Das Projekt "Halbtechnische Untersuchung der Verminderung der Klaerschlamm-Masse durch Zellaufschluss und des Verbleibs der Zellinhaltsstoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Mannheim - Hochschule für Technik und Gestaltung, Institut für Biotechnologie und Verfahrenstechnik durchgeführt. Es sollte erstmalig kontinuierlich Schlamm aus einer kontinuierlich betriebenen Abwasserreinigungsanlage entnommen und desintegriert werden. Anhand zweier parallel betriebener Klaerstrassen (eine mit, eine ohne Einspeisung desintegrierten Schlammes) sollten Stoffbilanzen erstellt werden. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich in zwei Teile gliedern: - Die grundlegenden Untersuchungen zum Desintegrationsgrad und zur Freisetzung von Stickstoff und Phosphor bei Desintegration in verschiedenen Homogenisatoren haben die Abhaengigkeiten von: Aufschlussgrad, P-Freisetzung, N-Freisetzung, Schwermetallfreisetzung, Abbauverhalten und anderen untersuchten Parametern (Einwirkdauer, Durchlaufzahl, Kugelgroesse) aufgezeigt. - Der Einfluss der Desintegration aus mechanischem Aufschluss wurde in einer parallelen Durchfuehrung in zwei Abwasserreinigungsanlagen im Vergleich zu synthetischem (nach DIN) und kommunalem Abwasser untersucht. Der kontinuierliche Betrieb der baugleichen Klaerstrassen zeigte nicht den Effekt einer Reduzierung der organischen Trockensubstanz und einer erheblich hoeheren Mineralisierung. Durch Desintegration ins System gelangter P fuehrte zu einer Erhoehung der durchschnittlichen P-Ablaufkonzentration von 2 mg/l auf knapp 6 mg/l PO4, waehrend sich der P-Gehalt des Schlammes nicht bemerkenswert erhoehte. Die Schwermetallgehalte stiegen durch Desintegration im Schlamm um ca. 35 Prozent, nicht jedoch im Ablauf (wegen Sorptionskapazitaet der Schlaemme). Es konnte kein Einfluss der Desintegration auf die Denitrifikation unter den untersuchten Bedingungen nachgewiesen werden.