Der Clean Development Mechanism (CDM) ermöglicht es Industriestaaten und Unternehmen im europäischen Emissionshandelssystem einen Teil ihrer Verpflichtungen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern zu erfüllen. Die Klimaschutzprojekte müssen durch unabhängige Zertifizierungsunternehmen begutachtet werden. Das Öko-Institut hat für den WWF in einer am 27. Mai 2009 veröffentlichten Studie ein Rating der Zertifizierungsunternehmen entwickelt. Das Rating bewertet, wie häufig Projekte, die von den Gutachtern positiv beschieden wurden, von der UN-Genehmigungsbehörde bemängelt oder zurückgewiesen werden. Insgesamt weist die Begutachtung von Projekten noch erhebliche Mängel auf. In mehr als 50 Prozent der positiv befundenen Projekte verlangt die UN entweder Nachbesserungen oder weist die Projekte sogar zurück. Die Zertifizierungsunternehmen werden auf einer Skala von A (beste Note) bis F (schlechteste Note) bewertet. Von den fünf bewerteten Unternehmen haben der TÜV-Nord und der TÜV-Süd mit der Note D noch die beste Bewertung erhalten.
Das Projekt "Erarbeitung von Strategien für die Kohlenstoffmarktentwicklung in Least Developed Countries (LDCs)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Perspectives GmbH durchgeführt. Nach 2012 werden im Emissionshandelssystem der EU (EU ETS) lediglich Emissionsminderungszertifikate aus Least Developed Countries (LDCs) zugelassen. Dies bedeutet eine potenziell größere Nachfrage nach CDM-Zertifikaten aus diesen Ländern, die bisher im CDM unterrepräsentiert geblieben sind. Das Vorhaben untersucht die Möglichkeiten, Kohlenstoffmärkte in LDCs weiterzuentwickeln, um den Ländern eine stärkere Rolle im Kohlenstoffmarkt zu ermöglichen und sie an Entwicklungsvorteilen des Mechanismus teilhaben zu lassen. Dies ist auch notwendig, um LDCs zudem im Kontext neuer Marktmechanismen einbeziehen zu können. Gleichzeitig dient die Kohlenstoffmarktentwicklung in LDCs dem Ziel, eine voraussichtlich steigende Nachfrage aus dem EU ETS zu befriedigen. Nicht zuletzt kann so die Beteiligung deutscher Akteure mit relevanter Expertise gefördert werden. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist die Erarbeitung von Strategien und praktischen Ansätzen für die kontextspezifische Weiterentwicklung bzw. den Aufbau von Kohlenstoffmärkten in den am wenigsten entwickelten Ländern Subsahara-Afrikas, um sie an Entwicklungsvorteilen des CDMs teilhaben zu lassen. Konkret setzt das Vorhaben dementsprechend an den Herausforderung an, die unter anderem durch Anforderungen für Datenerhebung und Baseline-Berechnung im Zusammenhang mit fehlenden institutionellen Kapazitäten und Strukturen entstehen. Daher sollen entsprechende Maßnahmen durchgeführt werden, um die Rahmenbedingungen für die Entwicklung standardisierter Baselines in ausgewählten Ländern zu fördern.
Das Projekt "Die Fragmentierung des Kohlenstoffmarktes und Ansätze zum Umgang damit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Guidehouse Germany GmbH durchgeführt. Während die Zukunft des globalen Kohlenstoffmarktes mit großer Unsicherheit behaftet ist, entstehen in mehreren Ländern nationale oder regionale Emissionshandelssysteme. Beispiele sind einige US-Bundesstaaten, Australien, Neuseeland, aber auch Entwicklungs- und Schwellenländer wie China oder Südkorea. Gleichzeitig schließen Staaten bilaterale Abkommen zu Kompensationsmechanismen. Ziel des Vorhabens ist es, die Entwicklung derartiger regionaler Märkte und bilateraler Kompensations-Mechanismen zu beobachten, zu analysieren und Ansätze zu entwickeln, auf solche Aktivitäten zu reagieren. Dies umfasst eine tiefergehende Analyse der jeweiligen Handelssysteme hinsichtlich der Kompensationsmechanismen: Diese sollen charakterisiert und verglichen werden, um globale Trends zu Zersplitterung oder Konvergierung zu identifizieren. So können Rückschlüsse über die zukünftige Vergleichbarkeit und Handelbarkeit von Zertifikaten aus diesen regionalen oder bilateralen Mechanismen gezogen und Ansätze zum Umgang mit der Fragmentierung von Kohlenstoffmärkten erarbeitet werden, um dadurch ein globales Minderungsregime zu stärken.
Das Projekt "Unternehmensspezifische Klimainnovationsstrategien als Reaktion auf internationale marktbasierte Klimapolitik - eine Systembetrachtung zur Rolle von Europäischen Technologielieferanten und Energieversorgungsunternehmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung durchgeführt. Climate change is a major challenge to current and future societies and requires tremendous efforts to limit greenhouse gas emissions by both industrialized nations and developing countries. Recently, two international market-based mechanisms have been introduced to help countries reduce greenhouse gas emissions at low cost: the EU Emission Trading Scheme (EU ETS) for CO2-emissions from energy-intensive companies and the Clean Development Mechanism (CDM) for emission reduction projects in developing countries. However, it is being debated whether the EU ETS and the CDM are designed in such a way as to encourage climate innovations. The proposed project explores how and to what extent the new market-based mechanisms in international climate policy affect corporate climate innovation strategies. More specifically, the following research questions will be addressed: - How and to what extent do different national EU ETS design choices affect corporate climate innovation strategies? - How and to what extent does the sectoral innovation system affect corporate climate innovation strategies? - How and to what extent do firm characteristics affect the choice of corporate climate innovation strategies in response to the EU ETS and CDM?. Exploring these questions is expected to provide valuable insights into the innovation effects of current climate change policies and how their design may be improved. The findings may also contribute to the emerging discussion of how these new mechanisms may be extended and applied to other industry sectors, gases, and countries. Traditionally, the effects of environmental policies on innovation are analyzed within the theoretical framework of environmental economics. However, since the affected firms are highly heterogeneous and embedded in complex environments, addressing the questions above requires an interdisciplinary framework. By adding the perspectives of political science and management science the proposed project will enrich and extend the state-of-the art interdisciplinary innovation research in the field of regulation and environmental innovations. The study focuses on technology providers and utilities in the power sector since the power sector is by far the largest contributor of CO2 emissions and key for future innovation and emission reductions. The empirical research methodology comprises of qualitative and quantitative methods to deepen and test the theoretical framework: First, we conduct exploratory interviews with key actors in the German and European innovation system of the power sector. Second, we perform detailed case studies of Germany-based but internationally active technology providers and power utilities in order to refine our hypotheses regarding the most relevant determinants of corporate climate innovation strategies. Finally, we test our hypotheses by conducting a survey of European technology providers and power utilities.
Das Projekt "Die finanzielle Bewertung von temporären Zertifikaten aus Forstprojekten im Rahmen des Kyoto-Protokolls mittels Arbitrageüberlegungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre durchgeführt.