Das Projekt "Vermeidung der durch den Strassenverkehr bedingten Verluste von Fischottern (Lutra lutra)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Aktion Fischotterschutz e.V. durchgeführt. Der Strassenverkehr stellt die Todesursache Nummer 1 fuer den Fischotter dar. Diese Verluste werden sich zahlenmaessig in den naechsten Jahren noch drastisch erhoehen. Der Grund dafuer ist in dem immer noch ansteigenden Verkehrsaufkommen zu suchen. So stieg der Individualverkehr in den neuen Bundeslaendern um rund 30 Prozent. Der in dieser Entwicklung begruendete und forcierte Neu- wie Ausbau von Strassen macht das Erarbeiten von Massnahmen notwendig, welche eine Vermeidung von Otter-Verkehrsopfern ermoeglichen. Aufgabe des Vorhabens war es daher, Daten ueber die verunfallten Fischotter, die Unfallumstaende sowie die Konstellationen der Unfallorte, die das Gefaehrdungspotential ausmachen bzw. erhoehen, zu sammeln und zu analysieren. Basierend auf diesen Erhebungen, wurden erste Empfehlungen fuer moegliche Schutzmassnahmen erarbeitet, welche im Rahmen von Strassenneu- und Ausbaumassnahmen an unterschiedlichen Orten beispielhaft umgesetzt werden sollen.
Das Projekt "Bio-oekologische Effizienz von Gruenbruecken ueber Verkehrswege" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Schweizerische Vogelwarte, Forschungsinstitut für Vogelkunde und Vogelschutz durchgeführt. Im Auftrag des Bundesministeriums fuer Verkehr in Bonn und der baden-wuerttembergischen Ministerien fuer Verkehr, Umwelt und Laendlichen Raum fuehrt die Schweizerische Vogelwarte ein Forschungsprojekt zur Wirksamkeit von Gruenbruecken durch. Das Projekt wurde 1991 begonnen und soll 1997 - zwei Jahre nach der Eroeffnung der Bundesstrasse B31 neu - abgeschlossen werden. Es beinhaltet zwei Schwerpunkte: Effizienzkontrolle der Gruenbruecken entlang der Bundesstrasse B31 neu, Abschnitt Stockach Ueberlingen: Auf einem rund zehn Kilometer langen Abschnitt werden drei breite Gruenbruecken (zwei 80 m, eine 50 m breit) sowie zwei ca. 20 m breite 'aufgewertete Strassenueberfuehrungen' gebaut. Das Forschungsprojekt bot erstmals die Gelegenheit, die Situation vor Baubeginn zu erfassen, als Grundlage fuer den Vergleich mit der Situation nach Eroeffnung der Strasse (Sommer 1995). Die Untersuchungen sind breit angelegt und umfassen im Hinblick auf eine vertiefte Betrachtungsweise gemaess Auftrag verschiedene Tiergruppen. Ausgewaehlt wurden Tiergruppen und Arten, fuer welche Gruenbruecken potentiell eine grosse Bedeutung haben, sowie Arten, die im Untersuchungsgebiet in genuegender Dichte vorkommen und mit den beschraenkten Mitteln untersuchbar sind. Bei den Wirbellosen wurden Laufkaefer (insbesondere flugunfaehige Arten) und Heuschrecken als Indikatoren gewaehlt. Bei den Saeugern wurden alle Arten beruecksichtigt, das Schwergewicht wurde auf den Dachs und auf Schlaefer gelegt. Ergaenzend wurden auch Amphibien und Voegel in die Untersuchung einbezogen. Waehrend der Bauphase beschraenkten sich die Arbeiten auf die Untersuchung spezieller Fragen. So wurde die Nutzung der bereits fertiggestellten Gruenbruecken durch groessere Saeuger mit Hilfe von Sp urenkartierungen und Ueberwachung mit Infrarot-Videogeraeten dokumentiert. Vergleich bestehender Bauwerke: Elf Gruenbruecken/Wildtierueberfuehrungen in Deutschland, Holland, Frankreich und der Schweiz (N7) wurden in eine vergleichende Untersuchung einbezogen. An allen Bauwerken wurde mit Hilfe der Videoueberwachung die Nutzung durch groessere Saeuger erfasst. Dabei zeigte sich wegen der noch beschraenkten Stichprobenzahl einzig die Breite als signifikanter Faktor. Spezielle Fragen zur Nutzung von Ueberfuehrungen durch Kleinsaeuger, Wirbellose und Voegel wurden an den Bruecken im Elsass sowie bei Konstanz untersucht. Manual: Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden in einem praxisorientierten Manual fuer Strassenbauer, Planer und Verwaltungen aufgearbeitet.