Das Projekt "Methodenentwicklung zur Freimessung von Bauschutt auf alpha-aktive Nuklide (Th, U, Np, Pu, Am)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Roßendorf e.V., Institut für Radiochemie durchgeführt. Zur Alpha-Messung von Bauschutt, der beim Abriss von Nuklearanlagen in grossen Mengen anfaellt, wurden zwei Alternativmethoden entwickelt und auf ihre Eignung untersucht. Die Direktmessung von grossflaechigen Duennschichtmesspraeparaten mittels Gitterionisationskammer und Halbleiterdetektor erwies sich als relativ einfache, mit geringem technischen Aufwand realisierbare Methode, die innerhalb von 12h ein Messergebnis liefert. Die Gesamtalphaaktivitaet unter Beruecksichtigung der experimentell ermittelten Messeffektivitaet wird mit einer Genauigkeit kleiner 0,02 Bq/g bestimmt. Die urspruenglichen Erwartungen wurden uebertroffen, und es sind bedingt auch nuklidspezifische Aussagen, bisher bei einem dotierten Nuklid bis zu einer spezifischen Aktivitaet von 0,04 Bq/g, moeglich. Die Hochtemperaturchlorierung ist als quantitative Aufschluss- und Trennmethode nicht geeignet. Sie ermoeglicht aber in kurzer Zeit eine Anreicherung von U und Pu und ist somit komplementaer zur Direktmessmethode zur Nuklididentifizierung geeignet.
Das Projekt "Stillegung und Rueckbau: Direktmessung alpha-aktiver Nuklide in Bauschutt zur Freigabeentscheidung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Roßendorf e.V., Institut für Radiochemie durchgeführt. Es soll eine 'Freimessung' von Bauschuttproben nach kurzer Zeit mit Nuklididentifizierung bis zu einem Nuklidgehalt von 0,02 Bq/g im Beton erreicht werden. Das Ziel der Entwicklungsarbeit soll die Herstellung von grossflaechigen Duennschichtmesspraeparaten mit einer einfachen gut reproduzierbaren Herstellungstechnik mit einer Schichtdicke kleiner 5 Mikrometer sein. Die Alpha-Spektren haben nur eine geringere Selbstabsorption, damit geringe Ueberlappung der Peaks einzelner Nuklide und werden 'massefreien' Praeparaten aehnlicher. So wird eine Nuklididentifizierung moeglich. Die Parallel zu Kalibriermessungen soll die Selbstabsorption durch Modellierung mittels Monte-Carlo Methode bestimmt werden. Mit diesem zu entwickelnden Rechenprogramm sollen die Peakentfaltungsberechnungen verknuepft werden. Ein nuklidspezifischer Nachweis sollte moeglich sein, wenn die Energielinien ca. 50 keV voneinander getrennt sind. Die Trennung von Nukliden wie Pu-238 und Am-241, bzw. Pu-239 und Pu-240, deren Energielinien der Alpha-Strahlung weniger als 50 keV auseinander liegen, ist nicht moeglich. Es soll neben den realen Betonproben auch gezielt kontaminierter Standardbeton (hergestellt fuer das Institut fuer Radiochemie der TU Muenchen in Garching) analysiert und mit den Ergebnissen aus Garching, ermittelt mit ICP-MS und mit der Spektrometrie nach der chemischen Trennung, verglichen werden.