API src

Found 2 results.

Related terms

Flächensparend Wohnen

Trotz einer mehr oder weniger stagnierenden Bevölkerung nimmt die Wohnfläche in Deutschland jedes Jahr deutlich zu und führt zu einem steigenden Wohnflächenverbrauch pro Kopf. Die Folgen des kontinuierlichen Anstiegs der Wohnfläche pro Einwohner für den Flächen- und Energieverbrauch und damit letztendlich für die Erreichung der klimapolitischen Ziele der Bundesregierung rücken zunehmend ins Bewusstsein der Politik. Das Treibhausgasminderungspotenzial einer Reduktion der Pro-Kopf-Wohnfläche ist enorm. In Deutschland wächst das Bewusstsein für dieses Problem, insbesondere auf regionaler Ebene. In dem vorliegenden Bericht wird zunächst das enorme Potenzial eines reduzierten Wohnraums pro Kopf abgeschätzt. Es werden die vielversprechendsten Zielgruppen identifiziert, die eine weit überdurchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche nutzen und möglicherweise daran interessiert sind, diese zu reduzieren. Zu diesen Zielgruppen gehören Rentner und Haushalte, denen ein Umbruch in der Lebensphase bevorsteht, wie das Erreichen des Rentenalters oder Familien, deren Kinder ausgezogen sind. Für diese Zielgruppen analysieren wir spezifische Hemmnisse gegen die Reduktion von Wohnraum. Außerdem werden weitere Akteure wie politische Entscheidungsträger, Verbände und den Wohnungssektor und ihre spezifischen Hindernisse und Motive, das Problem anzugehen, betrachtet. Um die Haushalte der Zielgruppen bei der Verringerung ihres Wohnraums zu unterstützen, ist ein Mix an politischen Instrumenten erforderlich, die sowohl aus Informations- als auch aus Finanzinstrumenten bestehen. Wir beschreiben daher weiterhin bestehende Ansätze und entwickeln eine Reihe neuartiger Instrumente, um die Haushalte der Zielgruppen dabei zu unterstützen, ihren Wohnraum zu reduzieren. Weiterhin werden die Auswirkungen dieser Instrumente auf den Energieverbrauch und die Emissionen der Zielgruppen berechnet. Darüber wird analysiert, ob diese Maßnahmen aus Sicht eines Haushalts unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen attraktiv sind oder nicht, wahrscheinliche Verteilungseffekte werden aufgezeigt. Quelle: Forschungsbericht

Verbrauch an Wohnfläche in Deutschland steigt immer weiter

Zwar werden nach den Ergebnissen der Baulandumfrage die bestehenden Innenentwicklungspotenziale zunehmend genutzt. Doch gleichzeitig steigt die individuelle Wohnflächeninanspruchnahme unverändert an, wie eine Auswertung von empirica regio ergab. Insbesondere in ländlichen Räumen steigt die Wohnfläche pro Kopf deutlich an – zwischen 2015 und 2020 um 3,7% auf durchschnittlich 51,4m². Mit 40,9m² liegt die Pro-Kopf-Wohnfläche in Städten deutlich niedriger. Auch liegt der Anstieg im genannten Zeitraum mit 1,5% kaum halb so hoch wie in den ländlichen Räumen. Vor allem in Großstädten gibt es so gut wie keinen Zuwachs der individuellen Wohnfläche. Gründe liegen hier in dem eingeschränkten Wohnraumangebot sowie den hohen Miet- und Kaufpreisen. Der hohe Pro-Kopf-Verbrauch in ländlichen Räumen geht vor allem auf die Dominanz von dort realisierten Einfamilienhäusern zurück. Ebenso sind die Alterung und der Wegzug junger Menschen insbesondere aus peripheren Regionen Effekte, die in die Berechnungen eingehen. Diese Entwicklung, so die Bevölkerungsprognose des BBSR aus dem Jahr 2020 (Link), könnte sich noch weiter verschärfen. Demnach weist eine typische Gemeinde im ländlich geprägtem Raum einen individuellen Wohnflächenverbrauch von mehr als 65 m² auf, hat einen Wohnungsleerstand von 5-10 % und hat in den vergangenen fünf Jahren Bevölkerung verloren.

1