Das Projekt "Auswirkungen von Dioxinen auf Tiere im Suesswasser-Oekosystem" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Zoologisches Institut, Lehrstuhl Spezielle Zoologie durchgeführt. Erster Abschnitt (1.10.89-31.12.91): a) Auswirkungen von TCDD auf die Oogenese laichbereiter Weibchen von Brachydanio (Laicherfolg, Befruchtungsrate, Ontogenese); b) Auswirkungen einer Kontamination von Eiern und Embryonen; c) Aufnahme, Verbleib und Ausscheidung von TCDD (radioakt mark Substanz) an laichenden Fischen; d) Induktion fremdstoffmetabolisierender Enzyme (P-450) nach Belastung adulter Brachydanio mit TCDD. Zweiter Abschnitt (1.1.-31.12.92): a) Weitergabe von TCDD ueber Fischnaehrtiere an Fische; b) Auswirkungen von TCDD auf die Spermiogenese, Befruchtungsrate und Verhalten der Spermien; c) Pruefung eines moeglichen Biomonitoring (Induktion P-450) an Fischen aus verschiedenen Teilen des Landes. An Zebrabaerblingen wurden die toxischen Auswirkungen von 2,3,7,8-TCDD auf die Fortpflanzung und Oogenese untersucht. Die Fische erhielten mit der Nahrung jeweils 1,5,10 oder 20 ng/Fisch verabreicht. Bei Konzentrationen von mehr als 5 ng war das Ablaichen stark beeintraechtigt oder wurde ganz eingestellt. Die Zahl der abgelegten Eier sank stark ab. Die behandelten Weibchen zeigten ein wasting-syndrom (vermindertes Koerpergewicht). Bei den Embryonen entstanden letale Anomalien (100 Prozent Mortalitaet). Die Entwicklung reifer Oozyten unterblieb und die Zahl der atretischen Follikel nahm zu. Die Elimination und Verteilung von (3H)-TCDD in en Organen und Geweben des Zebrabaerblings wurde ueber eine Zeitspanne von 70 Tagen ermittelt. Waehrend in allen anderen Organen Belastungsmaxima nach 1 bis 8 Tagen erreicht wurden mit nachfolgender Elimination, stieg die Belastung der Ovarien bis zum siebzigsten Tag stetig an und erreichte ein Drittel der Gesamtbelastung des Fisches. Diese Belastung wurde abgebaut ueber die Gelege; nach 4 Gelegen hatten die Fische ca 50 Prozent der Belastung abgegeben. Bei TCDD-Konzentrationen von 1,5 und 15 ng/Fisch kam es zu zahlreichen 'Gelegeausfaellen'. Als Ursache werden Stoerungen der Oogenese durch TCDD vermutet. Untersuchungen zum Fremdstoffmetabolismus zeigten, dass Zebrabaerblinge auf TCDD mit einer starken Induktion des Cytochrom P450-Isoenzyms LM4B reagieren. Dies wurde in aehnlicher Weise schon mit verwandten Verbindungen bei anderen Fischarten beobachtet. Die Weitergabe von (3H)-TCDD in der Nahrungskette wurde in einem Modellversuch geprueft. Dazu wurde verwendet: Kontaminiertes Fallaub der Schwarzerle, Bachflohkrebse, die sich von diesem Fallaub ernaehren, und junge Regenbogenforellen, die diese Krebschen gezielt fingen. Die Ergebnisse zeigen, dass es ueber die ausgenommenen Fischnaehrtiere rasch zu einer Anreicherung von TCDD im Organismus kommt. Die Verteilung im Fischkoerper entspricht bereits innerhalb von 8 Tagen der Verteilung nach langfristiger und unterschiedlicher Exposition. Die Ergebnisse sind von Bedeutung fuer die Bewertung der Dioxinwirkung: Die gemessenen Wirkkonzentrationen liegen um mehrere Groessenordnungen unter den bekannten Lethalkonzentrationen...
Das Projekt "Entwicklung von Ersatzmethoden fuer den akuten Fischtest" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll eine Methode entwickelt werden, die es erlaubt, den akuten Fischtest zu ersetzen. Ziel ist es, einen Test mit Fischembryonen zu entwickeln. Als Modellorganismus wurde der Zebrabaerbling ausgewaehlt, da mit dieser Fischart umfangreiche Erfahrungen vorliegen und die Embryonalentwicklung sehr rasch verlaeuft und gut zu beobachten ist. Bei dem Test soll die Embryonalentwicklung unter dem Mikroskop untersucht werden. Als Parameter kommen Tod, Entwicklung, teratogene Effekte, Herzfrequenz usw in Frage. Die Testdauer soll auf 48 h begrenzt werden. Der Test umfasst wesentliche Phasen der Embryonalentwicklung und somit eine ganze Reihe von Entwicklungs- und Differenzierungsprozessen.
Das Projekt "Wirkung von Umweltschadstoffen auf Fischgewebe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Zoologisches Institut I durchgeführt. In vivo-Belastung von Fischen (Regenbogenforelle, Zebrabaerbling, Goldorfe, Aal, Medaka) mit organischen Schadstoffen. Ziel: Entwicklung eines Biomonitoring-Modells fuer den Nachweis subletaler Veraenderungen durch umweltrelevante Konzentration von organischen Schadstoffen auf der Basis cytologischer und biochemischer Untersuchungen. Bisher untersuchte Schadstoffe: 4-Nitrophenol, 4-Chloranilin, Atrazin Endosulfan, Lindan, Dinitro-o-kresol, Disulfoton, Linuron, Tributylzinnoxid, Triphenylzinnacetat, Ochratoxin, Malachitgruen, Nonylphenol, Estradiol, Estradiolsulfat.
Das Projekt "Untersuchungen zur Bioakkumulation von dissoziierenden Stoffen und Pyrethroiden in Fischen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Fischereiökologie durchgeführt. Die Biokonzentrationsfaktoren (BCF's) dissoziierender Verbindungen und von haeufig eingesetzten Pyrethroiden Permethrin, Cyfluthrin, Cypermethrin und Deltamethrin werden in Durchflussversuchen in Fischen, Zebrabaerblinge (Brachydanio rerio), bzw. Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss), untersucht. Die BCF's werden zur Abschaetzung des Umweltverhaltens dieser Chemikalien und evtl. daraus folgenden Belastungen benoetigt.
Das Projekt "Kombinationswirkung organischer Schadstoffe auf Fische" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Zoologisches Institut I durchgeführt. Cytologische und biochemische Untersuchung der Wirkung von Spuren organischer Schadstoffe in Einzelstudien und Kombinationsexperimenten zur Katalogisierung und Bewertung von Wechselwirkungen verschiedener Schadstoffe im Fisch sowie zur Schaffung von Kriterien fuer die Formulierung von Qualitaetszielen fuer Oberflaechengewaesser. Erfassung ultrastruktureller Veraenderungen und funktioneller Parameter (Enzyminduktion, Veraenderungen in Markerenzymen) in Leber, Niere und Kiemen der Regenbogenforelle. Parallel Mikroinjektionsexperimente mit befruchteten Fischeiern (Regenbogenforelle, Zebrabaerbling). Va Untersuchung an Harnstoffderivaten, Atrazinersatzstoffen und/oder Organometallverbindungen.