Aktualisierte Neuauflage [Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] MINISTERIUM FÜR UMWELT,
ENERGIE, ERNÄHRUNG
UND FORSTEN
GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN
Mit dem Landesprogramm „Aktion Grün“
IMPRESSUMINHALTHerausgeber:
Ministerium für Umwelt, Energie,
Ernährung und Forsten Rheinland-PfalzVORWORT
Umweltministerin Ulrike Höfken4
EINLEITUNG
„Aktion Grün“ – schützt unsere Arten6
Redaktion:
Torsten Kram, Franziska Richter, Franz Froeßl
Satz und Layout:
HDW Neue Kommunikation GmbH,
Saarbrücken / Mainz
www.aktion-gruen.de
Stand:
März 2020
Druck:
Druckhaus Franz Seibert GmbH & Co. KG
Sitz Osthofen
Bildnachweis:
Titelseite: S.H.exclusiv – stock.adobe.com; S. 5: MUEEF; S. 7: Tom Bayer/Fotolia (oben), Horst Jegen (unten links), MUEEF (unten rechts);
S. 8: Nationalpark Hunsrück-Hochwald/Konrad Funk; S. 9: Pixabay; S. 10: Dr. Ulrich Hampl; S. 13: sborisov/Fotolia; S. 14: iStock.com/emer1940;
S. 17: Dr. Christoph Otten; S. 19: Ralf Lorig; S. 20: Dieter Goebel-Berggold (links oben), Klaus Wendling (rechts oben), Heinz Strunk (rechts Mitte),
Klaus Wendling (links unten), Julius Kramer (rechts unten); S. 23: Moritz Schmitt/Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz; S. 24: Kosolovskyy/
Fotolia; S. 25: Eva-Maria Finsterbusch; S. 27: Bettina Alwins (links), Josef Groß (rechts); S. 28: Fancy/Veer/Corbis (Plainpicture); S. 29: Alexandra
Fruth; S. 31: Pixabay; S. 33: Peter Breuer; S. 35: Edith Cleres-Thein; S. 36: Landesforsten Rheinland-Pfalz – Hansen/Lamour; S. 38: DLR Eifel (oben),
KÖL (unten); S. 40: MUEEF; S. 41: termis1983 – stock.adobe.com; S. 42: Rainer Michalski (links), Eckhard Vogel (rechts); S. 43: MUEEF; S. 45: Heinz
Strunk (links), Landesforsten Rheinland-Pfalz – Hansen/Lamour (2. von links), Heinz Strunk (2. von rechts), Heinz Stetzuhn (rechts)
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“
1. Natur erleben
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2. Natur verstehen
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3. „Aktion Grün“ schmeckt
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4. Artenreiches Grünland
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5. Rheinland-Pfalz blüht
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6. Natur verbinden
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7. Artenreich, vielfältig und bunt
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8. Moorschutz
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9. Ehrenamt – natürlich gemeinsam 24
AKTION BLAU PLUS
Mehr Raum für Bäche und Flüsse
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MITMACHEN:
GEMEINSAM ARTEN SCHÜTZEN
Was können Sie persönlich tun?
Was können Kommunen tun?
Was können Schulen und Kitas tun?
Was kann die Landwirtschaft tun?30
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AKTION GRÜN VOR ORT UND AKTIV
Mitmachen, einpflanzen, blühen lassen
Schützen, schmecken, essen
Wein, Weizen, Wildbienen
„Aktion Grün“-Kommunen 40
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BIODIVERSITÄTSSTRATEGIE
FÜR RHEINLAND-PFALZ
Klare Ziele für den Erhalt der Artenvielfalt 44
SERVICE
Weitere Informationen
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Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Rheinland-Pfalz herausgegeben. Sie darf weder von Parteien,
noch Wahlbewerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.
Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf
Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen der
Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehen-
den Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer
Gruppen verstanden werden könnte.
