Artikel 6.2 des Übereinkommens von Paris (ÜvP) ermöglicht den Vertragsstaaten die Umsetzung von Kooperativen Ansätze. Dieses Papier untersucht, wie sich Deutschland als Käuferstaat an solchen Kooperativen Ansätzen beteiligen könnte, um die Klimaschutzambition zu erhöhen. Zunächst werden die grundlegenden Prinzipien identifiziert, die die Nutzung Kooperativer Ansätze anleiten sollten. Die Autoren stellen dar, warum Artikel 6.2 als offenes Rahmenwerk betrachtet werden sollte, das vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Käuferstaaten zulässt - jenseits eines Beitrags zur Umsetzung national festgelegter Beiträge (NDCs). Das Papier untersucht alternative Möglichkeiten für Deutschland, sich an Kooperativen Ansätzen zu beteiligen, und zeigt verschiedene Optionen auf, wie Art. 6.2 sowohl für verpflichtende Zwecke als auch für freiwillige Zwecke genutzt werden kann. Das Papier kommt zu dem Schluss, dass die Anwendung von Artikel 6.2 zu Verpflichtungszwecken für Deutschland mit Herausforderungen behaftet ist, da die Gefahr besteht, dass sich im Zuge der politischen Debatte um Nutzungsformen diese negativ auf das nationale Ambitionsniveau auswirken könnte. Darüber hinaus ist die Berichterstattung über die Nutzung von Artikel 6.2 zu anderen Verpflichtungszwecken als der NDC-Umsetzung unter der Klimarahmenkonvention mit Herausforderungen verbunden und könnte zu einer Verringerung der Transparenz führen. Die Nutzung von Artikel 6.2 für freiwillige Zwecke hingegen könnte eine starke ambitionssteigernde Wirkung haben, wenngleich auch hier die Berichterstattung ebenfalls problematisch sein kann. Die Kombination verschiedener Nutzungsoptionen innerhalb eines Kooperativen Ansatzes könnte eine besonders starke ambitionssteigernde Wirkung entfalten. Quelle: Forschungsbericht
Dieser Bericht analysiert, wie die Rolle der nachhaltigen Entwicklung bei der weiteren Gestaltung der Mechanismen gemäß Artikel 6 des Übereinkommens von Paris gestärkt werden kann. Das Papier reflektiert zunächst die Erfahrungen mit der nachhaltigen Entwicklung im Rahmen des CDM und in der Debatte über Marktmechanismen für die Zeit nach 2020. Zudem werden Ansätze des freiwilligen Marktes für eine nachhaltige Entwicklung betrachtet. Darüber hinaus wird analysiert, inwieweit sich die Länder in multilateralen Instrumenten und Institutionen außerhalb der UNFCCC in Fragen zur nachhaltigen Entwicklung geeinigt haben. Um die Integration der nachhaltigen Entwicklung in Artikel 6 zu erleichtern, werden in dem Bericht zweitens wichtige Verweise auf die Bestimmungen über nachhaltige Entwicklung und Schutzmaßnahmen im Übereinkommen von Paris, in den SBSTA 50 Textentwürfen zu Artikel 6 vom Juni 2019, sowie den CMA2 Textentwürfen vom Dezember 2019 genannt. Um die Grenzen und Möglichkeiten für die Integration der nachhaltigen Entwicklung in Artikel 6 besser zu veranschaulichen, werden drei mögliche Szenarien entwickelt, wie ausgehend vom aktuellen Verhandlungsstand nachhaltige Entwicklung in das Regelwerk von Artikel 6 einbezogen werden kann. Die Betrachtung schließt mit Empfehlungen, wie die nachhaltige Entwicklung im Regelwerk für Artikel 6 besser verankert werden kann. Diese Empfehlungen enthalten Vorschläge für Textänderungen im Kontext der weiteren UNFCCC-Verhandlungen. Da die Verhandlungen Teile der weiteren Operationalisierung von Artikel 6 in ein Arbeitsprogramm aufschieben können, werden abschließend potenzielle Elemente eines solchen Arbeitsprogramms skizziert. Quelle: Forschungsbericht
