IP GrassBirdHabitats kann ich diesen Prozess begleiten und die Umsetzung unterstützen, indem ich zum Beispiel Fördermittel zur Umsetzung von Maßnahmen beschaffe. Ein entsprechender Projektantrag ist aktuell auf dem Weg. Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Zugvögel sind wahre Orientierungs- und Überlebenskünstler, die nicht nur auf ihrem Zug und in den Rastgebieten vielen Gefahren ausgesetzt sind. Die meist ortstreuen Wiesenvogelarten sind in ihren Brutgebieten an einen Lebensraum gebunden, der durch die Vereinheitlichung und Intensivierung der Arbeitsgänge in der Agrarlandschaft stark bedroht ist. Für das Überleben der Wiesenvogelarten hier in Nordwesteuropa steht es Fünf vor Zwölf! Nur durch die gemeinsame Anstrengung aller betroffenen Akteure kann dieser Trend umgekehrt werden. Dabei geht es nicht nur um die Umsetzung bewährter Pflegemaßnahmen, sondern auch um eine neue Herangehensweise. Die nachhaltige „Produktion“ von Wiesenvögeln zum Beispiel. Soll heißen: Artenschutz muss sich wirtschaftlich lohnen und die herkömmlichen, seit Jahrzehnten positiv besetzten Bewirtschaftungsziele – etwa die Entwässerung oder Intensivierung der Bewirtschaftung – müssen in den Wiesenvogelgebieten durch neue Ziele ersetzt werden. Das ist ein spannender Prozess, der viel Kommunikation und Kreativität von allen Seiten erfordert. Zum Abschluss bitte noch ein persönlicher Tipp: Gibt es einen idealen Zeitpunkt und Ort, um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Zum Abschluss bitte noch ein persönlicher Tipp: Gibt es einen idealen Zeitpunkt und Ort, um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Anziehungspunkt für Wiesenvögel: Extensives Grasland mit hohem Wasserstand im Frühjahr am Abbehauser Wischweg (Bild: S. Haack/ NLWKN). Das Vorbeiziehen von Zugvögeln wie hier über der Stollhammerwisch im Frühjahr 2024 ist immer wieder ein spektakulärer Anblick. Nicht nur auf dem Flug in die Winterquartiere lauern auf sie viele Gefahren (Bild: S. Haack/ NLWKN). Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten, wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.

