Das Projekt "Teilprojekt 9" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH durchgeführt. Obwohl Deutschland im langjährigen Mittel über ausreichend Wasserressourcen verfügt, wird in einigen Regionen vermehrt Wasserknappheit in den Sommermonaten beobachtet. Klimaprojektionen zeigen auf, dass steigende Temperaturen und die Zunahme von Trockenphasen und Dürren in Zukunft verstärkt einen direkten Einfluss auf den Wasserhaushalt und das verfügbare Wasserdargebot haben werden. Gleichzeitig wird ein steigender Bedarf beim Trinkwasser, in der Industrie und bei der Landwirtschaft beobachtet. Daraus können sich Probleme bei der Verteilung des verfügbaren Wassers zu bestimmten Zeiten im Jahr ergeben. In dem Forschungsprojekt TrinkXtrem werden Konzepte zur Anpassung an Wetterextreme wie Starkregen, Hitze und Dürre für die Wasserwirtschaft entwickelt. Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung ist die Betrachtung des Konfliktpotentials mit Land-/Forstwirtschaft, Hochwasserschutz, Naturschutz und der Stadtplanung.
Das Projekt "East Antarctic Ice Sheet dynamics during the late Quaternary inferred from marine sediment records of the Indian sector of the Southern Ocean" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung e.V. in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) durchgeführt. Auf Grund ihres Einflusses auf Meeresspiegelschwankungen und die thermohaline ozeanische Zirkulation, beschäftigen sich Paläoklimaforscher zunehmend mit der Stabilität der antarktischen Eisschilde. Im Zuge der globalen Erwärmung wird sogar der komplette Zerfall des Westantarktischen Eisschildes befürchtet. Die Bedeutung und Dynamik des gewaltigen Ostantarktischen Eisschildes (EAIS) in Anbindung an rasche Klimaänderungen im Spätquartär wird jedoch wenig beachtet und bisher wenig verstanden. Im Rahmen des beantragten Projektes sollen marine Sedimentarchive in einer Schlüsselregion im indischen Sektor des Antarktischen Ozeans als Signalträger von Variationen der EAIS-Dynamik und ihres Einflusses auf die Bildung Antarktischen Bodenwassers (AABW) untersucht werden. Der methodische Ansatz erstrebt die Rekonstruktion des glaziomarinen Ablagerungsmilieus in der Region der zwischen Prydz-Bucht und dem südlichen Kerguelen-Plateau. Insbesondere wird die Herkunft und Verteilung von Eisfracht-Ablagerungen (IRD) sowie von Konturiten untersucht, die Aussagen über Eisbergdrift und Bodenwasseraktivität in der Vergangenheit gestatten. Die Realisierung des Projektes soll in enger Vernetzung mit dem Forschungsvorhaben von Melles & Wagner erfolgen, welches sich mit der Umweltentwicklung im Hinterland und auf dem Schelf der Prydz-Bucht befassen möchte. Der Förderantrag ist integraler Bestandteil des paläoklimatisch ausgerichteten BIPOMAC-Programms im Rahmen des Internationalen Polarjahres 2007/2008 (IPY).
