Das Projekt "Wildtierfleisch als natuerliche Ressource der Feuchtwaldgebiete in Westafrika, am Beispiel zweier Duckerarten in Elfenbeinkueste und Ghana" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Biologie, Ordinariat für Weltforstwirtschaft und Institut für Weltforstwirtschaft und Ökologie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft durchgeführt. Saeugetiere und groessere Vogelarten, deren Bejagung als Nahrungsressource den Aufwand rechtfertigt, gehoeren zu den am staerksten gefaehrdeten Komponenten der Biologischen Vielfalt in tropischen Waldoekosystemen, sobald diese zugaenglich gemacht werden. Ihr Fleisch wird im Rahmen von Subsistenzjagd direkt von den Jaegern - im legalen Sinne handelt es sich heute in der Regel um Wilderer, sie berufen sich jedoch auf traditionelle Rechte - und ihren Familien verzehrt. Es dient jedoch ebenfalls zum Tauschhandel im lokalen Umfeld, und es wird selbst in Laendern, in denen Jagd grundsaetzlich verboten ist, zu erheblichen Anteilen offen auf zentralen Maerkten der Staedte gehandelt. Relativ zu Fisch- oder Haustierfleisch werden fuer Wildtierfleisch im staedtischen Umfeld hohe Preise gezahlt, u.a. weil sein Verzehr eine rituelle Komponente enthaelt (Festessen). Unter laendlichen Bedingungen entstehen dagegen fuer Selbstversorger minimale Kosten. Moeglicherweise ist Wildtierfleisch im Untersuchungsgebiet die oekonomisch (pro Flaechen- und Zeiteinheit) wichtigste und im Prinzip fuer jedermann zugaengliche Waldressource: wenn alles erbeutete Fleisch am Markt verkauft wuerde/werden koennte, betruege der Erloes - nach eigenen Erhebungen - fuer die Jaeger (ohne Zwischenhandel) im Raum Toumodi/ Elfenbeinkueste mehr als 75000 F/CFA pro km2 und pro Jahr (1995: ca. DM 250/km2/a). Das entspricht etwa drei Monatsverdiensten eines Landarbeiters. Der ideelle Wert ist jedoch vermutlich hoeher. Die Vertiefung der Entwicklungszusammenarbeit auf dem Gebiet der Wildtierbewirtschaftung mit Laendern, in denen es wildreiche tropische Feuchtwaelder gibt, draengt sich auf. Das Ziel waere die Sicherung einer nachhaltigen Nutzbarkeit der Waldressource Wildtierfleisch vor dem Hintergrund eines vertieften Verstaendnisses von Oekologie und Reproduktionspotential der explodierten Arten und Populationen.
Das Projekt "Wildtierbewirtschaftung, Community-Based- und Farm-Tourismus als Instrumente nachhaltiger Entwicklung in Namibia" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Düsseldorf, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut, Lehrstuhl für Kulturgeographie und Entwicklungsforschung durchgeführt. Wie auch in anderen Ländern des südlichen Afrika hat sich in Namibia vor allem im letzten Jahrzehnt, seit der Unabhängigkeit 1990, ein auf einer konsumtiven (Jagd) und nichtkonsumtiven (Fotosafari) Wildtiernutzung basierender Tourismus entfaltet. Abgesehen von dem bedeutenden auf Nationalparks orientierten (Wildbeobachtungs-)Tourismus konzentriert sich dieser Tourismus auf die noch überwiegend von 'weißen' Namibier geführten Jagdfarmen und Gästefarmen (Erholung, Tierbeobachtung) sowie als sog. Community-Based-Tourism auf Siedlungsräume der indigenen Bevölkerung. Mit der Entwicklung des Tourismus auf den Farmen ist oft ein radikaler Landnutzungswandel , die teilweise oder vollständige Aufgabe der Rinder- und Schafhaltung zugunsten einer Wildtierbewirtschaftung verbunden. In jüngster Zeit versucht die Regierung zudem massiv für die indigene Bevölkerung Einkommensmöglichkeiten aus dem Tourismus zu schaffen (u.a. Aufbau von kommunalen Camps/Lodges, Förderung der Verpachtung kommunaler Jagdkonzessionsgebiete). Das Projekt geht von der zentralen These aus, daß über eine kontrollierte Wildtierbewirtschaftung eine interdependente nachhaltige Entwicklung in ökonomischer, ökologischer und soziokultureller Hinsicht möglich sein kann. Das Vorhaben setzt sich das vorrangige Ziel, die Muster des Landnutzungswandels und der Wildtierbewirtschaftung sowie die Möglichkeiten und Restriktionen des Jagd- und Community-Based-Tourism zu erfassen sowie die möglichen Interdependenzen zwischen der ... (Text gekürzt)