Das Projekt "Direkt in ein bestehendes Heizsystem in Ravensburg integrierter geothermaler Brunnen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Werke Schussental GmbH & Co.KG durchgeführt. Objective: To heat by geothermal energy a group of new and established dwellings by means of an existing district heating system. The use of heat pumps to complement the heat exchangers is envisaged. Depending on their potential, three horizons can be tapped. These are Inframolassic Chattian sands between 1,100 and 1,550 m (fresh water at 50 deg C) the Lower Jurassic Limestone between 1,675 and 1,950 m (fresh water at 65 deg C) and, finally, Muschelkalk dolomite around 2,500 m (salt water at 95 deg C) which would only be tapped if the other two formations deliver a flow rate of less than 40 m3/h. A reinjection well would only be sunk if the deepest dolomite reservoir is tapped. The expected payback is between 6,5 and 8 years depending on the exploited reservoir. General Information: The well was drilled down to a final depth of 2,100 m between April and June 1983. The casing runaway in the well - 18' 5/8 from the surface to 255 m, 13' 3/8 from 210 to 626 m, 9' 5/8 from 562 to 1,689 m. The last section (1,689 to 2,100 m) has been released as open hole 8' 1/2. The main formations tested showed no production potential and it was decided to produce the chattian Sands through perforations (1,510-1,516 m and 1,448-1,452 m). After backfilling the open hole with cement between the 2,100 and 1,554 m marks, a casing test carried out with a casing packer anchored at 1,439 m indicated that the drilling mud had penetrated the reservoir. Losses during operations - (280 m3) blocked production from the Chattian sandstone reservoir. The hole was backfilled with cement plugs and mud to the 540 m mark and perforations performed in the 13' 3/8 casing in the upper marine molasse. The interval perforated 532-527 and 415-376 m allow the well to produce 8 m3/h (artesian flow). Recorded well head temperature is 28 degree C; pressure 2,8 kg/m2. Achievements: The project is not successful. The geothermal flow (40 m3/h - 28 degree C) is lower than forecast (40 m3/h - 65 degree C) and for the time being its exploitation does not seem to be economic. The contractor has consequently decided to temporarily abandon the project and probably to pursue it in the future according to the evolution of oil prices.
Das Projekt "Qualitative und quantitative Abschaetzung der kurz- und langfristigen Wirkungen eines Ausstiegs aus der Kernenergie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Die vom Bundesministerium fuer Wirtschaft in Auftrag gegebene Studie sollte die Auswirkungen eines Kernenergieverzichts auf die Wirtschaft der BRD abschaetzen. In einem ersten Alternativszenario waren die Folgen eines sofortigen, in einem zweiten die Folgen eines langfristigen, im Sinne von schrittweisen, Kernenergieverzichts zu untersuchen. Ferner sollten ausgewaehlte Szenarien zum Verzicht auf Kernenergie beurteilt werden. Es konnte nicht Aufgabe der Studie sein, alle Schwerpunkte eines Verzichts auf Kernenergie gleichermassen tief auszuleuchten. Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich daher auf drei Bereiche: Erstens auf die Frage nach den durch einen Kernenergieverzicht ausgeloesten Veraenderungen der Stromerzeugungskosten und Strompreise; zweitens auf die Wirkungen dieser Veraenderungen auf den privaten und den gewerblichen Stromverbrauch und drittens auf die Frage nach den Wirkungen auf die Einkommen der privaten Haushalte und die sektorale Wettbewerbsfaehigkeit, insbesondere stromintensiver Produktionen, sowie die kurz- und langfristigen Effekte in bezug auf die gesamtwirtschaftlichen Ziele.
