Das Projekt "Errichtung und Erprobung einer Pilotanlage zur Biogaserzeugung aus Altfett und weiteren Fluessigabfaellen wie Essensreste" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Gießen-Friedberg, Zentrum für Umwelttechnologie (ZfU), Labor für anaerobe Verfahrenstechnik durchgeführt. Die Menge an Altfett im Abwasser hat sich in den letzten drei Jahrzehnten erhoeht. Allein in Grosskuechen der alten Bundeslaender fallen jaehrlich schaetzungsweise 46.000 t Fett an. Die bisherige Entsorgungspraxis bereitet zunehmend kapazitive Probleme und ist relativ kostspielig. 2. Essenreste aus Grosskuechen: Die Essenreste aus Grosskuechen koennen nach Homogenisierung und Pasteurisierung in der Landwirtschaft zur Schweinefuetterung genutzt werden. Im Landkreis Giessen wird diese Verwertung an einigen Hoefen praktiziert. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass unter Beruecksichtigung der Entwicklung auf dem europaeischen Agrarmarkt eine weitere Entsorgungsschiene gefunden werden muss, um die nicht im landwirtschaftlichen Betrieb zu verwertenden Essenreste verfahrenstechnisch und oekonomisch sinnvoll zu beseitigen. Zielsetzung: Ein Ziel des geplanten Projekts ist, mit Hilfe einer Pilotanlage die in Vorversuchen ermittelten Daten der Faulgasproduktion und des Abbaugrades im Fermenter zu ueberpruefen. Die verfahrenstechnischen Parameter wie Impfen, Heizen (T= 35 Grad C bzw. 55 Grad C) und Umwaelzen muessen dem/den jeweiligen Substrat/en angepasst werden. Das Hauptanliegen der Untersuchungen wird sein, eine optimale Faulgasausbeute bei ausreichendem Abbau der organischen Substanz im jeweiligen Substrat zu erzielen. Weiterhin ist beabsichtigt, das taeglich anfallende Faulgut (output) in Planzenbeeten zu entwaessern. Diese Untersuchungen werden von der ZAUG (Zentrum fuer Arbeit und Umwelt, Giessener gemeinnuetzige Berufsbildungsgesellschaft mbH) geplant, durchgefuehrt und wissenschaftlich betreut. Mit Hilfe von Schilf wird der Trocknungsprozess des
Das Projekt "Halbtechnische Untersuchung einer optimierten, zweistufig-anaeroben Schlammbehandlungstechnik mit hoher Prozessstabilitaet, gesteigerter Gasausbeute und minimalem Raumbedarf durch Traegermaterialzugabe und Biomasseanreicherung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. In einem dreijaehrigen Untersuchungszeitraum wird am Institut fuer Siedlungswasserwirtschaft der TH Aachen ein Klaerschlammstabilisierungsverfahren mit einem weitgehenden Abbau organischer Schlamminhaltsstoffe und mit Bildung von erheblichen Mengen energiereichem, verwertbarem Biogas erforscht. Dazu wird dem Klaerschlamm zunaechst durch statische und maschinelle Entwaesserungsverfahren grosse Mengen an Wasser entzogen, so dass sein Volumen um ca 35 Prozent reduziert wird. Der Feststoffgehalt des dann verbleibenden Schlammes betraegt ca 8 Prozent. Im naechsten Schritt wird der Schlamm auf 70 Grad erhitzt mit dem Effekt einer Verbesserung des Fliessverhaltens und der Abtoetung krankheitserregender Keime, was fuer eine landwirtschaftliche Verwertung von Bedeutung ist. Der Kern der halbtechnischen Versuchsanlage besteht aus zwei, nacheinander durchflossenen Reaktoren, wobei hinter jedem Reaktor ein Absetzbecken angeordnet ist. In diesen anaerob betriebenen Reaktoren erfolgt der biologische Abbau unter Bildung von Biogas. Die Absetzbecken dienen zur Trennung von Biomasse und Schlammwasser. Die abgesetzte Biomasse wird zur Erhoehung der aktiven Bakterienmasse in die Bioreaktoren zurueckgefuehrt. Der erste Bioreaktor dient zur Hydrolyse und Versaeuerung des Schlamms. Unter sauren Milieubedingungen und bei einer Temperatur von 55 Grad benoetigt dieser Prozess ca 1,5 Tage. Der groesste Teil des Biogases wird in dem bedeutend groesseren, zweiten Reaktor gebildet. In diesem ist ein neutrales Milieu, eine Prozesstemperatur von 36 Grad und eine Reaktionszeit von ca 10 d erforderlich...