Das Projekt "Impact of warming on the direct uptake of amino acids and peptides by herbaceous plant species" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von University Manchester, Department of of Environmental Biology, School of Biological Sciences durchgeführt. Streu wird in einer ersten Stufe durch zahlreiche Organismen in kleinere Strukturen aufgeteilt, wobei auch Formen des organischen Stickstoffs wie Peptide und Aminosäuren entstehen. Anschliessend formen Mikroorganismen diesen organischen Stickstoff in anorganischen Stickstoff um. In der Vergangenheit wurde angenommen, dass Gräser Stickstoff nur in anorganischer Form aufnehmen. Die direkte Aufnahme von organischem Stickstoff wurde dabei vernachlässigt. In vielen Ökosystemen formen Mikroorganismen organischen Stickstoff sehr schnell in eine anorganische Form um, so dass der pflanzenverfügbare Anteil des organischen Stickstoffs oft gering ist. In höheren Lagen wird die Aktivität von Mikroorganismen hingegen oft durch tiefe Temperaturen limitiert. Damit verbleibt ein beachtlicher Teil des Stickstoffs in organischer Form. Es ist zu erwarten, dass Gräser diesen organischen Stickstoff aktiv nutzen. Ziel dieser Studie ist es, die Aufnahme von organischem Stickstoff mittels stabiler Isotopen durch Gräser aus verschiedenen Höhenlagen miteinander zu vergleichen. Weiter wird untersucht, inwiefern der Klimawandel die Aktivität der Mikroorganismen und damit die Aufnahme von organischem Stickstoff modifizieren wird. Die Experimente werden daher bei verschiedenen Temperaturen in Klimakammern und im Freiland durchgeführt. Dieses Forschungsprojekt wird helfen, Wissenslücken bei der Aufnahme von organischen Stickstofformen zu füllen. Weiter wird es einen Beitrag leisten, die Auswirkungen des Klimawandels auf alpine Ökosysteme besser prognostizieren zu können.