Damit die Umweltwirkungen des Bergbaus besser in den Debatten um mehr Verantwortung in Lieferketten und der nachhaltigeren Nutzung von Rohstoffen berücksichtigt werden, wurde als Teil des Forschungsvorhabens ÖkoRess I und im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) eine Bewertungsmethode für das Umweltgefährdungspotential von Bergbauprojekten und Rohstoffen entwickelt. Gleichzeitig analysierte das ebenfalls vom UBA beauftragte Forschungsvorhaben UmSoRess die Wirkungen des Bergbaus auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in 13 Ländern. Um die Ergebnisse beider Vorhaben (ÖkoRess I und UmSoRess) weiterzuentwickeln wurde ein Folgevorhaben ÖkoRess II beauftragt. ÖkoRess II hatte das Ziel, die standort- und rohstoffspezifische Bewertung zu verbessern. Ein Fokus lag dabei auf der Verbesserung des Indikators für die Umweltsektorgovernance, der als Teil der Bewertungsmethode genutzt wurde, indem die Umweltgefährungspotentiale mit den beobachteten Umweltwirkungen und einer Governance-Analyse auf Basis existierenden Governance-Indikatoren verglichen wurden. Ziel war es, die Frage zu beantworten, ob die vorhandenen Governance-Indikatoren in der Lage sind widerzuspiegeln, inwiefern relevante Akteure (Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft) potentielle Umweltgefährdungen bewältigen und Umweltauswirkungen des Bergbaus vermeiden oder reduzieren können. Die Ergebnisse der 10 Fallstudien wurden mit den Ergebnissen der 13 Fallstudien von UmSoRess verglichen und ein Set von Governance-Indikatoren identifiziert, welches zur Verbesserung des Umweltgovernance-Indikators der rohstoffbezogenen Bewertung, die als Teil von ÖkoRess I entwickelt wurde, genutzt werden können. Dieser Bericht beschreibt den Forschungsansatz und stellt die konsolidierten Ergebnisse dieses Prozesses vor. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt ÖkoRess II hat das im Vorgängerprojekt ÖkoRess I entwickelte rohstoffbezogene Bewertungsschema auf eine Vielzahl von mineralischen Rohstoffen angewendet. Insgesamt wurde eine Auswahl von 61 Rohstoffen oder Rohstoffgruppen bewertet. Die Auswahl basiert auf den Rohstoffen, die in der Kritikalitätsbewertung für die Europäische Kommission im Jahr 2014 (Europäische Kommission 2014/2015) untersucht wurden. Sie wurde, soweit möglich, mit den Kandidatenlisten der Neuauflage dieser 2017 veröffentlichten Kritikalitätsbeurteilung (Europäische Kommission 2017) verglichen. Eine weitere Forschungsfrage war die Identifizierung eines Governance-Indikators, der die Governance des Bergbausektors eines Landes in Bezug auf Umweltaspekte am besten widerspiegelt. Acht Indikatoren wurden an 23 Fallstudien getestet. Als Ergebnis, das in einer separaten Studie (ÖkoRess II 2019 b) veröffentlicht wurde, wurde der Environmental Performance Index (EPI) als am besten geeignet anerkannt. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Weiterentwicklung von Handlungsoptionen einer ökologischen Rohstoffpolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Ausgangslage: Angeleitet von der Idee, globale Verantwortung für den direkten und indirekten Rohstoffbedarf der deutschen Wirtschaft zu übernehmen hat sich die Bundesregierung mit dem Ressourceneffzienzprogramm ProgRess das Ziel gesetzt, Umweltbelastungen der Rohstoffgewinnung so weit wie möglich zu reduzieren. Dies soll zum einen quantitativ durch einen sparsamen und effizienten Umgang mit Rohstoffen und weiterverarbeiteten Materialien (Ressourceneffizienz) und zum anderen qualitativ durch eine nachhaltige Ausgestaltung der Extraktionsverfahren und eine stetige Verbesserung der Umweltstandards in Rohstoffabbau und -verarbeitung im In- und Ausland erfolgen (Rohstoffpolitik). Um zur Erreichung dieses Ziels beizutragen, wurden im Rahmen des UFOPLAN-Vorhabens UmSoRess (FKZ 3712 94 315) internationale Umwelt- und Sozialstandards im Bergbau identifiziert und analysiert sowie 13 Fallstudien zur Rohstoffgewinnung erstellt. In einem weiteren Vorhaben, ÖkoRess (FKZ 3713 94 302), wurde ein System zur Bewertung aktueller und zukünftiger ökologischer Risiken der Rohstoffgewinnung entwickelt, um die Verfügbarkeit und Kritikalität von Rohstoffen auch aus Umweltsicht bewerten zu können und dadurch