Offsetting ermöglicht es Ländern und Unternehmen, einen Teil ihrer Klimaschutzverpflichtungen zu erfüllen, indem sie anstelle von eigenen Emissionsreduktionen Minderungsergebnisse nutzen, die an anderer Stelle erzielt wurden. Dieser Bericht untersucht die zukünftige Rolle von Offset-Ansätzen und wie sie erfolgreich in ein post-2020-Klimaregime integriert werden könnten. Hierfür wird sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite in den Fokus genommen. Zu diesem Zweck entwickelt der Bericht zunächst einen konzeptionellen Ansatz und eine normative Vision dessen, was als erfolgreiche Offset-Nutzung angesehen werden sollte. Anschließend verknüpfen die Autoren*innen diese Vision mit spezifischen Faktoren in den Sektoren und Jurisdiktionen, in denen Offsets erzeugt und genutzt werden. Es wird untersucht, wie diese Faktoren die erfolgreiche Operationalisierung des Offset-Ansatzes beeinflussen und wie sie dessen Gestaltung beeinflussen können. Darüber hinaus untersucht der Bericht sechs konzeptionelle Ausgestaltungsaspekte, um Empfehlungen abzuleiten, wie diese Faktoren bei der Ausgestaltung des Offset-Ansatzes berücksichtigt werden können. Basierend auf diesen Erkenntnissen leiten die Autoren*innen übergreifende Politikempfehlungen zur Integration von Offsets in Kohlenstoffpreissysteme ab. Quelle: Forschungsbericht
Dieser Bericht entwickelt einen Bewertungsrahmen, den politische Entscheidungsträger nutzen können, um festzustellen, ob Offsets unter Sicherstellung der ökologischen Integrität des Compliance-Systems einen Mehrwert schaffen können. Es nutzt einen Bewertungsrahmen für diese Faktoren, um: (1 ) Sektoren zu identifizieren, welche aufgrund schwer zu reduzierenden Emissionen Offsets als Kostendämpfungsmaßnahme für ambitionierte Klimaziele rechtfertigen; und (2 ) zu identifizieren, welche Emissionsreduzierungen anderweitig unerreichbar wären, eine nachhaltige Entwicklung fördern, und inwieweit sie transformative sektorale Maßnahmen ermöglichen, die für die Bereitstellung von Offsets in Frage kommen. Dieser Bewertungsrahmen identifiziert die optimalen Bedingungen, unter denen Sektoren erfolgreich Offsets nachfragen oder bestimmte Minderungsaktivitäten Offsets anbieten können. Schwer vermeidbare sektorale Emissionen sind solche, die aufgrund fehlender und unausgereifter Technologien technisch nicht vermeidbar sind und daher Kosteneindämmungsmaßnahmen - wie zum Beispiel Offsets - zulassen sollten, um negative wirtschaftliche Auswirkungen wie Carbon Leakage zu vermeiden. Minderungsaktivitäten, die Offsets anbieten können, sind solche, die derzeit für lokale Akteure*innen unzugänglich sind, weil sie keinen Zugang zu Technologie, Finanzen oder Fähigkeiten haben. Die Zulassung dieser Minderungsaktivitäten zur Bereitstellung von Offsets ermöglicht es, solche Aktivitäten zu erproben und Minderungsergebnisse außerhalb des ursprünglichen Geltungsbereichs des Compliance-Instruments zu erzielen. Dieser Bericht untersucht ausgewählte Sektoren und Minderungsaktivitäten, um zu veranschaulichen, wie dieser Bewertungsrahmen auf globaler Ebene angewendet werden kann. Er erkennt an, dass länderspezifische Faktoren die Beurteilung, ob der Offset-Ansatz einen Mehrwert bietet und die Umweltintegrität eines Compliance-Systems aufrechterhält, verändern können. Der Bericht schlägt darüber hinaus praktische Schritte vor, die politische Entscheidungsträger*innen unternehmen können, um eine Bewertung auf nationaler Ebene vorzunehmen. Quelle: Forschungsbericht