Das Projekt "Ökonomische Chancen für die deutsche Industrie resultierend aus einer weltweiten Verbreitung von CSP (Concentrated Solar Power) Technologien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Die vorliegende Studie untersucht den ökonomischen Effekt einer weltweiten Verbreitung von CSP-Technologien für deutsche Unternehmen. Für diese Zielsetzung sind folgende Fragestellungen von Relevanz: - Welche Technologiepfade umfasst die Option CSP und wie ist der aktuelle Stand ihrer Entwicklung, Demonstration, Markteinführung und Kommerzialisierung? - Welche Länder sind Schlüsselmärkte und/oder Vorreiter in der Entwicklung, Demonstration und Kommerzialisierung von CSP-Technologien? - Welche Aktivitäten weisen deutsche Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette von CSP-Technologien bislang auf? - Wie ist die Marktstellung deutscher Unternehmen im Vergleich zu führenden internationalen Unternehmen zu bewerten? - Welches Potenzial wird CSP-Technologien in Energieszenarien zugerechnet? - Welche messbaren ökonomischen Effekte für deutsche Unternehmen, z.B. zusätzliche Wertschöpfung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, resultieren aus den genannten Potenzialen. Schlussfolgerungen der Studie: - Deutschlands CSP-Industrie ist international gut positioniert. Dies gilt insbesondere für hoch spezialisierte Komponentenzulieferer wie Schott Solar oder Flabeg. Deutsche Generalunternehmer, wie z.B. Solar Millennium, sind zwar an bestehenden und geplanten CSP-Kraftwerken beteiligt, spielen jedoch im Vergleich zu starken spanischen und U.S.-amerikanischen Unternehmen eine eher nachrangige Rolle. Der Ausbau hoch speziali sierten Know-hows mit Blick auf strategisch wichtige und umsatzstarke Komponenten impliziert daher das größte zukünftige Wertschöpfungspotential für deutsche Technologieanbieter. - Um die prognostizierte Nachfrage nach CSP-Technologien befriedigen zu können, müssten deutsche Marktakteure ihre Produktionskapazitäten deutlich ausbauen. Wie in Kapitel 3 dargestellt, verfügt beispielsweise Schott Solar als derzeit weltweit führender Anbieter der Receivertechnologie über eine Produktionskapazität von lediglich 400 MW, und Sie mens benötigt lange Lieferzeiten, um Aufträge für Turbinen für solarthermische Kraftwerke zu erfüllen. - Der weltweite Ausbau von CSP könnte deutschen Unternehmen enorme Wertschöpfungschancen bieten. Das gesamte Wertschöpfungspotential deutscher Unternehmen beim Bau neuer Kraftwerke im Zeitraum von 2010 bis 2050 summiert sich im moderaten Szenario auf 269-1.102 Mrd. €, im ehrgeizigen Szenario auf 476-1.952 Mrd. €. - Der CSP-Ausbau geht mit einem hohen Beschäftigungsvolumen einher. Weltweit wären im Jahr 2050 zwischen 357.000 (moderates Szenario) und 582.000 (ehrgeiziges Szenario) Arbeitskräfte für den Bau Solarthermischer Kraftwerke notwendig, um die skizzierten Ausbaupfade zu realisieren. Davon könnte die Zahl der Arbeitsplätze unter dem Dach deutscher Unternehmen im moderaten Szenario zwischen 36.000 und 146.000 und im ehrgeizigen Szenario zwischen 58.000 und 238.600 betragen. Sind deutsche Unternehmen auch in den Betrieb dieser Kraftwerke involviert, würden weitere Arbeitskräfte hinzu kommen.
Das Projekt "Sommerschule Verkehrsmodellierung in der Verkehrswirtschaft und in der Verkehrsplanung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institut für Verkehrsforschung durchgeführt. Vom 10.-14. September 2001 fuehrt das Institut fuer Verkehrsforschung des DLR in Zusammenarbeit mit dem DVWG eine Sommerschule an der Akademie Schmoeckwitz in Berlin durch. Das Ziel der Sommerschule ist die Foerderung von Doktorandinnen und Doktoranden an Verkehrslehrstuehlen deutschsprachiger Universitaeten und verkehrswissenschaftlicher Einrichtungen durch die Praesentation aktueller Forschungsergebnisse auf hohem wissenschaftlichen Niveau, das durch zahlreiche namhafte Dozenten aus der Verkehrsforschung gewaehrleistet wird. Das Thema der Sommerschule ist die Verkehrsmodellierung in der Verkehrswirtschaft und der Verkehrsplanung. Durch Vortraege, Workshops und Exkursionen werden verschiedene Themen aus den Bereichen Verkehrsnachfrage, Verkehrsverhalten sowie der Einfluesse auf Verkehr und Mobilitaet durch neue Kommunikationstechnologien (Telematik, Fahrzeugtechnik) behandelt und mit den Teilnehmern/innen ausfuehrlich diskutiert. Die Durchfuehrung steht im Rahmen des BMBF-Foerderprogramms, Teil 'Querschnittsaufgaben: Staerkung der Forschung im Verkehrsbereich'.
