Der Wisent oder der Europäische Bison ist das Tier des Jahres (Bison bonasus).
Die Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild haben den Wisent (Bison bonasus) zum Tier des Jahres 2014 gewählt. Damit ist der Wisent zum zweiten Mal zum Tier des Jahres ernannt worden. Die Wahl fiel auf den Wisent aus einem besonderen Grund. Diese größten Landsäugetiere Europas waren in Deutschland seit Jahrhunderten ausgestorben. Nach rund zehnjährigen Vorarbeiten war Anfang 2013 eine Gruppe von Wisenten im Rothaargebirge ausgewildert worden. Mit der Wiederwahl des Wisents soll auch die Fortführung dieses Projekts unterstützt werden.
Am 11. April 2013 wurde in Bad Berleburg im Rothaargebirge eine acht-köpfige Wisentherde ausgewildert. Damit gibt es jetzt erstmals wieder frei lebende Wisente in Westeuropa. Ein historisches Ereignis. Denn die Tiere waren vor rund 400 Jahren in Deutschland und vor rund 100 Jahren in Europa fast vollständig ausgerottet worden.
Am 24. November 2017 veröffentlichte der WWF Deutschland, eine Studie über die Ansiedlung wildlebender Wisente in Deutschland. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass es in Deutschland genug Platz für wildlebende Wisente gäbe. Die beauftragte Humboldt-Universität zu Berlin identifizierte zehn potentielle Gebiete für eine Wiederansiedelung des Wisents. Besonders vielversprechend sind demnach der Müritz-Nationalpark mit der Mecklenburgischen Seenplatte, die Region Cottbus-Spreewald-Guben, der Harz und der Pfälzer Wald. Laut Studie kommen für Wiederansiedlungen in Deutschland vor allem Lebensräume infrage, die dem Wisent genügend natürliche Rückzugsorte bieten. Faktoren wie die Entfernung des Gebietes zu Siedlungen und Straßen und die Beschaffenheit der Umgebung spielen dabei eine Rolle. Neben den vier bereits genannten Regionen finden sich laut WWF im gesamten Bundesgebiet noch weitere gut geeignete Wisent-Habitate. Dazu zählen die Mittelgebirge Schwarzwald, Spessart, Bayerischer und Thüringer Wald, sowie die deutschen Alpen und die Region rund um Celle/Hermannsburg. Mitte September 2017 war ein freilebendes Wisent von Polen aus nach Deutschland eingewandert und in Brandenburg bei Lebus (Märkisch-Oderland) von einem Jäger erschossen worden. Der Lebuser Ordnungsamtsleiter hatte die Anordnung zu dem Abschuss erteilt. Der WWF erstattete Strafanzeige.
Das Amtsgericht Schmallenberg untersagte am 2. Oktober 2014 dem Trägerverein der Wisentwelt Wittgenstein Wisente frei herumlaufen zu lassen. Ein Waldbauer hatte gegen Schälschäden auf seinem Waldgrundstück geklagt. Die Herde war im April 2013 in Wittgenstein freigelassenen worden. Seitdem streifen erstmals seit Jahrhunderten wieder zwölf Wisente frei durch das Rothaargebirge. Das Artenschutzprojekt zur Auswilderung der Wisente fand europaweite Aufmerksamkeit. Es wird vom Bundesamt für Naturschutz und dem NRW-Umweltministerium gefördert.
Im Auftrag des WWF Deutschland hat forsa Politik- und Sozialforschung GmbH eine Befragung von 1.002 Personen ab 14 Jahren in vier Landkreisen des Sauerlandes durchgeführt. Dabei wurden im Kreis Siegen-Wittgenstein, im Hochsauerlandkreis, im Kreis Olpe sowie im Märkischen Kreis jeweils 250 Personen befragt. Die Erhebung wurde vom 29. August bis zum 8. September 2016 durchgeführt. Über 83 Prozent der Befragten bewerten die Wiederansiedlung des Europäischen Bisons als „gute Maßnahme“. Zudem erwarten 78 Prozent der Befragten, das die Wiederansiedlung des Wisents den Tourismus in der Region fördert und sind demnach der Auffassung, dass die Tiere im Rothaargebirge bleiben sollten. Auch als die Befragten gebeten wurden, ihre persönlichen Gefühle gegenüber Wisenten zu beschreiben, wurde deutlich, dass eine Mehrheit den Tieren wohlwollend gegenüber steht. Demnach sind 51 Prozent der Befragten den Wisenten sehr bzw. eher positiv eingestellt. 39 Prozent steht den Tieren neutral gegenüber. Nur 7 Prozent hegen negativ Gefühle.