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VORWORT
Werden Sie Teil unserer „Aktion Grün“
Auf vielfältige Art und Weise bringen wir
mit der „Aktion Grün“ Brachflächen in
Städten zum Blühen, schaffen neue Stätten
der Umweltbildung an Schulen und Kitas
und kooperieren mit Landwirtinnen und
Landwirten, um Raum für bedrohte Arten zu
schaffen. Wenn auch Sie etwas zum Erhalt
der Artenvielfalt in Rheinland-Pfalz bei-
tragen möchten, egal ob als Privatperson,
Verein oder Schulklasse, können Sie Teil der
„Aktion Grün“ werden. Wir leisten damit
außerdem einen wichtigen Beitrag zum
Klimaschutz. Eine Zukunftsaufgabe, die mir
persönlich sehr am Herzen liegt.
„Wir möchten die Aktion Grün in
alle Regionen von Rheinland-Pfalz
tragen: Denn überall gilt es,
Tier- und Pflanzenarten
zu schützen und zu erhalten.“
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Das Land Rheinland-Pfalz stellt für vier
Jahre insgesamt neun Millionen Euro für
die „Aktion Grün“ zur Verfügung. Damit
fördern wir vielfältige Maßnahmen, Projekte
und Aktionen im ganzen Land. Diese Mittel
ergänzen die „regulären“ Landesmittel, die
innerhalb der Agrarumweltmaßnahmen, im
Wald und im Gewässerschutz in Projekte
des Naturschutzes fließen.
So bunt und abwechslungsreich unsere Tier-
und Pflanzenwelt hier in Rheinland-Pfalz ist, so
vielfältig sind auch die Möglichkeiten unseres
Aktionsprogramms für mehr Artenvielfalt.
Ganz besonders aber möchte ich betonen:
Es reicht nicht, wenn der Naturschutz alleine
agiert: Alle gesellschaftlichen Gruppen, von
der Landwirtschaft über den Naturschutz bis
hin zur Politik, zu den Kommunen und den
Bürgerinnen und Bürgern, müssen hier Hand
in Hand zusammenarbeiten, um den Schutz
und die nachhaltige Erhaltung unserer Arten
zu sichern.
Denn der Trend ist alarmierend! Allein die
Hälfte der Brutvogelarten im Land und zwei
Drittel der Schmetterlinge sind gefährdet.
Mit der „Aktion Grün“ wollen wir nicht nur
die Weichen stellen, sondern das Ruder he-
rumreißen: Wir möchten sie in alle Regionen
von Rheinland-Pfalz tragen. Wir möchten
Lust machen auf Blühflächen mit heimischen
Arten in Städten und Gemeinden. Wir
möchten seltenen Arten eine Zukunft
geben. Und wir möchten, dass die „Aktion
Grün“ hilft, das Artensterben zu stoppen.
Ulrike Höfken
Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung
und Forsten Rheinland-Pfalz
Wir zeichnen Kommunen aus, die sich
engagieren und arbeiten eng mit Menschen
im Ehrenamt zusammen, die ihre Region
kennen und schützen wollen.
Sie sehen: Mit dem Aktionsprogramm
beschreiten wir konsequent den Weg für den
Erhalt unserer Artenvielfalt. Damit schützen
wir unsere eigene Lebensgrundlage. Lassen
Sie es uns gemeinsam anpacken!
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EINLEITUNG
„Aktion Grün“ – schützt unsere Arten
Artenvielfalt ist bunt: ob blühende Wiesen,
summende Bienen, krabbelnde Käfer oder
schillernde Schmetterlinge. Artenvielfalt
ist aber noch viel mehr: Sie ist die Voraus-
setzung dafür, dass unsere Ökosysteme
funktionieren. 80 Prozent unserer Kultur-
pflanzen sind auf die Bestäubung durch
Insekten angewiesen – sie garantieren
dadurch unsere Lebensgrundlage. Doch die
Situation für Insekten und Bestäuber ist
ernst: 60 Prozent aller Wild-Bienenarten
und 65 Prozent der Schmetterlinge sind
gefährdet – auch der Zitronenfalter und
das Tagpfauenauge werden immer seltener.