Das Projekt "Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung durchgeführt. Der weltweit steigende Bedarf an Biomasse (Nahrung, Futter, Energie, Fasern) erfordert Konzepte, die Nahrungsmittelsicherheit garantieren und gleichzeitig Nichtnahrungsprodukte in ausreichender Menge bereitstellen. BiomassWeb untersucht die 3 Säulen der Nahrungsmittelsicherheit (Verfügbarkeit; Zugang; Qualität) in Wertschöpfungsnetzen in Afrika, in denen Biomasse produziert, verarbeitet und gehandelt wird. Aus- und Weiterbildung in BiomassWeb sollen Afrikas Stellung in einer internationalen Bioökonomie verbessern BiomassWeb analysiert Nachfragen und Angebote heute und morgen, und identifiziert mögliche Innovationen in Produktionstechniken vor und nach der Ernte, in Institutionen und in 'Governance'. Hauptziel ist, die Nahrungsmittelsicherheit in Afrika durch Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen aller Komponenten in den Biomasse-Wertschöpfungsnetzen zu erhöhen. Das 5-jährige Forschungsprojekt umfasst 24 Arbeitspakete in sieben Forschungsthemen (Clusters). Verbundpartner sind drei Institute an der Universität Bonn, fünf Institute der Universität Hohenheim, das Forschungszentrum Jülich und zwei internationale landwirtschaftliche Forschungsinstitute (icipe, IITA). Unterauftragnehmer FARA (Forum für Agrarforschung in Afrika) koordiniert alle Arbeiten in Afrika. BiomassWeb führt Systemanalysen und Fallstudien (Maniok, Mais, Banane/Kochbanane/Ensete, Agroforstsysteme) im produktiven Sudan-Savannengürtel (Ghana, Nigeria) und im ostafrikanischen Hochland (Äthiopien) durch.
Das Projekt "Teilvorhaben B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität des Saarlandes, Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Europaforschung, Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt komparative Europaforschung durchgeführt. Wissenschaftliche Modellierungen und Simulationen helfen dabei, komplexe gesellschaftliche Krisen besser zu verstehen. Während der Covid-19 Pandemie wurden so zum Beispiel die Ausbreitung des Virus simuliert und Maßnahmen zur Eindämmung bewertet. Allerdings sind wissenschaftliche Modelle nur so gut wie die Annahmen und Daten, auf denen sie beruhen - deshalb müssen bei der Interpretation der Ergebnisse stets Unsicherheiten bedacht werden. In politischen Debatten könnten solche Unsicherheiten durch verschiedene Stakeholder/innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien unterschiedlich ausgelegt werden: Wer strenge Pandemiemaßnahmen eher unterstützt, wird die Unsicherheiten einer eher befürwortenden Prognose wahrscheinlich geringer bewerten als umgekehrt. Zu einer derart politisierten Kommunikation über wissenschaftliche Unsicherheiten gibt es bislang nur wenig Forschung in der Wissenschaftskommunikation. Deshalb wird dieses Projekt öffentliche Debatten über die Unsicherheit von Simulationsmodellen am Beispiel der Covid-19 Pandemie, der Energiesicherheit und der Biodiversität erforschen. Mit Inhaltsanalysen wird untersucht, ob und wie verschiedene Stakeholdergruppen wissenschaftliche Unsicherheiten strategisch interpretieren. In Experimenten werden die Gründe für unterschiedliche Interpretationen analysiert. Außerdem werden in politischen Prozessanalysen die Konsequenzen der Debatten für die politische Entscheidungsfindung untersucht. Schließlich werden Workshops entwickelt, um verschiedene Stakeholdergruppen für diese Prozesse zu sensibilisieren und ihre Kompetenzen bei der Kommunikation über Unsicherheiten wissenschaftlicher Ergebnisse zu verbessern. Die Stakeholdergruppen sind im Projekt nicht nur Untersuchungsgegenstand, sondern werden über einen Beirat von Beginn an in das Projekt einbezogen. Außerdem werden die Ergebnisse so aufbereitet, dass die Betroffenen sie auch nach der Projektlaufzeit in der Praxis nutzen können.
