Das Projekt "Aviaere Antikoerper aus Huehnereiern als Ersatz fuer Saeugetier-Antikoerper (Phase II) - Teilvorhaben 4: Huhn-Antikoerper als Sekundaerreagenzvalidierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Leipzig, Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie durchgeführt. Die leipziger Projektgruppe konzentriert sich in ihrem Arbeitsplan auf spezielle Anwendungsbeispiele aviaerer vitelliner Antikoerper. Dabei wird die Eignung von Huhn-Antikoerpern (IGY) als immunologisches Sekundaerreagens in verschiedenen Testsystemen im Vergleich zu herkoemmlichen mammaeren Antikoerpern systematisch untersucht und validiert. Besonderes Augenmerk wird auf die breiten Einsatzmoeglichkeiten der dargestellten Huhn-Anti-Maus-IG-Antikoerper in immunologischen Methoden gelegt, z.B. beim Nachweis von Cd-Markern auf humanen Zellen in der Durchflussfluorometrie und Immunhistochemie sowie bei der Ueberpruefung der Eignung solcher Antikoerper in medizinisch relevanten in vitro-Systemen. Voraussetzung fuer diese Untersuchungen sind Arbeiten zur Pruefung der Qualitaet der praeparierten Huhn-IGY-Antikoerper (Erarbeitung eines empfindlichen quantitativen Nachweistests fuer IGY) und der Stabilitaet der markierten IGY-Konjugate (Durchfuehrung von Haltbarkeitsstudien unter verschiedenen Lagerungsbedingungen ueber laengere Zeitraeume).
Das Projekt "Aviaere Antikoerper aus Huehnereiern als Ersatz fuer Saeugetier-Antikoerper (Phase II) - Teilvorhaben 1: Antikoerperproduktion, Validierung spezieller Igy-Ak in Immunhistochemie, Methodenkatalogerstellung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charite, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Zielstellung: Nachweis des vorteilhaften Einsatzes von Dotter-Antikoerpern hinsichtlich der Beruecksichtigung des Tierschutzes (unblutige Ak-Gewinnung), der besonderen Spezifitaet dieser Ak (zurueckzufuehren auf die phylogenetische Distanz zwischen Aves und Mammalia) sowie der Wirtschaftlichkeit (enorme Mengen im Vergleich zum Kaninchen). Weitere Fragestellungen, deren Loesung die Akzeptanz der aviaeren Ak befoerdern sollen: neue Praeparationsverfahren, die die im Vergleich zum Saeuger unterschiedlichen molekularen Eigenschaften ausnutzen (Affinitaetschromatographie). Hier zeichnen sich interessante Loesungen ab. Nachweis, dass das Immunsystem der Huehner auf dasselbe Antigen mit vom Saeuger unterschiedenen Ak reagiert. Hier liegen bereits Ergebnisse vor, die diese Ansicht unterstuetzen. Es liegen weiterhin Daten vor, die im Unterschied zu den in der Literatur beschriebenen Befunden belegen, dass mit aviaeren Ak ein Neuropeptid (CCK) in Hirnstrukturen nachweisbar ist, das mit Kaninchen-Ak nur nach Vorbehandlung der Versuchstiere mit Colchicin (verhindert aktive Transportprozesse im Neuron und sorgt so fuer den Verbleib einer Substanz am Ort der Synthese) nachweisbar ist. Der Einsatz der aviaeren Ak in der Neurobiologie hat nach unseren Befunden neue Interpretationsmoeglichkeiten bereits bekannter und kontrovers diskutierter Sachverhalte eroeffnet.