Dieser Bericht wertet Möglichkeiten aus, wie die Bewertung von Beiträgen zur nachhaltigen Entwicklung im Rahmen von Klimaschutzmechanismen wie jenem aus Artikel 6 des Übereinkommens von Paris effektiv umgesetzt werden können. Dazu werden Ansätze, die in bestehenden Programmen Verwendung finden, analysiert und ausgewertet, um schließlich den geeignetsten Ansatz für die Bewertung von Nachhaltigkeitsbeiträgen und die Verwendung von Indikatoren zu ermitteln. Die Anforderungen an die Bewertung von Beiträgen zur nachhaltigen Entwicklung können nicht verallgemeinert werden. Welche Anforderungen an Komplexität, Genauigkeit und Granularität gestellt werden müssen, hängt vielmehr vom jeweiligen Zweck einer solchen Bewertung ab. Komplexere und detailliertere Ansätze fördern ein besseres Verständnis über die Nachhaltigkeitsbeiträge eines Projekts, sie können jedoch auch zu zusätzlichen Transaktionskosten führen, die abhängig vom jeweiligen Zweck einer Bewertung vermeidbar wären. Basierend auf den Ergebnissen der Analyse von bestehenden Nachhaltigkeitsindikatoren auf der Projektebene ziehen wir Lehren für den effektiven Einsatz von Indikatoren. Wir identifizieren pragmatische Lösungsansätze, welche die Komplexität und die damit verbundenen Transaktionskosten reduzieren können und gleichzeitig die Reliabilität einer jeden Bewertung gewährleisten. In diesem Rahmen diskutieren wir unter anderem das mögliche Maß an Flexibilität in MRV-Ansätzen sowie die Vorzüge der Verwendung von international anerkannten Bezugsgrößen (Benchmarks) und zugänglichen Datenquellen. Des Weiteren erstellen wir eine Checkliste für die Konzeption von objektiven und vergleichbaren Indikatoren und geben Empfehlungen für die Optimierung von bereits bestehenden Indikatoren hinsichtlich ihrer Formulierung und Spezifität. In der abschließenden Auseinandersetzung mit verschiedenen Ansätzen zu Schutzmaßnahmen vor möglichen negativen Auswirkungen (Safeguards) stellen wir fest, dass die Konsultation von Interessengruppen sowie die Einrichtung von Beschwerdemechanismen unerlässlich sind. Beide Maßnahmen tragen dazu bei unvorhergesehenen negativen Auswirkungen rechtzeitig zu identifizieren und diesen entgegensteuern zu können. In diesem Kontext können vordefinierte Indikatoren zwar hilfreich sein, sind aber allein keinesfalls ausreichend. Quelle: Forschungsbericht
Ziel dieses Berichts ist es, anhand einer empirischen Analyse bestehender Verpflichtungssysteme die Bedingungen zu identifizieren, unter denen Offsets in einem Verpflichtungssystem einen Mehrwert erzielen können, ohne dabei die Umweltintegrität zu untergraben. Zu den identifizierten Erfolgsindikatoren gehören: die Erhöhung der Akzeptanz für die Einführung von Verpflichtungssystemen; die Steigerung des Ambitionsniveaus in den nachfolgenden Erfüllungsperioden; die Möglichkeit, Emissionsreduktionen außerhalb der vom Verpflichtungssystem erfassten Sektoren zu erzielen; die Förderung von Investitionen in die nachhaltige Entwicklung sowie die Vermeidung von Fehlanreizen, die die Strenge des Verpflichtungssystems oder die Bemühungen der Akteure zur Reduzierung ihrer eigenen Emissionen untergraben. Durch die Durchführung eingehender Fallanalysen über die Auswirkungen von Offsets in der Europäischen Union, in Alberta, Australien, Kolumbien und Japan identifiziert der Bericht jene Bedingungen, die erklären, warum Offsets bei der Erreichung einzelner Indikatoren erfolgreich waren bzw. warum sie dies nicht waren. Der Bericht identifiziert zudem zwei übergeordnete Bedingungen, die dabei helfen können zu erklären, wann Offsets alle Erfolgsindikatoren erfüllen. Die erste Bedingung ist, dass die politischen Entscheidungsträger*innen bereit sein müssen, das Verpflichtungssystem so zu gestalten, dass ein starkes Preissignal gesetzt und aufrechterhalten wird, welches die Notwendigkeit von Kostendämpfungsmaßnahmen, wie z.B. Offsets, rechtfertigt, um negative politische und wirtschaftliche Auswirkungen abzuwenden. Die zweite damit zusammenhängende Bedingung ist, dass jene Institutionen, Prozesse und die Infrastruktur, die sowohl das Verpflichtungssystem