Das Projekt "FHprofUnt 2018: Optimierung industrieller Trocknungsprozesse für mineralische plattenförmige Güter (Gipsplattentrocknung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Münster, Labor für Strömungstechnik und Strömungssimulation durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer neuen, CFD-gestützten (Computational Fluid Dynamics) Auslegungsmethodik für Trocknungsanlagen für Gipsfaser- bzw. Gipskartonplatten. Die Ergebnisse produktspezifischer Messungen zum Produkt-Trocknungsverhalten sollen experimentell ermittelt und über makroskopische/mathematische Kennfelder beschrieben werden. Die Messungen umfassen chemische/physikalische Messungen zum zeit- und temperaturabhängigen Trocknungsverhalten sowie der Zusammensetzung des Trockengutes, inklusive der Verteilung von freiem/gebundenem Wasser auf Basis der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) mittels Auswertung von Streuspektren. Weiterhin erfolgt eine detaillierte Untersuchung der Strömungsvorgänge und den damit zusammenhängenden Stoff- und Wärmeübergängen. Diese werden mit selbst entwickelten, miniaturisierten und wärmefesten Wärmeübergangssensoren analysiert. Aus den Daten generierte Kennfelder sollen einen Baustein zu einer computergestützten Auslegung der Gesamtanlagen liefern. Die neue Auslegungsmethodik soll helfen, energetisch erreichbare Potenziale bestehender und künftiger Anlagen aufzudecken und Vorschläge zur Umsetzung machen. Im Fokus stehen strömungstechnische, thermodynamische und verfahrenstechnische Aspekte: - grundlegende chemisch/verfahrenstechnische Untersuchung des Trocknungsverhaltens für Gipsfaser- bzw. Gipskartonplatten - Entwicklung von Verfahrensalternativen zur Quecksilber-Porosimetrie auf Basis hochauflösender My-RFA-Einstellen einer bestmöglichen Beströmung im realen Trocknungsprozess - Verbesserung der Stoffübergänge/Verdunstungsraten in den Trocknungsanlagen - Anpassung der Prozessführung an die spezifischen Bedarfe des jeweiligen Produktes - Einstellung an den jeweiligen Produktzustand optimal angepasster, in der Anlage optimal gleichverteilter Verdunstungsraten - Optimal an den Bedarf angepasste Wärmebehandlung = größer als verkürzte Trocknerbauweise - Verbesserte Anlagenauslastung und daraus folgende reduzierte Betriebskosten.
Das Projekt "Populationsgenetik von Vektoren zeckenübertragender Erkrankungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Lehrstuhl für Zoologie, Arbeitsgruppe Molekulare Zoologie durchgeführt. Zecken (Ixodes ricinus) und Nagetiere (Myodes glareolus) spielen eine Schlüsselrolle für den natürlichen Übertragungszyklus und die Epidemiologie von zeckenübertragenden Erkrankungen auf Mensch und Tier und werden hierbei als wichtige Vektoren erachtet. Das Teilprojekt 'Populationsgenetik von Vektoren zeckenübertragender Erkrankungen' klärt die pathogen- und Landschaft abhängige Populationsstruktur und deckt Ausbreitungsdiskontinuitäten der Vektoren zeckenübertragender Krankheiten auf. Dies erfolgt durch populationsgenetische Analysen von STR und mtDNA-SNP Markern in Kombination mit Informationen zur Ausbreitung von Pathogenen im Allgemeinen und bestimmten Pathogenlinien (PSU = pathogen spezifische Vektoreinheit). Das Verständnis der räumlich-zeitlichen Vektor-Pathogen korrelierten Ausbreitung ist elementar um Infektionsgefahren zu minimieren und unterstützt die Entwicklung von erweiterten präventiven Interventionsstrategien, wie die pathogen-spezifische Vektor abhängige Pilzinfektion. Vergleichende Transkriptom NG-Sequenzierung und Amplikon-Sequenzierung immunrelevanter Kandidatengene ermöglicht es, Vektor-Pathogen korrelierte genetische Varianten in kodierenden Genregionen von experimentell TBEV-infizierten Vektor-Individuen, zu detektieren. Umfassende Kenntnisse zur Verteilung von Vektor-Pathogen-assoziierten SNPs in Zeit und Raum dienen Regionen mit hoher Häufigkeit von individuellen Vektoren zu definieren, die eine genetische Prädisposition auf ein erhöhtes Risiko Träger von zeckenübertragenden Pathogenen zeigen. Die genetischen Informationen zu Vektoren zeckenübertragender Krankheiten fliesen in einem Genetisch-erweiterten nationalen Pandemieplan zeckenübertragender Erkrankungen ein.