Das Projekt "Sonderabfallvermeidung in Hessen - Massnahmen, Vermeidungspotential, Realisierung -. Phase I: Ist-Situation, erste Massnahmenschwerpunkte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ECOTEC - Institut für chemisch-technische und ökonomische Forschung und Beratung durchgeführt. Das Vermeidungspotential fuer die hessischen Sonderabfaelle liegt nach einer ersten Abschaetzung zwischen 39000 t und 45900 t. Es entspricht einer Vermeidungsquote (=Deponieentlastungsquote) von 27 Prozent bis 31 Prozent. Diese Abschaetzung erfolgte unter Zugrundelegung der gegenwaertig bzw kurzfristig verfuegbaren Technologien und basiert auf den fuer 1985 ausgewerteten hessenspezifischen Daten zum Abfallaufkommen. Das nach dem Stoffflussprinzip ermittelte vermeidungsrelevante Sonderabfallaufkommen betraegt 145779 t und beruecksichtigt 80 ausgewaehlte mengenbedeutsame Abfallarten, die 1985 in Hessen anfielen. Bei den 19 mengenbedeutsamsten Abfallerzeugern fielen mit 69341 t rund 48 Prozent des vermeidungsrelevanten Sonderabfallaufkommens an. Bei diesen Abfallerzeugern handelt es sich ausnahmslos um Betriebe der Branchen Chemische Industrie, Strassenfahrzeugbau, Metalloberflaechenbehandlung. Auf der Erzeugerseite existiert generell ein hoher Konzentrationsgrad. Lediglich 31 Betriebe erzeugen rund 51 Prozent des vermeidungsrelevanten Sonderabfallaufkommens. Dies entspricht 106 (= 3 Prozent) betriebsspezifischen Abfallarten. Die ersten Massnahmenschwerpunkte sollten sich auf jene Abfaelle konzentrieren, die zu den mengenmaessig bedeutsamsten Deponieentlastungen fuehren. Hierbei handelt es sich vor allem um die Abfallarten, verunreinigte Boeden, Galvanikschlaemme, halogenhaltige organische Loesemittel, Lack- und Farbschlaemme, Mineraloelschlaemme. Allein durch Ausschoepfung dieses Vermeidungspotentials waere eine Reduzierung des vermeidungsrelevanten Sonderabfallaufkommens um rund 20 Prozent moeglich.