Rotes Dixi-Klo in den Huntewiesen erregt Aufsehen

Stadt Oldenburg – Die Bornhorster Huntewiesen vor den Toren Oldenburgs sind ein Paradies für Uferschnepfe, Bekassine, Kiebitz und andere Wiesenvögel. Wo sich in der Brutzeit zahlreiche balzende Exemplare der seltenen und gefährdeten Bodenbrüter tummeln, erregen aktuell ein Bagger, ein Bauwagen und ein rotes Dixi-Klo die Aufmerksamkeit von Spaziergängern auf dem nahen Wulfs- und Huntedeich. Hinter der vermeintlichen Störung mitten im Naturschutzgebiet steckt ein Projekt des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), von dem Wiesenvögel bereits im kommenden Jahr profitieren können. Die Bornhorster Huntewiesen vor den Toren Oldenburgs sind ein Paradies für Uferschnepfe, Bekassine, Kiebitz und andere Wiesenvögel. Wo sich in der Brutzeit zahlreiche balzende Exemplare der seltenen und gefährdeten Bodenbrüter tummeln, erregen aktuell ein Bagger, ein Bauwagen und ein rotes Dixi-Klo die Aufmerksamkeit von Spaziergängern auf dem nahen Wulfs- und Huntedeich. Hinter der vermeintlichen Störung mitten im Naturschutzgebiet steckt ein Projekt des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), von dem Wiesenvögel bereits im kommenden Jahr profitieren können. Die zurzeit laufenden Erd- und Wasserbauarbeiten sollen dazu beitragen, den Wasserhaushalt der feuchten Grünländer in den Bornhorster Hunteweisen optimal an die Anforderungen von Wiesenbrütern anzupassen. Denn Wiesenbrüter bevorzugen als Brutlebensraum periodisch überflutete, weiträumig offene und störungsarme Wiesen und Weiden – wie in den Huntewiesen. „Das eingedeichte Gelände dient nicht nur als sogenannter Überflutungspolder für die Hochwassersicherheit der Stadt Oldenburg, sondern ist auch das bedeutendste Brutgebiet für seltene und gefährdete Wiesenvogelarten in der Region – und ein Vogelrastplatz von internationaler Bedeutung“, betont Gebietsbetreuer Joachim Schwane vom NLWKN. Die eng mit den zuständigen Naturschutz- und Wasserbehörden abgestimmten aktuellen Arbeiten, die bereits im August begonnen haben, erfolgen im Auftrag des Landesbetriebs. Sie werden durch Mitarbeitende des EU-Vogelschutzprojektes LIFE IP GrassBirdHabitats betreut. Ziel ist es, immer häufiger auftretende lange Frühjahrstrockenheiten abzupuffern und weitere Flächen im Gebiet für Wiesenvögel attraktiver zu machen. Im Rahmen der Arbeiten werden auf Naturschutzflächen des Landes Niedersachsen dazu sogenannte Blänken eingerichtet. Das sind sehr flache Senken im Grünland, die im Frühjahr lange Wasser führen und im Sommer abtrocknen, so dass sie als Grünland landwirtschaftlich genutzt werden können. Zudem werden vier Staubauwerke an zwei Gräben gebaut, damit zur Brutzeit im zentralen Bereich der Huntewiesen auf größerer Fläche Wasser zurückgehalten werden kann. Magnet für Wiesenbrüter Magnet für Wiesenbrüter Für eine erfolgreiche Brut nimmt der Wasserhaushalt eine Schlüsselrolle ein, weiß Joachim Schwane: „Die großflächig überstauten Bereiche wirken im Frühjahr wie ein Magnet auf die Wiesenbrüter, die alljährlich im März aus ihren Überwinterungsgebieten in Westeuropa und Westafrika in die Huntewiesen zurückkehren“. Auch für den weiteren Verlauf der Brutsaison seien hohe Wasserstände von großer Bedeutung: „Untersuchungen der Universität Oldenburg, der Stadt Oldenburg und der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN haben immer wieder gezeigt, dass sich die Vögel in den Monaten Mai und Juni – der Zeit der Kükenaufzucht – bei zurückgehendem Wasserstand immer stärker auf die nassen Bereiche der Huntewiesen konzentrieren“, so der Ornithologe. Trockene Frühjahre, wie sie anders als 2024 zuletzt häufiger auftraten, hätten in der Regel einen sehr schlechten Bruterfolg zur Folge. Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich noch im September fertiggestellt: Aus Gründen des Hochwasserschutzes müssen die Arbeiten im Poldergebiet Anfang Oktober beendet sein. Finanziert wird das Projekt über Mittel aus der Förderrichtlinie für „Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen und Arten“ (EELA). Die Richtlinie ist Bestandteil des ELER-Programms PFEIL – einem Fonds zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums in Niedersachsen und Bremen. Langfristig zielt der NLWKN durch Maßnahmen wie in den Huntewiesen darauf ab, mehr geeignete Lebensräume für seltene Wiesenvogelarten zu schaffen. So soll die positive Bestandsentwicklung der Wiesenvögel der letzten Jahre weiter gefördert werden. Auch wenn dafür in den kommenden Wochen noch Bagger im Naturschutzgebiet arbeiten müssen. In den Wintermonaten können in den Bornhorster Wiesen vom Deich aus wieder Wintergäste und Zugvögel beobachtet werden. Dann werden auch zahlreiche Gänse anzutreffen sein, die aus ihren Nordpolargebieten kommen und in den Bornhorster Huntewiesen wie gewohnt störungsfreie Rastplätze finden. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten, wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.

Gelegeschutzzäune erhöhen den Schlupferfolg gefährdeter Wiesenvögel

Der Rückgang wiesenbrütender Vogelarten wird oft auf von Bodenprädatoren verursachte Gelege- und Kükenverluste zurückgeführt. Zum Schutz von Wiesenbrütern werden daher zunehmend stromführende Zäune eingesetzt. Um deren Effektivität zu prüfen, wurde im Jahr 2021 in fünf Gebieten in Schleswig-Holstein die Überlebenswahrscheinlichkeit so geschützter Gelege von Kiebitz (Vanellus vanellus) und Uferschnepfe (Limosa limosa) mit der von Gelegen außerhalb von Zäunen verglichen. Bei beiden Arten lag die tägliche Überlebenswahrscheinlichkeit von Gelegen innerhalb der Zäune (Kiebitz: 0,991 ± 0,004, 82,8 % der gefundenen Gelege geschlüpft; Uferschnepfe: 0,987 ± 0,006, 82,6 % der gefundenen Gelege geschlüpft) deutlich über der von Gelegen außerhalb der Zäune (Kiebitz: 0,946 ± 0,009, 34,7 % der gefundenen Gelege geschlüpft; Uferschnepfe: 0,885 ± 0,021, 12,5 % der gefundenen Gelege geschlüpft). Dies beruhte nicht darauf, dass Zäune dort installiert wurden, wo der Schlupferfolg ohnehin schon höher lag. Gezeigt werden konnte dies durch einen Vergleich über acht Jahre der Überlebenswahrscheinlichkeiten von Uferschnepfengelegen in zwei Bereichen eines Gebiets, von denen der eine ab dem vierten Jahr eingezäunt wurde. Die Studie stützt also die Hypothese, dass sich stromführende Zäune positiv auf den Schlupferfolg von Uferschnepfen und Kiebitzen auswirken. Zäune sind somit ein geeignetes Mittel, um die Schlupfwahrscheinlichkeit und den Fortpflanzungserfolg von Bodenbrütern zu erhöhen.

