Das Projekt "Teilprojekt 12" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume (LLUR) durchgeführt. Das LANU bringt seine Expertise hauptsächlich in den Themen Gewässermanagement und Naturschutz in RADOST ein. Der Schwerpunkt der eigenen Arbeiten liegt im Bereich der Makrophyten. Diese sind die Basis für ein intaktes Ökosystem - auch vor dem Hintergrund veränderter Klimabedingungen. Die Aufdeckung bestandsgefährdender Veränderungen und die Entwicklung geeigneter zukunftssicherer Strategien zum Bestandsschutz ist das Hauptanliegen als 'Forschungspartner'. Als 'Anwendungspartner' begleitet das LANU die Arbeiten der anderen Projektpartner bereits in der Forschungsphase und sorgt dafür, dass die Arbeiten einen direkten Weg in die Anwendung und Umsetzung finden. Es werden hochwertige Daten als Grundlage für die Modellierungen zusammengestellt. Die Modellierungen werden fachlich begleitet, ausgewertet und ihre Ergebnisse vor Ort in geeignete Anpassungsmaßnahmen umgesetzt. Die Ergebnisse sollen direkt im Tätigkeitsfeld der Umweltbehörden Schleswig-Holsteins integriert und umgesetzt werden. Durch die Mitarbeit des LANU in landes-, bundes- und europaweiten Gremien, z.B. zur WRRL, werden die Ergebnisse zu den Entscheidungsträgern der verschiedenen Verwaltungsebenen transportiert.
Das Projekt "Neue Netze und Naturschutz - Anforderungen an den Ausbau der Energienetzinfrastruktur aus der Sicht von Naturschutz, Kulturlandschaftspflege und biologischer Vielfalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Rat für Landespflege e.V. durchgeführt. Die Beschlüsse der Bundesregierung und die Vorgaben des NABEG hinsichtlich einer leistungsfähigen Energieinfrastruktur der Zukunft sehen einen zügigen und effizienten Ausbau des Höchstspannungsstromnetzes vor. Gleichzeitig muss dieser Ausbau mit den Anforderungen des Naturschutzes, der Kulturlandschaftspflege und dem Schutz der biologischen Vielfalt in Einklang gebracht werden. In diesem Sachverständigengutachten wird der aktuelle Stand des Wissens umfassend recherchiert und systematisch ausgewertet. Dabei ist die Vernetzung verschiedener Wissens- und Erfahrungshorizonte für die Generierung neuer Erkenntnisse für die Zukunft besonders wichtig. Die aktuelle Lage in den berührten Fachkreisen wird hinsichtlich des Aus- und Neubaus der Stromnetze, der Bündelung von Trassen und Leitungen, der Nutzung natur- und landschaftsschonender Technologien (z. B. Erdkabel, Freileitungen usw.), der gestalterischen Einbindung der Stromleitungen (Wahl geeigneter Mastformen, Beachtung von Naturräumen und Landschaftsstrukturen), der Vorkehrungen zur Vermeidung von Artenschutzkonflikten (z. B. Vogelschutzmarker, Wahl des richtigen Zeitpunktes für Eingriffe, um Auswirkungen auf vorhandene Arten und Lebensräume zu vermeiden) sowie der Wirkung von Trassenpflegekonzepten erfasst und ausgewertet. Die Standpunkte des Naturschutzes und der Landschaftspflege, der Netzbetreiber und -überwacher sowie die der Naturschutz- und Energiepolitik werden dargestellt und aufbereitet. Ziel ist es, Anforderungen an den zukünftigen natur- und landschaftsverträglichen Ausbau der Stromnetzinfrastruktur abzuleiten. Besonders kommt es dabei darauf an, die relevanten Planungsebenen hinsichtlich ihrer spezifischen Risiken und möglicher Konfliktlösungen zu beleuchten. Auch muss zwischen planerischer Vorarbeit/Steuerung, verwaltungs-/verfahrensmäßigen Anforderungen und materiellen Vorkehrungen zur Vermeidung und zur Kompensation differenziert werden. Der Endbericht des Sachverständigengutachtens soll strukturell und inhaltlich sowohl die Arbeit der Bundesebene (insbesondere BfN, BMUB, BNetzA) als auch die Aktivitäten des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf den Ebenen Bundesfachplanung und Planfeststellung flankieren. Neben Anforderungen an einzelne Planungs- und Entscheidungsschritte soll auch darauf eingegangen werden, welche inhaltlichen Stellgrößen (bspw. Alternativen, Erdkabel/Freileitung usw.) unter dem Blickwinkel des Natur- und Kulturlandschaftsschutzes besonders entscheidungserheblich sind.