Neun Millionen Euro für
mehr Artenvielfalt
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Die „Aktion Grün“ ist unsere Antwort auf
das Artensterben. Sie ist Aktionsprogramm
und Aktionsbündnis zugleich. Gemeinsam
mit Partnern aus Naturschutz und Land-
wirtschaft, Gesellschaft und Kommunen
wollen wir unsere Naturräume, wie Wie-
sen, Wälder und Gewässer, schützen und
so das Aussterben von Tier- und Pflanzen-
arten aufhalten. Wir setzen uns ein für
mehr Ökolandbau, Erneuerbare Energien,
Gewässerschutz und gute Ernährung, aber
auch für nachhaltige Waldbewirtschaftung
und den Klimaschutz.
Insgesamt fördert das rheinland-pfälzi-
sche Umweltministerium eine Vielzahl an
Projekten, die dem Natur- und Artenschutz
dienen: vom Moorschutz über Arten-
schutzkonzepte, Biotopvernetzung und
Grünlandschutz bis zum Erhalt von alten
Kulturpflanzen sowie der Umsetzung von
Umweltbildungsmaßnahmen. Auch der
Öko-Aktionsplan zur Stärkung des
Ökologischen Landbaus ist eng mit der
„Aktion Grün“ verknüpft, ebenso die „Aktion
Grün schmeckt“ mit ihrem Schwerpunkt
auf nachhaltiger Ernährung und dem Erhalt
alter Sorten und Rassen.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen
unsere vielen Projekte und Maßnahmen
der „Aktion Grün“ vor.
Die Grundlage aller Aktivitäten bildet die
Biodiversitätsstrategie des Landes: Darin hat
sich Rheinland-Pfalz bereits 2015 klare Ziele
gesetzt und Maßnahmen zur Förderung der
biologischen Vielfalt formuliert. Mehr dazu
lesen Sie auf den Seiten 44 und 45.
www.aktion-gruen.de
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PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“
PROJEKTE DER „AKTION GRÜN“
Natur erleben
Auf der Suche nach Ruhe, aber auch auf der
Suche nach Abenteuern zieht es die Menschen
in die Natur. Dabei gilt es jedoch, sensible
Lebensräume im Wald zu respektieren. Ein Ziel
der „Aktion Grün“ ist es deshalb, Naturschutz
und Naturerlebnis in Einklang zu bringen.
Die Möglichkeiten, Natur in Rheinland-Pfalz
zu erleben, sind vielfältig: Unser Land ist
reich an Wäldern, Wiesen und Weiden,
Flüssen, Auen und Seen, Gebirgen, Felsen
und Tälern. Jede dieser einzigartigen Land-
schaften bietet eigene vielfältige Möglich-
keiten, ob beim Wandern oder Radfahren,
beim Klettern oder Paddeln.
Naturschutz und Naturerlebnis
verbinden: beim Wandern, Paddeln,
Klettern oder Radfahren.
Unsere Naturparks, das Biosphärenreservat
Pfälzerwald-Nordvogesen oder der National-
park Hunsrück-Hochwald sind hier besonders
wichtige Partner mit vielen attraktiven
Angeboten.
Wir verbinden die Einrichtung von Erlebnis-
pfaden mit Besucherlenkung zum Schutz
ökologisch sensibler Bereiche und fördern
die Vernetzung von Naturerlebnis mit Regio-
nalität und historischem Erbe. Ein Beispiel
ist das Projekt „Wooge und Triftbäche im
Pfälzerwald“. Um das Naturerlebnis für jede
und jeden zu ermöglichen, gibt es im
Nationalpark Rangertouren für Rollstuhl-
fahrer und in Gebärdensprache ausgebildete
Tourenbegleiter. Getreu unserem Grundsatz:
Wir erleben Natur gemeinsam!
