Das Projekt "Teilprojekt 9: Pathogene und nekrotische Pilze in Obstbau und Forstwirtschaft, Referenzbibliothek und Phylochip" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH durchgeführt. Der Verbund GBOL II wird weiter am Ausbau der ersten umfassenden 'DNA-Barcoding' - Gendatenbank der dt. Flora und Fauna arbeiten. Diese ermöglicht eine automatisierte Artbestimmung. Ein Teilbereich von GBOL II befasst sich mit der systematischen Erfassung einiger ausgewählter Gruppen von Pilzen. Die zu untersuchenden Pilzgruppen gehören ökologisch und kommerziell zu relevanten taxonomischen Gruppen, deren taxonomische Einteilung profundes Spezialwissen voraussetzt. Es sollen erstmals im großen Stil Daten über die molekularphylogenetischen Charakteristika dieser Pilze erhoben und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Referenzdaten zur Generierung des Ökochips werden und a. am HZI erstellt. Im Teilprojekt des HZI werden bestimmte taxonomische Schlauchpilzgruppen u.a. Xylariales, Helotiomycetes und Orbilomycetes bearbeitet. Diese Pilze sind meist Holzzerstörer und Endophyten, zu einem kleinen Teil Phytopathogene. Sie haben aber auch als Produzenten von Wirkstoffen, Enzymen oder als biologische Pflanzenschutzmittel großes Potential für biotechnologische Anwendungen. Es werden auf Basis morphologisch gut charakterisierter Belege, die teils von Spezialisten geliefert und teils von den beteiligten Forschern selbst gesammelt wurden, DNA-Extraktionen und PCR-Amplifikationen bestimmter genetischer Loci durchgeführt. Die amplifizierten Proben werden sequenziert und phylogenetisch eingeordnet. Schließlich werden die Daten in einer öffentlich zugänglichen Datenbank zur Verfügung gestellt. Die Belege und Arbeitsergebnisse werden dokumentiert und ausgewählte Herbarbelege und Kulturen als Referenzen in öffentlichen Stammsammlungen hinterlegt.