Das Projekt "PoNa - Politiken der Naturgestaltung. Ländliche Entwicklung und Grüne-Gentechnik zwischen Kritik und Vision (PoNa)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Lüneburg, Institut für Nachhhaltigkeitssteuerung, Umweltplanung durchgeführt. Ziel des Forschungsprojekts 'Politiken der Naturgestaltung' (PoNa) ist es, einen theoretisch und empirisch begründeten Beitrag zur Diskussion um nachhaltige Entwicklung zu leisten, in dem 'Natur' stärker als bisher als 'mit-hergestelltes' Resultat sozio-ökonomischer Entwicklungen angelegt ist. Ausgehend von einem solchen, als integrativ bezeichneten Verständnis, werden Empfehlungen zur inhaltlichen, strukturellen und prozeduralen Gestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse in den beiden Politikfeldern Ländliche Entwicklung und Agro-Gentechnik abgeleitet. Am Beispiel der beiden Politikfelder wird zunächst eine dechiffrierende Analyse der der politischen Gestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse zugrunde liegenden Rationalitäten in Natur-, Ökonomie- und Politikverständnissen geleistet. Die dabei identifizierten Potenziale und Grenzen für integrative Politiken der Naturgestaltung werden in einem iterativen Prozess mit bereits existierenden theoretischen Ansätzen (wie z. B. dem Konzept der (Re)Produktivität) ins Verhältnis gesetzt. Die theoretische Arbeit erfolgt in der gesamten Nachwuchsgruppe und zwei integrativen Teilprojekten, in denen jeweils zu den Ländern Deutschland und Polen gearbeitet wird, sowie in den 6 Qualifizierungsarbeiten (2 Habilitationen, 4 Dissertationen). Die empirische Arbeit wird insbesondere in den Qualifizierungsarbeiten geleistet (mit Methoden der qualitativen empirischen Sozialforschung). Eine Zusammenführung der Ergebnisse sowie des Ländervergleichs erfolgt mittels der Szenariomethode.
Das Projekt "Entwicklung waldbaulicher Verfahren zur Erhaltung der Stieleiche in den Rheinauenwäldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Burckhardt-Institut, Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen durchgeführt. Die heutige Situation der Rheinauenwälder ist sowohl in Bezug auf den Natur- und Umweltschutz als auch aus waldbaulicher Sicht als kritisch einzustufen. Die frühere Mittelwaldwirtschaft hat den Artenreichtum gefördert. Bei der Umwandlung dieser von Stieleiche und Ulmen dominierten Bestände in Hochwald ist durch die starke Begünstigung des Bergahorns, der Esche und der Pappel der ursprüngliche Charakter der Auenwälder auf weiten Flächen verloren gegangen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, strebt die Landesforstverwaltung von Rheinland-Pfalz in ihren Rheinauenwäldern die Förderung der Stieleiche unter Zurücknahme des Bergahorns und eine Abkehr von Freiflächenkulturen an. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, waldbauliche Behandlungs- und Verjüngungskonzepte aufzuzeigen, die eine nachhaltige, an der natürlichen Artenzusammensetzung und den naturnahen Strukturen orientierte forstwirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Hierzu sollen Verfahren zur Erhöhung des Eichenanteils in Mischbeständen, zur Verjüngung von Alteichenbeständen und zur Umwandlung von Pappel-Reinbeständen in Eichen-Mischbestände entwickelt werden. Um Empfehlungen für die forstliche Praxis geben zu können, ist es notwendig, ökologische Grundlagen zur Verjüngungsbiologie der Stieleiche und der Mischbaumarten unter den besonderen standörtlichen Verhältnissen des Auenwaldes zu erarbeiten.
Das Projekt "Biodiversität - (Er)Leben und Gestalten in Vielfalt - Interkulturelle Sensibilisierung für Biodiversität unter Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund im Natur- und Umweltschutz - Türkischstämmige Medien als Instrument der Umweltschutzkommunikation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen (DNR) e.V. durchgeführt. Das DNR-Projekt 'Biodiversität- (Er)Leben und Gestalten in Vielfalt' zielte darauf ab, beispielhafte Kenntnisse darüber zu generieren und erste Ansätze dafür zu entwickeln, wie spezifische und effektive Maßnahmen zur Verbesserung des Informationsstandes und der aktiven Einbeziehung von Migranten/iinnen in den Umweltbereich und insbesondere bezogen auf die Thematik Biodiversität aussehen könnten. Übergeordnet ging es darum, die Natur- und Umweltschutzverbände dabei zu unterstützen, den Ansprüchen einer multikulturellen Gesellschaft gerecht zu werden. Zwar konzentrierte sich das Projekt aufgrund seiner Budgetierung auf eine erste Analyse der Hintergründe und möglicher Verbesserungsansätze der 'interkulturellen' Situation in den Natur- und Umweltschutzorganisationen. So standen Fragen nach den Hemmnissen für die fehlende Teilhabe von Migranten/innen in Natur- und Umweltschutzverbänden wie auch nach Möglichkeiten und Voraussetzungen für deren interkulturelle Öffnung im Mittelpunkt. Es gelang dennoch darüber hinaus vereinzelt deutsch-migrantische Kooperationsnetzwerke (zwischen Institutionen und zwischen Einzelpersonen) aufzubauen bzw. bereits existierende zu verstetigen und damit einen beidseitigen Lernprozess anzustoßen. Ein Teilaspekt des Projektes bezog sich auf die medialen Möglichkeiten, das Thema in die türkische Migrantenbevölkerung, als die quantitativ größte ethnische Gruppe, kultursensibel zu transportieren und dort zu verankern. Als wesentlicher Kommunikationskanal wurden dazu vom Zentrum für Türkeistudien in Essen die europäischen Ableger der türkischen Medienanstalten mit Sitz in Deutschland untersucht. Gefragt wurde nach dem Stand der Berichterstattungen zum Thema, nach den Möglichkeiten und Voraussetzungen seiner adäquaten und nachhaltigen Vermittlung in die türkische Migrantenbevölkerung und danach, wie entsprechende Informationskampagnen in türkischen Medien gestaltet werden müssten.