Das Projekt "Ortsbindung und Freizeitmobilitaet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bern, Psychologisches Institut durchgeführt. Das Problem der Freizeitmobilitaet wird aus der Sicht der Wohnpsychologie gesehen. Das Zuhause fungiert als Traeger von Identitaet, und andererseits wird es fuer einen selbst wie auch fuer andere zu einem Traeger sozialer Information. Wo Menschen sich mit Hilfe des Gebauten ihre Identitaet sichern und ihre sozialen Kontakte regulieren koennen, vermoegen sie sich zu kultivieren. Wo Kultivation durch Umweltgestaltung nicht moeglich ist, binden sie sich an ihr Zuhause. Wer in seiner Freizeit mobil ist, sucht alternative Orte auf, um sich zu kultivieren. Diese These von der Kompensation von Kultivationsverlusten durch alternative Orte konnte durch eine empirische Studie, die in zwei Quartieren der Stadt Bern stattgefunden und an der 543 BewohnerInnen teilgenommen hatten, bestaetigt werden. Wem die Umwelt durch Eigengestaltung keine Kultivation erlaubt, ist folglich in seiner Freizeit mobiler als Personen, die ueber diese Moeglichkeit verfuegen. Freizeitmobilitaet, so die Quintessenz unserer Ergebnisse, widerspiegelt somit ein Wohnproblem.