Das Projekt "Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) der Universität Bonn" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR), Professur Wirtschafts- und Agrarpolitik durchgeführt. Die fünf Work Packages (WP), die vom ILR im Rahmen des Verbundprojekts GlobE-Biomassweb durchgeführt werden, befassen sich mit den ökonomischen Aspekten von zunehmend komplexerer Biomasseproduktion. WP 1.1 (world market trends) identifiziert globale Rahmenbedingungen und Rückwirkungen einer expandierenden Biomasseproduktion in Afrika. Das WP wird einen quantitativen Ausblick für Sub-Sahara Afrika erstellen bis 2030 erstellen, welcher auf globalen Agrarmarktsimulationen des CAPRI-Modells beruhen wird. WP 3.1 (regional economic models) untersucht die Auswirkungen expandierender Biomasseproduktion auf die Gesamtwirtschaft in Ghana und Äthiopien. Das WP identifiziert Konkurrenz- und Synergieeffekte zwischen Food und Non-food-Biomasseproduktion bzgl. Armutsentwicklung, Ernährungssicherung und Wachstum. WP 3.2 (labor markets) analysiert die Effekte einer afrikanischen Biomasseexpansion auf ländliche Arbeitsmärkte in Ghana und Nigeria. Hierbei geht es um sektorale Beschäftigungseffekte, Lohn- und Einkommenseffekte sowie geänderten Zugang zu Nahrungsmitteln. WP 5.2 (economics of post-harvest technologies) wird sich Nachernteverlusten widmen und hierzu Nachernteverfahren bei Mais, Cassava und Kochbananen auf verschiedenen Stufen der Vermarktungskette mit ökonomischen Instrumenten untersuchen. WP 6.2 (land use effects) befasst sich mit Landnutzungseffekten von expandierender Biomasseproduktion (Ausdehnung der Landnutzung, Druck auf marginale Standorte, Wälder und Naturreservate).
Das Projekt "Food Security Center der Universität Hohenheim" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Food Security Center (791) durchgeführt. Lokale Biomasseproduktion wird zunehmend von globaler Nachfrage angetrieben. Dieses Arbeitspaket analysiert das Potenzial der internationalen Nachfrage nach bestimmter Biomasse in Afrika (Energie, Fasern, pflanzenbasierte Pharmazeutika). Die Position der Produzenten in Afrika soll durch die Entwicklung der Nachfrage nach bestimmten Biomassetypen und -qualitäten gestärkt werden. Damit können im Verbundprojekt BiomassWeb, beruhend auf der Nachfrage aus z.B. der Energie- und Pharmaindustrie, u.U. auch neue Produkte spezifisch entwickelt werden. Dieser Maßnahmenkatalog erhöht die Chancen für afrikanische Biomasse auf den globalen Märkten. Die internationale Nachfrage nach bestimmten Biomassekategorien - auch nach neuen Produkten, für die evtl. komparative Vorteile bei Herstellung und Verarbeitung in Afrika identifiziert werden können - wird untersucht. Voraussagen für Nachfragetrends in verschiedenen Biomassekategorien werden erarbeitet. Mit Hilfe von Interviews werden Biomasse nachfragende Unternehmen konsultiert, um die Voraussetzungen, unter denen die afrikanischen Länder und Bauern Anbieter für solche Produkte werden können, zu identifizieren. Auch werden die institutionellen Rahmenbedingungen in Hinblick auf mögliche Hindernisse für den internationalen Handel analysiert (z.B. Zertifizierung, Qualitätskontrolle).