als auch die Offsets regeln, so gut entwickelt sein müssen, dass sichergestellt werden kann, dass die Offsets das Prinzip der Umweltintegrität aufrechterhalten, Beiträge für nachhaltige Entwicklung erzielen und als verlässliche Kostendämpfungsmaßnahme für hohe Preise in Verpflichtungssystemen dienen. Die Ergebnisse zeigen darüber hinaus, wie schwierig es ist, beide Bedingungen zu erreichen, da sowohl nationale als auch internationale politökonomische Faktoren bestimmen, ob Politiker*innen und Wähler*innen bereit sind, Verpflichtungssysteme einzuführen und aufrechtzuerhalten, die zu effektivem Klimaschutz führen. Quelle: Forschungsbericht
Ein Übergang zu einer nachhaltigen Entwicklung und Netto-Null-Treibhausgasemissionen auf allen Ebenen der Gesellschaft ist der Schlüssel zum Erreichen der im Übereinkommen von Paris (ÜvP) festgelegten Temperaturziele und der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) der Agenda 2030. Das Umweltbundesamt (UBA) hat UNEP DTU Partnership in Zusammenarbeit mit Perspectives Climate Research und First Climate mit der Durchführung dieses Forschungsprojektes beauftragt, um zu untersuchen, wie Kohlenstoffmarktansätze unter Artikel 6 des ÜvP zu der von diesen globalen Abkommen geforderten transformativen Wirkung beitragen können. Das Projekt zielt darauf ab, Erkenntnisse und Empfehlungen für die Gestaltung und Umsetzung von Artikel 6-Regeln und -Aktivitäten zur Förderung des transformativen Wandels durch Kohlenstoffmärkte zu generieren. Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus einer Literaturrecherche und Interviews schlagen die Autoren eine Definition von transformativem Wandel vor: â€ÌEin grundlegender, nachhaltiger Wandel eines Systems, der etablierte kohlenstoffintensive Praktiken beendet und zu einer emissionsfreien Gesellschaft beiträgt, im Einklang mit dem Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5-2˚C zu begrenzen, und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen", mit vier Merkmalen, die für die Ziele von Artikel 6 besonders relevant sind, nämlich "Digitalisierung", "Privatsektor und Regierungen", "Kohlenstoffpreisgestaltung" und "dynamische Baselines". Auf der Grundlage der Artikel 6-Verhandlungen bis zur COP26 in Glasgow und eines Überblicks über Artikel 6-Pilotprojekte werden konzeptionelle Optionen für Artikel 6-Aktivitäten zur Förderung eines transformativen Wandels vorgestellt. Eine Anreizstruktur für Kohlenstoffmärkte zur Förderung höherer Ambitionen in den national festgelegten Beiträgen (engl. Nationally Determined Contributions, NDCs) und der transformativen Wirkung wird vorgestellt. Erkenntnisse aus einer vergleichenden Fallstudienanalyse verschiedener NDCs und Sektoren in Costa Rica, Marokko und Pakistan zeigen, wie transformative Auswirkungen auf der Ebene der Artikel-6-Aktivitäten konzipiert und bewertet werden können. Die Ergebnisse werden genutzt, um Implikationen für die Gestaltung von Artikel 6 zu identifizieren, damit Aktivitäten ihre transformative Wirkung verstärken. Beispielsweise können höhere Preise für international übertragene Minderungsergebnisse (engl. internationally transferred mitigation outcomes, ITMOs) mit Transformationswirkung den politischen Willen in den Gastgeberländern stärken, Möglichkeiten zur umfassenden Minderung zu ergreifen und gleichzeitig kosteneffiziente Emissionsminderungen mit eigenen Mitteln zu erreichen. Die wichtigsten Schlussfolgerungen und Empfehlungen lauten, dass Kernprinzipien des Kohlenstoffmarktes wie Zusätzlichkeit und stringente Baselines neu interpretiert werden können, um einen transformativen Wandel zu fördern, der auf das globale Temperaturziel von 1,5 ˚C ausgerichtet ist. Quelle: Forschungsbericht