In der mitteleuropäischen Naturlandschaft war ursprünglich eine Vielzahl von großen Pflanzenfressern heimisch. Diese haben für die Entwicklung und Dynamik der natürlichen Ökosysteme eine wichtige, wenngleich auch aus heutiger Sicht nicht exakt quantifizierbare Rolle gespielt. Im Zuge der Umwandlung der Naturlandschaften in Kulturlandschaften und mit zunehmender menschlicher Besiedlung wurden insbesondere große Arten, wie der Auerochse, ausgerottet oder überlebten nur in Gefangenschaft, wie der Wisent. Nur über die Zucht in Zoos und Wildgehegen gelang es, den Wisent zu erhalten. Seit den 1950er Jahren erfolgten umfangreiche Wiederansiedelungen, die sich bislang jedoch auf Ost europa beschränken. Ziel des in diesem Band dokumentierten, in 2005 begonnenen E+E-Vorhabens war es, die Voraussetzungen und Möglichkeiten einer Freisetzung in Deutschland (Rothaargebirge im Süden Nordrhein-Westfalens) zu prüfen und zu erproben. Damit sollte nicht nur ein Beitrag zum Schutz dieser gefährdeten Art geleistet, sondern insbesondere auch untersucht werden, wie sich der Wisent in die heutigen kulturgeprägten Ökosysteme einfügt und welche Rolle er darin spielen kann. Zugleich galt es zu klären, ob eine Koexistenz mit den im Rothaargebirge lebenden bzw. sich dort erholenden Menschen möglich ist und welche Vorkehrungen dafür getroffen werden müssen. Ein weiteres Ziel war die Klärung der Frage, inwieweit das Vorhaben auch einen Beitrag für die Entwicklung des Natur tourismus in der Region leisten kann.
Das Projekt "Die Wisente kehren zurück" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bunde Wischen durchgeführt.
Das Projekt "Wiederansiedlung von Wisenten im Rothaargebirge - Vorstudie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Taurus Naturentwicklung e.V. durchgeführt.
Das Projekt "Wissensnetz Energiemeteorologie (WISENT)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von OFFIS e.V. - Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik-Werkzeuge und -Systeme e.V. durchgeführt. Ziel des Verbundvorhabens ist es, Instrumente und Verfahren bereitzustellen, um die wissenschaftlichen Anforderungen der Energiemeteorologie zu erfüllen und die sich daraus ergebenden komplexen Aufgaben der Wissensnutzung in einem interdisziplinären Forschungsumfeld zu lösen. Das Projekt wird in Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen der Bereiche Informatik, Meteorologie und Energieforschung sowie industriellen Partnern durchgeführt. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Projektpartner wird durch die Schaffung einer leistungsfähigen, gridkompatiblen Wissens-Infrastruktur nachhaltig gestärkt. Diese Infrastruktur ermöglicht zudem die Erschließung neuer Anwendungspotenziale z.B. der wissensbasierten Auswertung heterogener Daten und Informationsquellen (Satelliten, Modelle, Simulationen). Die Anschlussfähigkeit der erarbeiteten Lösungen wird durch die Verwendung offener Standards und die Bereitstellung ausgewählter Bestandteile als Open Source gefördert, wodurch eine Adaption an andere Domänen möglich wird. OFFIS ist verantwortlich für die Projektkoordination und die softwaretechnische Umsetzung. Das Projekt 'Wissensnetz Energiemetoerologie' ist Teil der Förderaktivität 'e-Science und vernetztes Wissensmanagement'.
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