Das Projekt "Wälder als CO2-Senken: Wie kann diese Leistung entgolten werden? - Analyse der politischen Instrumente zur Abgeltung der CO2- Senkenleistung des Waldes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie durchgeführt. Wälder vermindern die Belastung der Atmosphäre mit Treibhausgasen, indem sie Kohlenstoff binden. Davon profitiert die Menschheit insgesamt, und es zahlt sich auch finanziell aus - allerdings bisher nicht für die Waldbesitzer, sondern nur für die jeweiligen Staaten. Wie hoch sind diese Gewinne? Wie können Waldbesitzer so an ihnen beteiligt werden, dass sie ihre Wälder als Kohlenstoffspeicher ausbauen?
Hintergrund und Zielsetzung: Die Bundesregierung hat am 22.12.2006 entschieden, Kohlenstoffspeicherung im bewirtschafteten Wald gemäß Artikel 3.4. des Kyoto-Protokolls (KP) auf die Treibhausgasbilanz Deutschlands anrechnen zu lassen. Die Senkenleistung durch Bewirtschaften des Waldes wurde damit ab 2008 dem Regelwerk des Kyoto-Protokolls unterworfen. Das damit entstandene Recht der Bundesregierung, Senkengutschriften aus Waldbewirtschaftung gegenüber der UNFCCC bei der Erfüllung der Reduktionsverpflichtungen anzurechnen, hat einen wirtschaftlichen Wert, dessen physische Ursache in der Waldbewirtschaftung durch Forstbetriebe liegt. Gleichzeitig mit der Entscheidung für Artikel 3.4 KP wurde vom zuständigen Bundesministerium (damals BMELV) daher in Aussicht gestellt, die 'zu erzielenden Erlöse (...) zu einem substantiellen Teil dem Wald und den Waldbewirtschaftern in Deutschland zu Gute kommen (zu) lassen'. Dabei blieb zunächst offen, auf welche Weise das konkret geschehen solle. Das Ministerium hat hierzu ein Forschungsprojekt initiiert mit dem Ziel, die Entscheidung der Bundesregierung durch die Analyse geeigneter Instrumente vorzubereiten.
Vorgehensweise: Die Bewertung erfolgt in drei Schritten. Zunächst prognostizieren wir die zukünftig anrechnungsfähige Kohlenstoffmenge - ermitteln also, um wie viel die Kohlenstoffspeicherung der Wälder in Deutschland pro Jahr zunimmt, und wie viel davon nach den verschiedenen Regularien des Kyoto-Protokolls (Art. 3.3 und 3.4) angerechnet wird. Im zweiten Schritt eruieren wir den voraussichtlichen Geldnutzen pro angerechneter Mengeneinheit; im dritten Schritt rechnen wir daraus potentielle Erlöse in der ersten Verpflichtungsperiode hoch und stellen sie den entsprechenden Opportunitätskosten gegenüber. Anschließend diskutieren wir mögliche Kriterien für die Wahl von Instrumenten, mit denen der Nutzen weitergegeben werden kann. Daraus leiten wir Empfehlungen an die Bundesregierung ab, welche Instrumente aktuell zweckmäßig erscheinen.
Daten und Methoden: Zur Quantifizierung der Senkenleistung nutzen wir Waldwachstums- und Nutzungsprognosen. Die anrechnungsfähige Menge ergibt sich aus der Analyse der einschlägigen Regeln des Vertragswerkes. Die Nutzenbewertung fußt auf der Recherche von Preisdaten im zwischenstaatlichen Handel, der Analyse von Preisen auf Emissionsmärkten sowie modellgestützten Prognosen von Kosten der Emissionsvermeidung.
Betriebliche Auswirkungen ermitteln wir durch Modellanalysen auf Basis des FAUSTMANN-Modells. (Text gekürzt)
Das Projekt "Embrace Tsalka (ENPARD-Programm)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Ländliche Strukturforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt. Das Projekt 'EMBRACE Tsalka' zielt darauf ab, die ländliche Armut zu verringern und die Lebensbedingungen in der Gemeinde Tsalka, Georgien, durch den LEADER-Ansatz zu verbessern. 'EMBRACE Tsalka' befasst sich mit wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Belangen, indem die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft verbessert, eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen gefördert und klimaresiliente, ländliche Wirtschaftsweisen und Gemeinschaften aufgebaut werden.
Das Projekt 'EMBRACE Tsalka' zielt darauf ab, die ländliche Armut zu verringern und die Lebensbedingungen in der Gemeinde Tsalka, Georgien, durch den LEADER-Ansatz zu verbessern. 'EMBRACE Tsalka' befasst sich mit wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Belangen, indem die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft verbessert, eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen gefördert und klimaresiliente, ländliche Wirtschaftsweisen und Gemeinschaften aufgebaut werden.
Tsalka ist eine multiethnische und multikulturelle Kommune in der Region Kvemo Kartli mit 30 Gemeinden bestehend aus 43 Dörfern und der Stadt Tsalka. Tsalka ist eine Hochgebirgskommune mit einer Gesamtfläche von 105.430 ha - hauptsächlich von Wiesen und Steppen bedeckt. Ein Großteil des Gebietes besteht aus bergigen Steppen sowie subalpinen und alpinen Wiesen. Die Hauptwirtschaftsaktivität Tsalka ist die Landwirtschaft. Die einzigartigen natürlichen Ressourcen und die Bevölkerungsvielfalt der Kommune schaffen eine lebendige Umgebung und machen Tsalka zu einem inspirierenden Ort zum Arbeiten und Reisen.
Das Projekt unterstützt Kleinbauern und Bäuerinnen, Unternehmer*innen, Frauen, Jugendliche und andere lokale Akteure durch verbesserten Zugang zu Wissen und Innovation, durch die Entwicklung von Wertschöpfungsketten, Einführung bewährter 'Best Practice' Verfahren, Förderung öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPPs) und Geschäftsverbindungen sowie Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Nutzung des Entwicklungspotenzials des Gebiets. Das Projekt wird intensiv mit Jugendlichen (durch Schulen, Öko-Clubs und einem Öko-Hub), vulnerablen Gruppen (VGs) zusammenarbeiten: ethnische und religiöse Minderheiten, Öko-Migranten, Binnenvertriebene, Menschen mit Behinderungen (PwD) und Frauen im ländlichen Raum, die nur begrenzten Zugang zu Entscheidungsprozessen, Beschäftigung, Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung, Mobilität und wirtschaftlichen Rechten haben.
Das Projekt wird im Rahmen des Europäischen Nachbarschaftsprogramms für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (ENPARD) von der EU-Partnerorganisation CENN in Kooperation mit dem Georgischen Bauernverband (GFA) und dem IfLS durchgeführt. Unsere Rolle ist der Aufbau von Kapazitäten und der Rückhalt bei der LEADER-Implementierung durch Schulungen, Besuche vor Ort und die Organisation von Austauschbesuchen mit deutschen LAGs.