Mehr Informationen:
www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de
www.pfaelzerwald.de
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[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] Poster „Tagfalter in Rheinland-Pfalz“
INFORMATION
Tagfalter gehören zur Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera), stellen aber nur einen sehr kleinen
Teil der 3.700 in Deutschland vorkommenden Schmetterlingsarten dar. Etwa 150 bis 160 Arten lassen
sich zu den Tagfaltern zählen und davon kommen die Meisten sogar nur in den Alpenregionen vor.
Besonders auffällig für alle Lepidoptera sind die Schuppenflügel (lepis: Schuppe, pteron: Flügel).
Diese sind oftmals farbenfroh gestaltet, was auf unterschiedlichem Wege zustande kommen kann. So
können eingelagerte Farbpigmente in den Schuppen oder auch farblose, transparente Schuppen
durch Lichtbrechung und Reflektion für schillernde Farben sorgen.
Die Schuppen der Lepidoptera sind aber keineswegs ausschließlich dekorativ, auch Duftschuppen
sind bekannt. Sie kommen z.B. bei den Männchen des Kaisermantels vor und dienen der Partner-
suche.
Schwalbenschwanz *
Dieser, mit einer Flügelspannweite bis zu 8 cm besonders große, warm-
gelb gefärbte Falter, wird gerne aufgrund einer gewissen Ähnlichkeit zum
Segelfalter mit diesem verwechselt. Bekannt ist der Schwalbenschwanz
auch für seine auffälligen, gras-grünen Raupen mit ihren schwarzen
Querstreifen, die durch leuchtend orangene Flecken unterbrochen wer-
den. Nicht nur die Optik, auch das Verhalten dieser Raupen zeigt eine
Besonderheit – sie zeigen bei Störung eine Nackengabel (sog. Osmateri-
um).
Segelfalter *
Verglichen mit dem Schwalbenschwanz ist der Segelfalter deutlich
heller und besitzt an seinen Vorderflügeln zwar unterschiedlich
lange, aber nicht unterbrochene dunkle Streifen. Wie der Name
schon vermuten lässt, ist der Flugstil dieser Falter sehr charakte-
ristisch und wird als „ruhig“ und „segelnd“ beschrieben.
Die meisten Falter besitzen nur eine kurze Lebensdauer von 2 bis 3 Wochen. Eine Ausnahme
stellt zum Beispiel der Zitronenfalter dar, der vereinzelt auch mehrere Monate alt werden kann.
Weißlinge
Weißlinge sind eine Familie der Lepidoptera-Ordnung und keineswegs ausschließlich weiß. Einige
sind auch gelblich gefärbt und tragen schwarze oder rote Zeichnungen (Bsp. Aurorafalter, Zitronen-
falter).
Großer Kohlweißling
Sowohl Weibchen als auch Männchen besitzen eine schwarze Spitze an
der Vorderflügel-Oberseite. Weibchen haben zusätzliche schwarze Punkte.
Von den Raupen werden Kohlsorten als Fraßpflanzen bevorzugt.
Deutlich kleiner, aber nach systematischer Erfassung häufigster Falter
Deutschlands 2011 ist der Kleine Kohlweißling. Hier tragen sowohl Weibchen als auch Männchen
deutliche, schwarze Punkte auf den Flügeln und die schwarze Spitze der Vorderflügel fällt bei beiden
deutlich kleiner aus.
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Die befruchteten Schmetterlings-Eier werden auf Pflanzen abgelegt, die von den jeweiligen
Schmetterlingsraupen oftmals artspezifisch bevorzugt gefressen werden. Zum Beispiel fressen
die Raupen von Tagpfauenauge und Landkärtchen gerne Brennnesseln. Diese „Raupen-
Fraßpflanzen“ sind allerdings meist andere, als die Nektarpflanzen, die später von den adulten
(erwachsenen) Schmetterlingen aufgesucht werden. Welche Pflanzen jeweils von Raupe oder
Schmetterling bevorzugt werden, ist für jede Art ganz typisch.
