Das Projekt "Elektrofusion pflanzlicher Zellen unterschiedlicher Herkunft und Dichte unter microG-Bedingungen und Charakterisierung der Hybride" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Fakultät für Biologie, Botanisches Institut durchgeführt. Die elektrische Fusion pflanzlicher Zellen unterschiedlicher Dichte (Beispiele: Vacuolisierte und vacuolen-freie Protoplasten; Protoplasten aus meristematischem und ausdifferenziertem Gewebe) eroeffnet neue Moeglichkeiten fuer die Gewinnung somatischer Hybride, sowohl unter dem Aspekt der Pflanzenzuechtung wie auch dem der gezielten Sekundaerstoff-Produktion durch Zellkulturen. Aufgrund der unterschiedlichen Dichte der zu fusionierenden Zellen und der, der Elektrofusion zugrundeliegenden physikalischen Gegebenheiten sind unter 1 G jedoch nur geringe Ausbeuten an vitalen Hybriden zu erhalten. Unser Ziel ist daher eine unter MyG, gegenueber 1 G-Bedingungen, vielfach erhoehte Ausbeute an Hybriden von Protoplasten unterschiedlicher spezifischer Dichte und deren breit angelegte biochemische wie strukturelle Charakterisierung. Dadurch koennen auch MyG-Einfluesse auf die Zelldifferenzierung erfasst werden. Als Versuchsmaterial vorgesehen sind wirtschaftlich interessante, bzw zuechterisch gut charakterisierte Pflanzenspecies (Digitalis, Tabak, Nutzgraeser). Ein erster Vorversuch mit Texus 17 laesst eindeutig die Vorteile einer Fusion unter MyG erkennen.
Das Projekt "Zellhybridisierung unter Schwerelosigkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Biozentrum, Lehrstuhl für Biotechnologie durchgeführt. Zell-Hybridisierung stellt einen effizienten Weg dar, lebens- und teilungsfaehige Zellstaemme mit neuen, biotechnologisch und medizinisch interessanten Eigenschaften im Laboratorium herzustellen. Voraussetzung fuer die Etablierung von Zellhybridstaemmen ist eine hohe Fusionsausbeute. Die elektrisch induzierte Fusion stellt zur Zeit das leistungsfaehigste, terrestrische Verfahren dar, vor allem wenn die Produktion von antikoerper-sezernierenden Hybridomzellen und Hefehybriden betrachtet wird. Aufgrund des heutigen Wissenstandes kann erwartet werden, dass unter Bedingungen der Schwerelosigkeit die Hybridausbeuten um etwa 1000 fach gesteigert werden koennen, da Sedimentation und Konvektionskraefte eliminiert sind. Eine derartige Erhoehung in der Ausbeute, die aus verschiedensten Gruenden unter G-Bedingungen nicht moeglich ist, wuerde den Weg fuer die Immortalisierung vieler tierischer und pflanzlicher Zellen ermoeglichen, deren Fusion wegen zu geringer Zellzahl heute nicht moeglich ist.