Das Projekt "Planung und Durchführung eines Großversuchs für den Zollernalbkreis betr. die Substitution fossiler Brennstoffe bei der Fa. Roherbach Zement durch einen Mix aus Bioabfall und minderqualitativem Altpapier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft durchgeführt. Im Landratsamt des Zollernalbkreises wurden Überlegungen angestellt, ob die gemeinsame Sammlung von Bioabfall plus Altpapier in einem Sammelgefäß und die nachfolgende Aufarbeitung dieses Mix zu einem schadstoffarmen Brennstoff gegenüber der derzeit praktizierten Bioabfall-Kompostierung und dem Altpapier-Recycling, kostenseitige und umwelttechnische Vorteile bieten könnte. Hierzu wurde von der Universität Stuttgart im Jahre 2004 eine Studie vorgelegt, in welcher die abfallwirtschaftliche IST-Situation im Zollernalbkreis dargestellt sowie hypothetische Szenarien betreffend Brennstoff-Erzeugung aus einem Bioabfall-Altpapier-Mix durchgerechnet wurden. So konnte u.a. festgestellt werden, dass die Herstellung und Verbrennung des Mix im Zementwerk gegenüber der derzeitigen Praxis umwelttechnisch vorteilhafte Aspekte aufweisen würde und zwar vor allem im Hinblick auf die Einsparung von klimarelevantem CO2 durch den Ersatz fossiler Brennstoffe im Zementherstellungsprozess. Darüber hinaus ließen sich Kostenvorteile ermitteln. Basierend auf diesen Ergebnissen und auf Grund der Mengenvorgabe des Zementwerks, sollten praktische Untersuchungen in 20-Tonnen Maßstab folgen, um die Machbarkeit der o.g. theoretischen Studie festzustellen.
Das Projekt "Entwicklung und Bewertung schienenverkehrsgestützter Entsorgungsketten für den ländlichen Raum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens 'Entwicklung und Bewertung schienenverkehrsgestützter Entsorgungsketten für den ländlichenRaum' (EBEK) ist die Erstellung einer Konzeption für eine schienenverkehrsgestützte Entsorgungskette für Siedlungsabfälle in der Beispielregion 'Alb-Donau', die von den sechs baden-württembergischen Landkreisen Biberach, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen, Tuttlingen und Zollernalbkreis gebildet wird. Den Ausgangspunkt für die Untersuchung bilden die Vorgaben der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASI, 1993), denen zu Folge ab dem Jahr 2005 keine Abfälle mehr abgelagert werden dürfen, die einen Glühverlust von mehr als fünf Prozent aufweisen. Vor dem Hintergrund der ermittelten Kooperationsmöglichkeiten werden zunächst als Arbeitshypothese zwei Demonstratoren definiert, die in den späteren Arbeitsschritten weiter konkretisiert werden. Der Demonstrator I umfasst den gemeinsamen Transport des Hausmülls, Sperrmülls und des öffentlich gesammelten Gewerbemülls aus den Landkreisen Zollernalbkreis, Tübingen und Reutlingen zur Müllverbrennungsanlage nach Stuttgart-Münster, der Demonstrator II die entsprechenden Transporte aus den Landkreisen Tuttlingen und Sigmaringen zur Müllverbrennungsanlage TAD Ulm. Im Demonstrator I wird ein Ganzzug eingesetzt, der täglich von Hechingen über Tübingen und Reutlingen nach Stuttgart fährt. Voraussetzung hierfür ist eine Kooperation dieser drei Landkreise. Im Demonstrator II kommt von Tuttlingen nach Ulm ein einmal in der Woche verkehrender Ganzzug zum Einsatz, während für den Landkreis Sigmaringen die Bedienung an zwei bis drei Tagen pro Woche im Rahmen des Mora-C - Güterverkehrs der HzL erfolgt. Voraussetzung für diesen Demonstrator ist eine Kooperation der beiden Landkreise zur Bildung eines Wagen- und Containerpools. Mit Ausnahme des Landkreises Tuttlingen können in den Demonstratoren die Transporte umweltfreundlicher als im reinen Straßentransport durchgeführt werden, allerdings sind die damit verbundenen Kosten bei den Schienentransporten deutlich höher als bei den Straßentransporten. Dennoch haben sich die Landkreise Zollernalbkreis, Tübingen und Reutlingen entschlossen, diese Thematik weiter zu verfolgen, mit dem Ziel, eine schienengestützte Transportkette einzurichten, wenn die Kosten weiter gesenkt werden können. Die Landkreise Tuttlingen und Sigmaringen verfolgen derzeit das schienengestützte Konzept nicht weiter. Für den Landkreis Biberach sind schienengestützte Transporte aufgrund der Nähe zu Ulm nicht sinnvoll.