Das Projekt "Studie zur retrospektiven Analyse der Belastungssituation im Uranerzbergbau der Wismut fuer die Zeit von 1946 - 1990 mit Ausnahme der Strahlenbelastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bergbau-Berufsgenossenschaft, Institut für Gefahrstoff-Forschung durchgeführt. Durch unzureichende Erkenntnisse ueber die zurueckliegenden Belastungen werden Berufskrankheitenverfahren fuer ehemalige Wismut-Beschaeftigte erschwert. Ziel: Erstellung von Belastungsmustern als job exposure matrix fuer den Zeitraum 1946 - 1990 in Form kumulativer Dosiswerte in Abhaengigkeit von Anlegejahr, Beschaeftigungsdauer, Taetigkeit und geologischen Verhaeltnissen der Arbeitsstaette. Sammlung und Auswertung von Unterlagen ueber Arbeitsplatzmessungen und -erhebungen; Befragung ehemaliger WISMUT-Beschaeftigter; Ergaenzung durch indirekte Informationsquellen (Protokolle, Forschungs- und Entwicklungsberichte, Dissertationen etc.); Differenzierung und Systematisierung der Expositionsdaten und Belastungsprofile; ggf. Umrechnung/Bewertung nach bundesdeutschem Recht/Normen; Erarbeitung eines Vorschlags zur Kumulierung unterschiedlicher Belastungen ueber das Arbeitsleben. Information der Aerzte fuer nachgehende Untersuchungen an ehemaligen WISMUT-Beschaeftigten; epidemiologische Untersuchungen ueber die gesundheitlichen Folgen der Belastungen; Nutzung der fuer Expositionsermittlung im BK-Feststellungsverfahren.
Das Projekt "Entsorgung von Bergbaualtlasten durch Kombination von mikrobieller Laugung und Solventextraktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Clausthal, Institut für Aufbereitung und Deponietechnik, Fachgebiet Aufbereitung durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung sind uranhaltige silikatische und karbonatische Abgaenge des Uranerzbergbaues im Revier Ronneburg. Bei ueberwiegend silikatischer Mineralisation ergeben sich in Gegenwart von Pyrit durch Verwitterungsprozesse, an denen Biozoenosen katalytisch wirksam sind, Sauerwasserbildungen, die zur Mobilisation von Uran fuehren. Wirksamste Immobilisationsmassnahme ist die von der Wismut GmbH praktizierte Neutralisation mit CaO. Weitgehend unbeachtet blieb bisher das Verhalten von Uran bei ueberwiegend karbonatischer Mineralisation. In Anwesenheit natuerlicher harter Waesser wie sie im Bereich der groessten Halden, der sogenannten Absetzerhalden, zu erwarten sind, ist in Gegenwart von Ca2+ und Mg2+ mit Sekundaerbildungen loeslicher erdalkalischer Urankarbonatverbindungen zu rechnen. Diese Sekundaerbildungen besitzen in natuerlichen Waessern in Gegenwart von CO2 bei einem pH-Wert groesser 6,7 und Umgebungstemperatur eine hohe Loesbarkeit. Laugeversuche mit karbonatischem Material der Absetzerhalden ergaben, dass bei natuerlichem pH-Wert in Gegenwart von CO2 eine erhoehte Mobilisation von Uran auftritt. Da im pH-Bereich von 11 bis 12 Uran in Form von Calcium- und Magnesiumuranaten immobilisiert wird, wird als Praeventivmassnahme eine spezielle Oberflaechenabdichtung mit chemischer Barriere vorgeschlagen.
Das Projekt "Risikopotentiale und Oekosystemforschung im Gebiet der ehemaligen Wismut AG in Ostthueringen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Jena, Institut für Ökologie durchgeführt. Das Forschungsprojekt wurde initiiert, um die Einrichtung eines interdisziplinaeren Sonderforschungsbereiches (SFB) 'Anthropogen veraenderte Stofffluesse (Uranbergbaugebiet Ostthueringen)' inhaltlich und methodisch vorzubereiten. Dazu wurde folgende Aufgabenstellung entwickelt: - Die Ermittlung eines repraesentativen Querschnittes spezifischer Oekosystemstrukturen auf Abraumhalden im ehemaligen Bergbaugebiet unter verschiedenen Umweltbedingungen. - Eine einfuehrende Beschreibung der Funktion dieser Systeme (Stofffluesse) anhand wesentlicher trophischer Beziehungen. - Die Entwicklung von geeigneten Modellen zur Charakterisierung der Stofffluesse und Optimierung weiterfuehrender Untersuchungen im geplanten SFB. - Entwicklung und Optimierung von Sampling Designs sowie Erschliessung geeigneter Methoden der Datenanalyse im Hinblick auf die Aufgaben des geplanten SFB.