Das Projekt "Machbarkeitsstudie zur Erfassung der Chancen und Risiken für die Züchtung einer triploiden Kamillesorte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung durchgeführt. Ziel dieses Teilvorhabens ist es, das in Mitteleuropa verstreut, dezentral und größtenteils unpublizierte Wissen zur Kamillezüchtung einerseits und zur Triploidenzüchtung andererseits zusammenzutragen und auszuwerten. Während triploide Sorten in der Obst- und Zierpflanzenzüchtung seit langem einen festen Platz haben, wären sie bei Arznei- und Gewürzpflanzen, d.h. auch bei Kamille, eine absolute Neuheit. Triploide Kamille hätte deutliche Vorteile gegenüber diploiden oder tetraploiden Sorten, insbesondere eine erhebliche Ertragssteigerung aufgrund verstärkter Blühwilligkeit und längerer Blühdauer durch das Ausbleiben der Samenbildung. Diese spezielle fachliche Studie ist die Grundlage für eine Machbarkeitsbewertung, die Chancen und Risiken eines hypothetischen Vorhabens zur 'Züchtung einer triploiden F1-Kamillensorte' miteinander vergleicht und abwägt. Die Machbarkeitsstudie ist hauptsächlich eine Recherche von Literatur, Datenbanken und internen Versuchsberichten sowie -aufzeichnungen. Sie wird ergänzt durch kleine experimentelle Ansätze zur durchflusszytometrischen Untersuchung der Ploidie von Kamillepflanzen sowie zur Inhaltsstoffverteilung in samenreifen Kamilleblüten. Die Studie wird in Kooperation mit der Universität Wien und der Pharmaplant GmbH durchgeführt, deren jahrzehntelange Erfahrungen in der Kamillezüchtung genutzt werden.
Das Projekt "Weiterentwicklung des Bestimmungsverfahrens fuer die Parasiten Cryptosporidium sp. und Giardia lamblia in Wasser. Teil 1: Anreicherung, Reinigung und Bestimmung mittels Durchflusszytometrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Hygiene-Institut durchgeführt. Nachdem sich in den letzten Jahren u.a. in Grossbritannien, Schweden und den Vereinigten Staaten von Amerika mehrere grosse trinkwasserbedingte Cryptosporidiosis- und Giardiasis-Epidemien ereignet haben, wird auch in der Bundesrepublik Deutschland verstaerkt ueber das Vorkommen der beiden enteropathogenen Parasiten in Wasser und hier insbesondere in Trinkwasser diskutiert. Zwischenzeitlich wurde auch deutlich, dass zu einer sicheren und schnellen (trinkwasser-) hygienischen Beurteilung die derzeit, auch international eingesetzten Referenzmethoden zum Nachweis von Cryptosporidium parvum und Giardia lamblia in Wasser dringend zu verbessern sind. In diesem Vorhaben sollen methodische Verbesserungen der derzeitigen Nachweisverfahren zum Vorkommen in Wasser erfolgen, mit denen die Nachweiseffizienz, die Spezifitaet und Sensitivitaet des Verfahrens erhoeht werden kann; ausserdem soll das Nachweisverfahren mit Aussagen zur Vitalitaet der nachgewiesenen Erreger gekoppelt werden. Eine Vereinfachung und Standardisierung des Verfahrens werden als Folgeschritt angestrebt.
Das Projekt "Oekotoxische Wirkungen auf Mikrobenpopulationen in Bodenhabitaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Bodenökologie durchgeführt. Im Kontaktraum Boden/Pflanze (Rhizosphaere) und in Bodenaggregaten wird die Stoffwechselaktivitaet und Populationsdynamik von Mikroorganismen mit molekularen und zytometrischen Methoden untersucht. Dabei steht der Vergleich der Wirkung von Chemikalienbelastungen auf das Bodenleben mit natuerlichen Belastungssituationen im Vordergrund. Ferner werden die Einfluesse von unterschiedlichen Bewirtschaftungsweisen und von Klimaveraenderungen auf die Funktion und Struktur von Mikrobenpopulationen untersucht. Dabei werden monoklonale Antikoerper, phylogenetische Sonden sowie Monitorbakterien mit Indikatorkonstrukten eingesetzt. Zur In-situ-Detektion und Quantifizierung mikrobieller Populationen werden neue mikroskopische Verfahren mit Bildverarbeitung sowie durchflusszytometrische Methoden entwickelt und angewandt. Ziel ist die Entwicklung von Testsystemen zur oekosystemaren Bewertung von Bodenbelastungen. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit FE-74411 am Institut fuer Bodenoekologie durchgefuehrt. Die Bearbeitung erfolgt innerhalb der institutsuebergreifenden Querschnittsthemen 'Oekotoxikologie' und 'UV-B-Wirkungsforschung' und dem 'Forschungsverbund Agraroekosysteme Muenchen (FAM)'.