Maßnahmen zur Ressourceneffizienz verstärkt auf ökologisch kritische Rohstoffe zu fokussieren. Zielsetzung: Ziel des Vorhabens ist es, das in ÖkoRess entwickelte System zur Bestimmung rohstoffbezogener Umweltrisiken um länderspezifische Informationen zum Umgang mit diesen Risiken zu erweitern, die z.T. in UmSoRess ermittelt wurden. Hauptergebnis des Vorhabens wird dann die Anwendung der erweiterten Methodik zur Bestimmung der ökologischen Rohstoffverfügbarkeit auf alle 51 abiotischen Rohstoffe sein, die im Bericht der EU-Kommission zu kritischen Rohstoffen (2014) analysiert wurden. Schließlich werden auf Basis dieser Ergebnisse in zweierlei Hinsicht politische Handlungsoptionen entwickelt: Einerseits sollen Handlungsoptionen der deutschen Umweltpolitik auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene abgeleitet werden, die dazu beitragen, die Rohstoffgewinnung weltweit umweltgerechter zu gestalten (ökologische Rohstoffpolitik). Anderseits sollen Handlungsoptionen im Bereich der nationalen und internationalen Ressourcenpolitik entwickelt werden, die durch eine nach Rohstoffen und Umweltwirkungen differenzierte Betrachtung dazu beitragen, Umweltentlastungseffekte durch eine sparsame Rohstoffnutzung zielgerichteter zu erreichen als durch die derzeit die Diskussion dominierende Betrachtung von Massenströmen. Die Ergebnisse des Vorhabens sollen ferner in einer eintägigen Abschlussveranstaltung der Fachöffentlichkeit zur Diskussion gestellt und zielgruppengerecht aufgearbeitet und zusammengefasst werden.
Das im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) durchgeführte Projekt "Auswirkungen des Klimawandels auf die ökologische Kritikalität des deutschen Rohstoffbedarfs" (KlimRess) ist eines der ersten Forschungsprojekte zu den möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Bergbau. Das Projektteam bestand aus adelphi, dem ifeu (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg) und dem Sustainable Minerals Institute der University of Queensland. Ziel des Projekts war es, zu untersuchen, wie sich der Klimawandel potenziell auf Umweltrisiken des Bergbaus sowie auf Rohstofflieferketten auswirkt. Der vorliegende Abschlussbericht fasst die Forschungsergebnisse des Projekts zusammen. Der Abschlussbericht stellt Erkenntnisse aus fünf qualitativen Fallstudien, die die Auswirkungen des Klimawandels in fünf Ländern und für neun Rohstoffe untersuchen, dar und beantwortet die folgenden Forschungsfragen: Wie werden die Umweltrisiken des Bergbaus durch den Klimawandel beeinflusst? Wie sind die Rohstofflieferketten betroffen? Darüber hinaus präsentiert der Bericht die Ergebnisse einer quantitativen Klimawandelvulnerabilitätsanalyse für Produktionsländer und Reserven von Bauxit, Eisenerz, Kokskohle, Kupfer, Lithium, Platinmetallen, Wolfram und Zinn und beantwortet folgende Fragen: Welche rohstoffproduzierenden Länder sind vergleichsweise stärker vom Klimawandel betroffen als andere? Welche Rückschlüsse lassen sich auf die globale Primärproduktion bestimmter Rohstoffe und ihre Klimawandelvulnerabilität ziehen? Wie könnten sich diese Risiken in Zukunft verändern? Quelle: Forschungsbeicht
The project "Environmental Raw Material Availability" (OekoRess I) developed methods for the assessment of environmental hazard potentials of mining. For this purpose, a mining site-related evaluation model was first developed and tested in an iterative process using 40 case studies. On this basis, a raw material-related evaluation model was derived and applied to five raw materials as examples. Both evaluation models are now available also in English language. In addition, an evaluation system for the environmental hazard potential of mining residues was developed in an accompanying process and conceptual questions of environmental raw material availability and criticality were discussed. Those reports are available only in German language.The raw-material-related evaluation model has been further developed and applied to more than 50 materials in the follow-up project OekoRess II. In another follow-up project, OekoRess III, the site-related evaluation model is further developed and applied to the world’s 100 largest mining sites for copper, iron and bauxite.