Das Projekt "Kompostierung unter semipermeablen Planenabdeckungen als emissionsarmes 'low tech'- und 'low cost'-Verfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Umwelt- und Tierhygiene sowie Tiermedizin mit Tierklinik (460), Fachgebiet Umwelt- und Tierhygiene (460b) durchgeführt. Die Bioabfallbehandlung wird mit grossem technischen Aufwand in der Steuerungs- und Regelungstechnik zur Produktion eines hochwertigen Kompostes bei moeglichst geringen Emissionen betrieben. Ziel dieser Untersuchungen ist es, mit einfacher Technik der Planenabdeckung einen kostenguenstigen Kompost zu erzeugen, bei dessen Herstellung geringe Geruchs- und Keimemissionen in die Umgebung stattfinden.
Das Projekt "Umweltrelevanz der dezentralen Kompostierung: klimarelevante Gasemissionen, flüssige Emissionen, Massenbilanz, Hygienisierungsleistung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landtechnik durchgeführt. Ziel einer nachhaltigen und kreislauforientierten Abfallbewirtschaftung ist die Sicherstellung einer kontinuierlichen, hohen Produktqualität und die Erhaltung hoher Standards im Hinblick auf die flüssigen und gasförmigen Emissionen im Zuge der Herstellungs- und Verwertungsprozesse. Seit Einführung der getrennten Sammlung biogener Abfälle bestand in vielen Bundesländern ein klares strategisches Votum dafür, durch die Förderung der Hausgarten- oder Eigenkompostierung organische Küchen- und Gartenabfälle erst gar nicht in den kommunalen Abfallstrom einzuschleusen und somit Ressourcenschonung in den Bereichen Transport, Sammellogistik, Anlagenkapazitäten, Bodenverbesserungsmittel und Substrate auf Torfbasis sowie Mineraldüngerverbrauch zu bewirken. Für die Annäherung an die Frage, ob grundsätzlich bei entsprechender Eignung der Ausgangsmaterialien Anaerobverfahren oder einer möglichst flächendeckenden dezentrale Hausgartenkompostierung im locker verbauten und ländlichen Bereich der Vorzug zu geben ist, müssen eine Vielzahl an Parametern logistischer und siedlungsökologischer Natur aber nicht zuletzt auch das Potential an Abluftemissionen in Form der klimarelevanten Gase NH3, CH4, und N2O in Betracht gezogen werden. Im Forschungsprojekt wird der Frage der qualitativen Leistungsfähigkeit der Hausgartenkompostierung im Hinblick auf die Entstehung klimarelevanter Gase sowie die Bildung von Sickerwasser, die Hygienisierungsleistung und die Qualität des Endproduktes (im Sinne der Kompostverordnung) unter praxisüblichen Bedingungen nachgegangen. Darüber hinaus soll versucht werden, eine Übersicht zur Struktur der Verwertung biogener Abfälle in Österreich und insbesondere der volkswirtschaftlichen und ökologischen Bedeutung der Hausgartenkompostierung respektive möglicher Potentiale abzuschätzen. Mit dem vom ILUET entwickelten begehbaren bzw. mobilen Emissionsmessraum ist es zum erstenmal möglich, kontinuierliche Messungen klimarelevanter Emissionen über einen längeren Zeitraum unter praxisüblichen Bedingungen durchzuführen. Dadurch können die Emissionen des gesamten Systems der Kompostierung im Verlauf der relevanten Prozessphasen erfasst werden. In Kombination mit der Massenbilanz wird eine vollständige Stoffbilanzierung der dezentralen Kompostierungssysteme durchgeführt. Die Einbeziehung der qualitativen Aspekte (Seuchenhygiene und Kompostqualität) ermöglicht eine ökologische Gesamtbewertung der untersuchten Kompostierungssysteme vor dem Hintergrund volkswirtschaftlicher Aspekte des Ressourcenmanagements. In einem zweiten Modul wird im großen Messraum seit Juli 2000 eine Gegenüberstellung von 3 Mietenkompostierungen mit je ca. 10 m3 der Ausgangsstoffe Biotonne, Klärschlamm, und Grünschnitt durchgeführt. Damit besteht die Möglichkeit, einen direkten Systemvergleich in Abhängigkeit der Rohstoffmischungen vorzunehmen. Die Mieten werden in Anlehnung an praxisübliche Bedingungen wöchentlich umgesetzt.