Das Projekt "Teilvorhaben 2: Synthese und Formulierung der Klebstoffe auf Basis von Zuckerlatices" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Technologie der Kohlenhydrate - Zuckerinstitut durchgeführt. Die Herstellung von neuen Haftklebstoffen auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen für Transdermale Therapeutische Systeme in Form von wäßrigen Polymerdispersionen wird in diesem Teilvorhaben angestrebt. Die Polymerdispersionen werden auf der Basis von Zuckerderivaten mit umweltfreundlichen (lösungsmittelfreien) Verfahren hergestellt. Ausgehend von Glucose, Glucosederivaten und Saccharose werden sowohl wasserlösliche als auch wasserunlösliche Zuckermonomere synthetisiert. Bei der Auswahl der Comonomeren wird die Hautverträglichkeit berücksichtigt, weshalb zunächst Alkylacrylate und Vinylester untersucht werden. Als Verfahren wird die Emulsionspolymerisation des Typs 'Öl in Wasser' eingesetzt. Die Eigenschaften der resultierenden Polymerteilchen unterscheiden sich wesentlich von denen herkömmlicher, linearer Polymeren. Die gewünschten Eigenschaften der Zuckerlatices wie z. B. Verfilmbarkeit, Klebrigkeit, Hautverträglichkeit und Kompatibilität mit Wirkstoffen werden hinsichtlich der Polarität und Löslichkeit der pharmazeutischen Wirkstoffe gezielt gesteuert.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Synthese von neuen Zuckerlatices durch Emulsionspolymerisation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Technologie der Kohlenhydrate - Zuckerinstitut durchgeführt. Ziel dieses Teilprojekts ist die Herstellung neuer wäßriger Bindemittel auf der Basis nachwachsender Rohstoffe für die Entwicklung und Formulierung von umweltgerechten Dispersionsklebstoffen. Hierfür werden zunächst neue ungesättigte Monomere aus großtechnisch verfügbaren niedermolekularen Kohlenhydraten und aus Fetten und Ölen synthetisiert. Hauptsächlich werden sog. 'Zuckeracrylate' hergestellt. Aus diesen Monomeren werden in Emulsionspolymerisationen Latices gebildet. Die wäßrigen Polymerlatices weisen vielversprechende Eigenschaften sowie viele Vorteile wie ein hoher Feststoffgehalt, Lösungsmittelfreiheit, hydrolytische Stabilität, Eigenklebrigkeit und eine hohe Licht- und Lagerstabilität auf. Die anwendungstechnischen Untersuchungen sollen dabei in enger Zusammenarbeit mit dem Industriepartner im Rahmen des Teilvorhabens 4 durchgeführt werden.