Das Projekt "Teilvorhaben A" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Institut für Kommunikationspsychologie und Medienpädagogik - Angewandte Kommunikationspsychologie durchgeführt. Wissenschaftliche Modellierungen und Simulationen helfen dabei, komplexe gesellschaftliche Krisen besser zu verstehen. Während der Covid-19 Pandemie wurden so zum Beispiel die Ausbreitung des Virus simuliert und Maßnahmen zur Eindämmung bewertet. Allerdings sind wissenschaftliche Modelle nur so gut wie die Annahmen und Daten, auf denen sie beruhen - deshalb müssen bei der Interpretation der Ergebnisse stets Unsicherheiten bedacht werden. In politischen Debatten könnten solche Unsicherheiten durch verschiedene Stakeholder/innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien unterschiedlich ausgelegt werden: Wer strenge Pandemiemaßnahmen eher unterstützt, wird die Unsicherheiten einer eher befürwortenden Prognose wahrscheinlich geringer bewerten als umgekehrt. Zu einer derart politisierten Kommunikation über wissenschaftliche Unsicherheiten gibt es bislang nur wenig Forschung in der Wissenschaftskommunikation. Deshalb wird dieses Projekt öffentliche Debatten über die Unsicherheit von Simulationsmodellen am Beispiel der Covid-19 Pandemie, der Energiesicherheit und der Biodiversität erforschen. Mit Inhaltsanalysen wird untersucht, ob und wie verschiedene Stakeholdergruppen wissenschaftliche Unsicherheiten strategisch interpretieren. In Experimenten werden die Gründe für unterschiedliche Interpretationen analysiert. Außerdem werden in politischen Prozessanalysen die Konsequenzen der Debatten für die politische Entscheidungsfindung untersucht. Schließlich werden Workshops entwickelt, um verschiedene Stakeholdergruppen für diese Prozesse zu sensibilisieren und ihre Kompetenzen bei der Kommunikation über Unsicherheiten wissenschaftlicher Ergebnisse zu verbessern. Die Stakeholdergruppen sind im Projekt nicht nur Untersuchungsgegenstand, sondern werden über einen Beirat von Beginn an in das Projekt einbezogen. Außerdem werden die Ergebnisse so aufbereitet, dass die Betroffenen sie auch nach der Projektlaufzeit in der Praxis nutzen können.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Mineralogie der WHTM Erze und Extrahierbarkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Dresden-Roßendorf e.V., Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie durchgeführt. In AP 1 werden geochemische Daten durch quantitative Informationen zur Mineralogie ergänzt. Dabei bearbeitet der Partner TUBAF die Erze, das HIF die Bachsedimente. Die Daten sollen in Kombination mit den geochemischen Daten eingesetzt werden, um neuartige mineralogisch-geochemische Explorationskriterien für WHTM zu definieren und die Erze bezüglich ihrer Ausbereitbarkeit zu bewerten (AP3). Dazu wird als analytisches Werkzeug der Mineral Liberation Analyser (MLA) eingesetzt (AP1). Die MLA ermöglicht die Quantifizierung der Mineralogie im Haupt-/Neben- und Spurenbereich und liefert Informationen zu Korn- und Partikelgrößen, sowie zu Mineralassoziationen. Interpretation der Daten findet in AP3 statt. Diese Daten sollen zusammen mit den geochemischen Informationen eingesetzt werden, um eine neue multi-kriterielle Grundlage zur Exploration in Bachsedimenten (Teilaufgabe HIF in AP1) auf WHTM zu entwickeln: 1) die Ursache geochemischer Anomalien in der Mineralogie bzw. der sie verursachenden Minerale werden determiniert, 2) die Herkunft (Provenanz) des Bachsediments wird zielgerichtet eingegrenzt. 195 Proben werden aus einem definierten Bacheinzugsgebiet des Projektes, das geologisch deutlich unterschiedliche Bereiche aufweist ausgewählt. Nach ersten lichtmikroskopischen Untersuchungen wird MLA Analytik angewendet um den modalen Mineralbestand und die Mineralassoziationen quantitativ zu charakterisieren (AP1). So können auch unterschiedliche Typen eines Minerals identifiziert werden, was für die Erklärung von den erwähnten geochemischen Anomalien und die Provenanzanalyse von Bedeutung ist. Zur Methodenentwicklung startet der Wissenschaftler ab Monat 1 in AP1 und hat bis zum 23. Monat die Daten erfasst und bezüglich der Explorationskriterien der geochemischen Anomalien und Provenanzanalyse ausgewertet. Ab dem 9. Monat findet in AP3 die Auswertung der Gefügeaspekte hinsichtlich Aufbereitbarkeit der Erze statt. Die Daten werden in den weiteren Arbeitspaketen (AP 4-6) verwendet.