Aurorafalter
Die orange Färbung der Vorderflügel tritt nur bei männlichen Tieren auf.
Das Weibchen ist an diesen Stellen weiß und so leicht mit anderen
Weißlingen zu verwechseln. Der Aurorafalter ist ein typischer Wald-
schmetterling und die Männchen unverwechselbar!
Damenbrett
Dieser Falter wird auch gerne Schachbrettfalter genannt. Mit seiner schwarz-weiß
gefleckten Flügeloberseite erinnert dieser tatsächlich an ein Schachbrett und ist
dadurch ganz leicht zu erkennen.
Die nach etwa zwei Wochen geschlüpften Raupen fressen, wachsen und häuten sich mehrmals,
um unterschiedliche Larvenstadien zu erlangen. Nach einigen Wochen wandelt sich die Raupe zu
einer Puppe um, in welcher dann die Metamorphose (Umgestaltung) zum erwachsenen Schmetter-
ling stattfindet.
Tagpfauenauge
Die bekannteste Art der Tagfalter ist durch ihre vier sogenannten Augenflecke unver-
wechselbar. Allerdings werden sie nur bei Störung präsentiert, in Ruhe sitzen diese
hübschen Exemplare mit zusammengelegten Flügeln.
Kleiner Fuchs
Der Kleine Fuchs zeigt sich als einer der ersten Schmetterlinge im Jahr. Anders als
beim Großen Fuchs ist ein dunkler Bereich an der Basis seiner Hinterflügel erkennbar.
Die Ränder aller 4 Flügel sind mit schwarz umrandeten blauen Flecken umsäumt und
ein heller, weißer Fleck schmückt die Spitze der Vorderflügel.
Großer Fuchs *
Der Große Fuchs hat Ähnlichkeit mit dem Kleinen Fuchs, kommt aber viel seltener vor.
Die nicht verdunkelten Hinterflügel sind ein gutes Unterscheidungsmerkmal.
In einem wechselwarmen Land wie Deutschland, mit teilweise recht kalten Wintern, haben
Falter im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Über-
winterung für sich entdeckt. So überwintert z.B. der Schwalbenschwanz im Puppenstadium, das
Tag-pfauenauge als ausgewachsener Falter, andere Arten überwintern als Ei oder Raupe und
sogar Wanderungen in den Süden kommen vor.
Trauermantel *
Mit einer Flügelspannweite von bis zu 75 mm ist der Trauermantel einer der größten
Falter in Deutschland. Seinen Namen verdankt er seiner dunklen Farbe mit den hell-
gelben Flügelrändern.
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C-Falter
Dieser Falter sticht nicht nur wegen seiner unregelmäßigen Flügel-
ränder ins Auge. Auch der für seinen Namen verantwortliche,
c-förmige weiße Fleck auf der Flügelunterseite lässt ihn deutlich von
anderen Arten unterscheiden.
Goldener Scheckenfalter *
Diese, auch unter dem Namen Skabiosen-Scheckenfalter bekannte Art, kann sowohl
auf trockenen als auch auf Feuchtwiesen vorkommen. Wichtig ist das Vorhandensein
der Raupenfraßpflanzen Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) oder auch Gewöhn-
licher Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Wiesen mit diesen Arten werden jedoch
immer seltener, und damit ist auch der Goldene Scheckenfalter zunehmend bedroht –
siehe auch www.life-arnika.eu
Landkärtchen
Ein wichtiges Merkmal, welches für diesen Falter auch namensge-
bend ist, ist das „Landkartenmuster“ auf der Flügelunterseite. Be-
trachtet man dahingegen die Flügeloberseite, so gibt es bei dieser
Art eine wichtige Besonderheit. Das Landkärtchen zeigt einen sog.
