Das Projekt "Bewertung von Umweltgefaehrdung durch den einzelnen: Informationsrezeption und Informationssuche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Psychologisches Institut durchgeführt. Die Bewertung von Risiken, die mit bestimmten globalen Umweltveraenderungen oder katastrophalen Ereignissen im Umweltbereich verbunden sind, ist bei Laien durch ein hohes Mass an Unsicherheit und wenig kohaerentem Wissen gekennzeichnet. Es wurde bisher untersucht, inwieweit die adaequate Bewertung und Einordnung von Umweltrisiken durch die Bereitstellung eines einfachen und direkten Zugangs zu vertiefenden Informationen erleichtert werden kann. Es wurde ein prototypisches, hypertextbasiertes Informationssystem aufgebaut, das - aehnlich der Informationssuche im World-Wide-Web - die gezielte und aktive Suche nach Hintergrundinformationen und den Zugriff auf eine strukturierte Sammlung von Zeitungsmeldungen ueber risikobehaftete Ereignisse im Bereich der Nordsee ermoeglicht. Mit Hilfe von Laboruntersuchungen wurde geprueft, inwieweit Personen, denen man das aktiv nutzbare Hypertextsystem zur Verfuegung stellt, bessere Leistungen im Rahmen einer argumentativen Stellungnahme zu Umweltthemen zeigen als solche, die Informationen lediglich passiv rezipieren. In einer zweiten Untersuchung wurde geprueft, inwieweit sich die Gestaltung verschiedener Lernumgebungen ueber dasselbe Thema auf Aspekte des Wissenserwerbs auswirken. So wurden ein Goal-Based Scenario, ein Tutorial und eine Einfuehrung in kritischem Frageverhalten mit anschliessendem Praktikum als Lernprogramme realisiert, wobei bei jedem die o. a. Hypertextbasis als Informationsressource integriert wurde. Weitere Experimente zur Untersuchung des fallbasierten Wissenserwerbes in Gruppen- und Einzelszenarien mit Variation in den unterstuetzenden Lernumgebungen schliessen sich hieran an.
Das Projekt "Prozessanalysen der Informationsverarbeitung im Rahmen des Wissensaufbaus und der Handlungsbewertung bei oekologischen Problemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Psychologisches Institut, Abteilung für Allgemeine Psychologie durchgeführt. Wie wird von Laien in einer experimentell eingeschraenkten Situation Wissen ueber ein Oekosystem, seine Bestandteile, Struktur und Veraenderungsdynamik aufgebaut, wie ist das erworbene Wissen gedaechtnismaessig repraesentiert und wie ermoeglicht es dem einzelnen die Prognose von Systementwicklungen und die Planung von Eingriffen (UG1)? Analyse des Wissenserwerbes und der Wissensanwendung, Zielkonflikte und resultierendes Verhalten in einer Interaktionssituation mit Interessensgegensaetzen auf der Grundlage eines Umweltkonflikts, wobei eine neu entwickelte Variante des Commons-Dilemma-Paradigmas, die sogenannte Allmende-Klemme, zur Anwendung kommt (UG2). Analyse und Foerderung des Prozesses der Informationssuche und -verarbeitung (Ablauf, Schwerpunkte der Suche, Gewichtung der erhaltenen Information) bei der Beurteilung geplanter, umweltrelevanter Massnahmen (UG3).