Das Projekt "Erhöhung der Wirtschaftlichkeit oxidativer Verfahrensstufen zur Qualitätsverbesserung von Abwässern der Papierindustrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung München durchgeführt. Im 1. Untersuchungsabschnitt wurden zwei biologisch teilgereinigte Proben (CSBProbeA ' 700 mg/l, Werk 1; CSBProbeC ' 210 mg/l, Werk 2) und drei vollgereinigte Proben (CSBProbeB ' 280, Werk 1; CSBProbeD ' 100, Werk 2; CSBProbeE ' 350 mg/l, Werk 3) kontinuierlich bei einer konstanten Aufenthaltszeit HRT = 20 Plus/Minus 1 min mit Ozon (O3) behandelt und anschließend dem Zahn-Wellens-Test (ZW-Test) unterzogen. Die Proben wurden mit 55 bis 340 mg O3/l, entsprechend einem spezifischen O3-Eintrag (SOE) von 0,15 - 1,4 g O3/g Ausgangs-CSB (= CSB0) behandelt, in Batchversuchen auch bis zu SOE-Werten von über 6 g/g. Die O3-behandelten Proben weisen im ZW-Test in Abhängigkeit von der Testdauer einen um bis zu 60 Prozent geringeren Rest-CSB-Gehalt auf. Die Ablaufqualität der Abwasserproben konnte somit durch die weitergehende Reinigung mittels 'O3 - Aerobie' verbessert werden. Eine Kostenberechnung für die Proben C und D (Werk 2) hat gezeigt, dass die Erweiterung der bestehenden 2-stufigen Biologie durch Integration einer O3-Stufe wirtschaftlicher (Betriebskosten BK = 0,36 DM/m3) ist als die Erweiterung mit 'O3 - 3. biologische Stufe' (BK = 0,46 DM/m3). Im 2. Abschnitt wurden die Betriebsbedingungen (SOE, HRT) zur Erhöhung des BSB5/CSB-Quotienten - als Maß für die Bioverfügbarkeit - anhand der Proben A, B und E optimiert. Die Proben wurden systematisch mit einem SOE von 0,2 bis 2 sowie bei einer HRT von 7,5-60 min behandelt. Die HRT hat bei vergleichbaren SOE keinen Einfluss auf die Erhöhung des BSB5/CSB-Quotienten. Der optimale SOE muss in Anhängigkeit von dem gewünschten Ergebnis festgelegt werden. Dies wurde im letzten Projektabschnitt in kontinuierlichen O3- und Laborbelebungsversuchen mit der Probe E bestätigt. Eine Erweiterung der 1-stufigen Aerobie in Werk 3 durch O3- und Biofilterstufe reduziert den Rest- CSB um fast 50 Prozent bei BK von nur 0,17 DM/m3 (einschl. Abschreibung), sofern die Möglichkeiten einer Verrechung der Investitionen mit der Abwasserabgabe genutzt werden. Bis zu einem SOE = 4 g O3/g CSB0 wurde eine gute Korrelation (R2 = 0,89) der CSB-Elimination zum SOE gefunden. Folgende Kennzahlen für einen sinnvollen Ozoneinsatz (CSB-Elimination kleiner 75 Prozent incl. nachfolgender Aerobie) konnten abgeleitet werden: - biologisch vollgereinigte Abwässer: CSB 'praktisch beliebig', BSB5 kleiner 25 mg/l x biologisch teilgereinigte Abwässer: CSB = 200 Plus/Minus 50 mg/l, BSB5/CSB ca. 0,10 Plus/Minus 0,05.