Baggern für die Bekassine

Diepholz – Im Naturschutzgebiet „Siedener Moor“ in der Samtgemeinde Siedenburg rücken aktuell nahe der westlich angrenzenden „Ölstraße“ (Abschnitt der Kreisstraße K14, Gemarkung Maasen) die Bagger an. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) führt hier Erd- und Gehölzarbeiten durch, um Lebensräume von Wiesenbrütern und weiteren Vogelarten der Feuchtgebiete zu erhalten und aufzuwerten. Profitieren soll vor allem die in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Bekassine, welche sich hier alljährlich zur Brut einfindet. Die Arbeiten werden planmäßig bis Ende September abgeschlossen. Insgesamt werden etwa acht Hektar öffentlicher und verbandlicher Naturschutzflächen entwickelt. Die Maßnahmen sind Teil des Projekts „Optimierung bedeutsamer Wiesenvogel-Lebensräume in Niedersachsen“. Im Naturschutzgebiet „Siedener Moor“ in der Samtgemeinde Siedenburg rücken aktuell nahe der westlich angrenzenden „Ölstraße“ (Abschnitt der Kreisstraße K14, Gemarkung Maasen) die Bagger an. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) führt hier Erd- und Gehölzarbeiten durch, um Lebensräume von Wiesenbrütern und weiteren Vogelarten der Feuchtgebiete zu erhalten und aufzuwerten. Profitieren soll vor allem die in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Bekassine, welche sich hier alljährlich zur Brut einfindet. Die Arbeiten werden planmäßig bis Ende September abgeschlossen. Insgesamt werden etwa acht Hektar öffentlicher und verbandlicher Naturschutzflächen entwickelt. Die Maßnahmen sind Teil des Projekts „Optimierung bedeutsamer Wiesenvogel-Lebensräume in Niedersachsen“. Bekassinen benötigen nasse und möglichst offene Flächen, um dort zu brüten und ihre Küken großzuziehen. Daher sorgt der NLWKN mit diesem Vorhaben dafür, dass das Wasser im Siedener Moor langsamer versickert und abfließt. Durch den Bau niedriger Erddämme und die Verfüllung alter Entwässerungsgräben wird mehr Wasser im Randbereich des Moores zurückgehalten. Außerdem werden sogenannte Blänken angelegt, kleine Gewässer, welche im Frühjahr flach mit Wasser überstaut sind. So wird den Vögeln Schutz und ein Ort zur Nahrungssuche geboten. Gleichzeitig werden dichte Gehölzbestände entfernt, welche durch die frühere Entwässerung des Moores unter trockenen Bedingungen gewachsen waren. Das Freistellen ist notwendig, da Wiesenbrüter stark verbuschte Bereiche meiden. Hier könnten Nesträuber lauern und ihren Nachwuchs gefährden. Angrenzend ist auf ehemaligem Grünland in den letzten Jahrzehnten ein stattlicher Schilfbestand als Landröhricht gewachsen, welcher als wertvolles Feuchtbiotop erhalten bleibt und durch die Maßnahmen optimiert wird. Hier fühlen sich weitere seltene Vogelarten wohl wie Rohrammer, Schwarzkehlchen, Schilfrohrsänger und Blaukehlchen. Im Kernbereich des Naturschutzgebiets werden weitere Moorflächen von dichtem Birkenbewuchs freigestellt, um den natürlichen offenen Charakter eines Hochmoores wiederherzustellen. Hier waren bereits von 2020 bis 2022 ehemalige Torfstichbereiche in einem Projekt des NLWKN wiedervernässt worden. Auf den nassen Moorflächen brüten heute bedrohte Wasservögel wie die Krickente. In den Flachwasserbereichen halten sich zum Beispiel Kiebitze und Kraniche zur Rast und Nahrungssuche auf. Entwickelt und beantragt wurde das Projekt von den Mitarbeitenden des seit 2020 laufenden EU-Projekts „LIFE IP GrassBirdHabitats“ innerhalb der Staatlichen Vogelschutzwarte des NLWKN. Eine der wichtigsten Aufgaben des LIFE-Teams ist das Einwerben von Fördergeldern zur Umsetzung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für Wiesenvogel-Lebensräume in Niedersachsen. Die LIFE-Gebietsbetreuung kümmert sich in Zusammenarbeit mit weiteren Fachbereichen des NLWKN, den unteren Naturschutzbehörden, Ökologischen Stationen vor Ort und weiteren Akteuren um die Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten, wie in der Diepholzer Moorniederung, am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Euro vom Land Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert, die wiederum weitere Mittel für den Wiesenvogelschutz aus anderen Finanzierunqsquellen einwerben.

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