Das Projekt "Chironomidae (Diptera,Imagines) aus Lichtfängen an der Donau, zwischen Kelheim in Deutschland (Strom-km 2.412) und dem Vilkova-Chilia Arm / Kilia-Arm an der rumänisch-ukrainischen Grenze (Strom-km 18)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement durchgeführt. Während des 'Joint Danube Survey 2 wurden von zwei Mitarbeitern der Arbeitsgruppe Benthische Fließgewässerökologie der Universität für Bodenkultur Wien an 30 Stellen nahe der Donau Lichtfänge durchgeführt. Die (?) Imagines der Zuckmücken aus diesen Lichtfängen werden bestimmen. Es geht dabei nicht nur um die Erfassung einer wenig bekannten Fauna, unter der eine psammorheophile Gruppe (mit Arten wie Beckidia zabolotzskyi, Chernovskiia orbicus, Ch. macrocera, Lipiniella moderata, Paratendipes 'intermedius, P. 'connectens, Polypedilum acifer, Polypedilum aegyptium, Robackia demeijerei und Telopelopia fascigera) besonders typisch für Teile des Mittel- und Unterlaufes der Donau ist. Es geht auch darum, die erwähnten Arten und andere - in Zusammenschau mit den JDS2-Larvenproben - zumindest saprobiologisch und längenzonal einzustufen. Sehr wahrscheinlich ist es, dass unter den Tieren der Lichtfänge noch weitere Donauarten auftreten werden - etwa Uferbewohner oder Arten aus Augewässern. Es ließe sich, vor allem für Länder, in denen die Donauchironomidae noch weniger bekannt sind (z.B. Kroatien, Moldawien und die Ukraine), eine Erweiterung des Arteninventars anstreben. Die Lichtfänge könnten auch eine Antwort auf die Frage geben, ob in den meisten Teilen der Donau die Chironomidae tatsächlich von Neozoa ('Technoneozoa) und diversen Mollusca und Oligochaeta verdrängt worden sind, oder ob einige Arten im Spätsommer und Frühherbst schwärmen und von ihnen die überwinternden Generationen abstammen. Junglarven von (z.B.) Beckidia zabolotzskyi und Chernovskiia orbicus sind fast so klein und schlank wie Nematoda oder manche jungen Gnitzenlarven, so dass ein Massenfang solcher Arten in einer Lichtfalle zwar kaum zu quantifizieren ist (das gilt allgemein), aber doch Hinweise auf Verluste beim Sieben und Schlämmen böte. Belege einzelner Arten im Oberlauf (etwa von Cladotanytarus conversus, C. 'sexdentatus, Lipiniella moderata, Paratendipes 'intermedius) könnten - im Vergleich mit älterer Literatur (was die ersten 3 betrifft: CURE 1975, JANKOVIÆ 1975) durchaus als Neozoa unter den Chironomidae aufgefasst werden.
Das Projekt "Paleo-environmental and modeling insights into Mediterranean fire-vegetation interactions in response to Holocene climate and land use changes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bern, Departement Biologie, Institut für Pflanzenwissenschaften durchgeführt. Das SNF-Projekt 'Paleo-environmental and modeling insights into Mediterranean fire-vegetation interactions in response to Holocene climate and land use changes' widmet sich der Frage wie sich Vegetation und Feuer im Mittelmeergebiet über Jahrtausende verändert haben. Dabei wird die Bedeutung der zwei wichtigsten bestimmenden Faktoren Klima und Mensch mituntersucht. Dazu wenden wir drei Gruppen von Ansätzen an, Sedimentuntersuchungen, Satelliten-Fernerkundung und dynamische Landschaftsmodelle. Vegetation und Feuer werden mittels Sedimentanalysen von Pollen, grösseren Pflanzenresten und Holzkohle rekonstruiert. Die Fernerkundung ermöglicht über eine räumlich-zeitliche Eichung wichtige Brandparameter aus den Holzkohledaten abzuleiten (z.B. Brandflächen). Andere Paläoindikatoren (z.B. Zuckmückenreste, Sauerstoffisotope) geben Auskunft über die vergangenen Klimaverhältnisse. Menschliche Tätigkeiten wie Anbau von Getreide und Weidewirtschaft werden über spezifische Pflanzenreste wie Getreidepollen untersucht. Diese Daten ermöglichen es, die langfristigen Wechselwirkungen zwischen Klima, Mensch, Feuer und Vegetation lückenlos zu untersuchen. Zudem können mit ihnen Simulationsresultate aus dem dynamischen Landschafts- und Vegetationsmodell LANDCLIM überprüft werden. Dadurch kann abgeschätzt werden, ob die Landschafts- und Vegetationsmodelle realistische Resultate liefern. Schliesslich sollen die Simulationen quantitative Aussagen zur künftigen Entwicklung der Vegetation und der Feuerregimes in Süd- und Mitteleuropa unter den sich im 21. Jahrhundert abzeichnenden klimatischen Veränderungen ermöglichen.