Das Projekt "Räumliche und zeitliche Variabilität trophischer Interaktionen juveniler Fische mit litoralen und pelagischen Zooplankton- und Benthongemeinschaften in Abhängigkeit von der Besiedlung mit submersen Makrophyten im Müggelsee (Berlin)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Die tropischen Interaktionen juveniler Fische mit ihren Nahrungsressourcen sind bisher fast ausschließlich für das Pelagial von Standgewässern untersucht worden. Für größere Flachseen (wie z.B. den Müggelsee) sind aber auch die Prozesse im Litoral von entscheidender Bedeutung, da hier die größten Jungfischdichten auftreten. In diesem Projekt sollen die Habitats- und Nahrungswechsel der dominierenden juvenilen Fische (überwiegend Plötze, Barsch und Blei) im saisonalen und diurnalen Verlauf im Müggelsee quantifiziert und ihre Auswirkungen auf das Nahrungsnetz untersucht werden. Besondere Beachtung findet hierbei ein Vergleich der Prozesse zwischen mit Makrophyten bewachsenen Litoralflächen und makrophytenfreien Litoralflächen. In zusätzlichen Enclosure-Experimenten wird der kombinierte Einfluß von top-down (Fraßdruck) und bottom-up (Nährstoffexkretion) Effekten der Fische auf das Nahrungsnetz und die Makrophytenbesiedlung untersucht. Die Ergebnisse sollen Hinweise auf Mechanismen geben, die die Wiederansiedlung von Makrophyten in Seen begünstigen, und damit erste Grundlagen für langfristig angelegte Sanierungskonzepte von großen Flachseen in Nordostdeutschland bilden.