Das Projekt "Forschungsprogramm zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden - Akteure, Beweggründe und Triebkräfte der Suburbanisierung (FoPS' 2004/5)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr durchgeführt. Stadt-Umland-Wanderungen haben vielfältige, zumeist negative Auswirkungen auf Stadt-, Raum- und Verkehrsentwicklung. In den Städten führt dieser Trend zu sinkenden Steuereinnahmen, unterausgelasteten Infrastruktureinrichtungen und trägt zur sozialen Entmischung bei. Die Stadtregion als Ganzes wird belastet durch Zersiedlungserscheinungen und einer damit verbundenen Zunahme des motorisierten Individualverkehrs. Die Beschreibung des Phänomens und dessen Folgen sind ebenso wenig neu wie die Entwicklung von Gegenstrategien. Diese greifen aber in der Regel nicht im gewünschten Maße. Vor dem Problem zu resignieren wäre aber schon allein aufgrund der hohen gesamtwirtschaftlichen Kosten der Suburbanisierung unverantwortlich. Ansatzpunkte dafür, weiter nach Möglichkeiten zur Begrenzung der Stadt-Umland-Wanderung zu suchen, liegen zum einen in der fortwährenden Ausdifferenzierung von Wohnstandortentscheidungen. Das pauschale Bild von der Familie, die ein Eigenheim im Umland kauft, ist längst überholt, Gegenstrategien zielen aber vorrangig auf diese Bevölkerungsgruppe. Zum anderen ist zu beobachten, dass Kostenvorteile im Umland häufig überschätzt werden. Oft ist der Pendelweg doch eine weit größere zeitliche und finanzielle Belastung als man sich vorher - verklärt durch niedrige Bodenpreise und Wohnkosten - einzugestehen in der Lage war. Aus diesen Erwägungen heraus zielt das Forschungsvorhaben darauf, Gegenstrategien neu zu fundieren, indem Erfahrungen und Einschätzungen randgewanderter Bevölkerungsgruppen näher betrachtet und die Motive so genannter 'Rückwanderer' (also derjenigen, die aus der Stadt ins Umland und zurück gezogen sind) mit in die Untersuchung einbezogen werden. Der Einfluss des Mobilitätsverhalten und der Verkehrsinfrastruktur wird dabei besonders berücksichtigt. Hierzu werden eine standardisierte telefonische Haushaltsbefragung sowie vertiefende qualitative Haushaltsinterviews in vier Fallregionen durchgeführt. Das Bild der Wohnstandortpräferenzen und der Beweggründe, die einen Wohnstandortwechsel auslösen, kann so geschärft werden. Im konzeptionellen Teil des Projektes werden Kommunikationsstrategien entwickelt, die der Erfahrung Rechnung tragen, dass es nicht ausreicht, Wohnwünsche zu konkretisieren und die Angebote entsprechend anzupassen, sondern dass die angebotenen Qualitäten auch vor Ort 'ankommen müssen'. Das Projekt wird aus Mitteln des 'Forschungsprogramms Stadtverkehr (FOPS)' des BMVBS finanziert, vom BBR fachlich betreut und in Kooperation zwischen dem Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB) der RWTH Aachen sowie des Fachgebiets Raumordnung und Landesplanung der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund bearbeitet.
Das Projekt "Innovative Kommunikationsstrategie zur Kosten-Nutzen-Transparenz für nachhaltige WohnstandortentsKommunikation zur Kostenwahrheit bei der Wohnstandortwahl - Innovative Kommunikationsstrategie zur Kosten-Nutzen-Transparenz für nachhaltige Wohnstandortentscheidungen in Mittelthüringen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Verkehrs- und Transportwesen durchgeführt. Ziel ist es, bei öffentlichen und privaten Akteuren der Siedlungsentwicklung das Wissen über Zusammenhänge von Flächenverbrauch und nachhaltiger Siedlungsentwicklung im kommunalen und regionalen Kontext zu erweitern und ein Problembewusstsein bezüglich der Kostenwahrheit zu schaffen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Recherchen wird eine innovative Kommunikationsstrategie zur Kostenwahrheit aus virtuellen und realen Modulen erarbeitet. Die Kommunikationsstrategie wird auf kommunaler und regionaler Ebene sowie für die breite Öffentlichkeit umgesetzt. Eine Internetplattform mit verschiedenen Informationselementen, eine Entscheidungshilfe zur Wohnstandortwahl sowie dialogorientierte Veranstaltungsformen stellen die zentralen Bausteine der Strategie dar. Die Erprobung der erarbeiteten Module der Kommunikationsstrategie erfolgt in den Modellstädten Gotha und Erfurt. Die daraus ableitbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse werden im Rahmen einer Fachkonferenz vorgestellt. Der wissenschaftliche Erfolg liegt in der Kommunikation der Kostenwahrheit für verschiedene Akteure. Die erarbeitete Kommunikationsstrategie ist praxisnah und auf andere Regionen und Kommunen übertragbar.