Das Projekt "Methoden zur Bestimmung der Reichweite von Murgängen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Mit dem Begriff Reichweite von Murgängen ist hier Ort, Länge und Form des Gebietes mit Feststoff- Ablagerungen gemeint; für größere Murgänge in den Alpen betrifft dies in der Regel den Wildbachkegel. Obwohl Methoden zur Bestimmung der Reichweite von Murgängen wichtig sind für die Gefahrenbeurteilung, gibt es zur Zeit keine allgemein akzeptierten Verfahren. Es ist Ziel dieses Projektes, bestehende Ansätze zu testen und neue Methoden zu entwickeln. Folgende Methoden zur Bestimmung der Reichweiten werden betrachtet. Empirisch-statistische Ansätze beziehen sich auf Methoden, in welchen die Reichweite typischerweise mit morphometrischen Parametern des Fliessweges und dem Ereignisvolumen in Beziehung gebracht wird. Analytische Methoden sind solche welche auf einer vereinfachten mechanischen Beschreibung des Fliessverhaltens beruhen und wofür analytische Lösungen vorhanden sind. Kontinuum-basierte mechanische Simulationsmodelle für Murgänge erfordern numerische Verfahren zur Lösung der Differentialgleichungen. Ähnliche Ansätze wurden bisher entwickelt zur Bestimmung der Reichweite von Lawinen und Bergstürzen. Einige dieser Methoden konnten recht erfolgreich eingesetzt werden zur Vorhersage der Reichweite von Lawinen wo genügend Daten vorhanden sind um die Methoden zu eichen. Es wird erwartet, dass ähnliche Ansätze auch für die Reichweitenbestimmung von Murgängen entwickelt werden können. Das Hauptgewicht des Projektes liegt auf größeren Ereignissen in den Alpen, das heißt Murgängen mit Geschiebefrachten von mehr als 5000 bis 10000 m3. Als wichtige Grundlage für das Projekt werden bestehende Angaben über vergangene Murgangereignisse in Österreich zusammengestellt und durch zusätzliche Erhebungen ergänzt. Die neu entwickelten Methoden zur Bestimmung der Reichweiten von Murgängen können ein nützliches und wichtiges Hilfsmittel sein zur Unterstützung der praktischen Gefahrenbeurteilung von Wildbacheinzugsgebieten.
Das Projekt "Walderhebungsprogramm 1992-1995: FLAM. Teilprojekt 2.6: Minimalmethoden zur Waldfunktionenerhebung in der Innerschweiz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-B durchgeführt. Im Zentrum der Untersuchung steht die Entwicklung von Minimalmethoden zur Ausscheidung von Waeldern mit Besonderer Schutzfunktion (BSF) gemaess Waldgesetz. Die zu entwickelnde Methode geht vom Kreisschreiben Nr 8 der Eidgenoessischen Forstdirektion aus. Zum Nachweis der Besonderen Schutzfunktion muessen die Kriterien 'wichtiges Schadenpotential, Gefahrenpotential, Gefaehrdungsnachweis und Schutzwirksamkeit des Waldes' kumulativ erfuellt sein. Fuer alle Naturgefahrenprozesse sollen vergleichbare und landesweit einheitliche Kriterien angewendet werden. Wichtig sind die Einbindung der Methode in die forstliche Planung und die Koordination mit den Naturgefahren-Grundlagenerhebungen und der waldbaulichen Planung. Als besonders bedeutungsvoll wird die weitere Erforschung der Zusammenhaenge zwischen Naturgefahren und Waldstandorten beurteilt.