Saisondimorphismus: Die Flügeloberseite der Frühjahrsgeneration
ist hell gelb-braun mit weißen Flecken, die der Sommergeneration
dunkel braunschwarz mit weißlicher und rötlicher Zeichnung. Die Frühlings-
Landkärtchen ähneln dabei den Perlmutterfalter-Arten, Sommer-Individuen
dem Kleinen Eisvogel.
Bläulinge
Wie es der Name vermuten lässt, fallen Falter dieser Familie häufig durch eine
Blaufärbung ins Auge – allerdings ist diese nur für die Männchen charakteristisch.
Die jeweils dazugehörigen Weibchen sind durch ihre bräunliche Färbung eher un-
auffällig gestaltet. Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Bläulingsarten
ist oft sehr schwierig und anhand der Muster / Färbung der Flügelunterseiten
vorzunehmen.
Für manche Falter endet der Winter sehr früh. Bereits im Februar kann man an warmen Tagen
gelegentlich einen Zitronenfalter entdecken, er ist damit der erste im Jahr. Im September endet
allmählich die Schmetterlingssaison. Ist der Oktober allerdings sonnig, kann man unter Um-
ständen noch einen letzte Admiral oder Postillion zu Gesicht bekommen.
* Besonders geschützte Art!
Quellen
Schulte, Eller, Niehuis und Rennwald (2007): Die Tagfalter der Pfalz. Band 1 und 2
Stichmann, Wilfried (2011): Der große Kosmos-Naturführer. Tiere und Pflanzen
Ulmer Naturführer (2005): Schmetterlinge. Die Tagfalter Deutschlands
Zahradnik (2009): Der Kosmos Insektenführer
www.schmetterling-raupe.de
www.schmetterlinge-in-deutschland.de
www.schmetterlinge.bund-rlp.de/wissenswertes/schmetterlingskalender
www.ufz.de Jahresbericht 2011, Tagfaltermonitoring
Die Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung von Dr. Oliver Röller / POLLICHIA bzw. Rainer Roth zur Verfügung gestellt.
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Mit dem Entdeckerheft BÄUME laden wir Euch herzlich zur Entdeckertour ein: Lieblingsbaum finden und beschreiben, Baumbestimmung anhand der Blätter, Was ist eigentlich ein Baum – Wurzelwachstum, Höhe messen, Kraftwerk Baum, Nährstoffkreislauf, Lebensraum Baum, Vermehrung der Bäume, Samen und Früchte, Kultur und Geschichte, Baum –Probleme und Lösungen, Selbermachen mit Bau(m)aterial. In der Mediathek bestellbar. Das Entdeckerheft zu heimischen Tieren und Pflanzen der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) richtet sich an Kinder der Altersklasse 5 bis 8 Jahre. Tiere und Pflanzen sollen gefunden werden und über Aufkleber gesammelt und online gemeldet werden. Schon bald wissen die Kinder, welche spannenden Arten es in ihrer Umgebung gibt. Insgesamt werden in dem neuen Entdeckerheft 87 Tier- und Pflanzenarten vorgestellt, von dem allseits bekannten Marienkäfer bis zur imposanten Wespenspinne, vom gelben Zitronenfalter bis zur blauen Wegwarte. Die kleinen Entdeckerinnen und Entdecker werden von einem gezeichneten Kind durch das Heft begleitet, das durch immer neue Verkleidungen auf die besonderen Merkmale der Gruppen aufmerksam macht. Dazu gehört auch noch ein Begleitheft für Erwachsene. In der Mediathek bestellbar. Das Begleitheft zum Entdeckerheft - Tiere und Pflanzen meiner Umgebung für Erwachsene hält viel Hintergrundwissen für aufkommende Fragen, eine große Sammlung an Bastel- und Spielideen und spannende Fakten zu den vorgestellten Gruppen bereit. In der Mediathek bestellbar. 24 verschiedene Baum- und Sträucher-Arten können Sie auf diesem Poster bewundern. Darüberhinaus gibt es zu fast allen Artengruppen tolle Poster. In der Mediathek bestellbar.