Das Projekt "Erdwärme für die Beheizung und Kühlung des studentischen Servicecenters der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (Geothermieprojekt SuperC)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Markscheidewesen, Bergschadenkunde und Geophysik im Bergbau durchgeführt. Im Vorfeld der Hochbauarbeiten wird neben dem zukünftigen SuperC-Gebäude eine ca. 2.500 m tiefe Bohrung erstellt und als tiefe Erdwärmesonde komplettiert. Im äußeren Stahlrohr der Sonde strömt kaltes Wasser in die Tiefe, erwärmt sich und gelangt vom Bohrlochtiefsten über ein zentrales Förderrohr wieder an die Oberfläche. Innerhalb des SuperC-Gebäudes durchläuft das geförderte, 70 Grad Celsius warme Wasser während der Heizperiode nacheinander Konvektoren, Decken- und Fußbodenheizung (Kaskadensystem). Im Sommer sichert die thermische Leistung der Bohrung (480 kW) die Gebäudekühlung durch eine Adsorptionskältemaschine. Nach Abgabe der Wärme wird das Wasser wieder in die Erdwärmesonde geleitet (geschlossenes System). Erdwärme ist die einzige erneuerbare Energie, die ganzjährig und europaweit als Alternative zu fossilen Brennstoffen verfügbar. 60 Prozent der EU-weiten CO2-Emissionen beruhen auf der Verbrennung fossiler Energieträger zur Produktion von Wärme für die Beheizung von Gebäuden. Eine Minderung der CO2-Emissionen ist das umweltpolitische Ziel der EU. Zur Finanzierung des Geothermieprojekts SuperC konnten daher Fördermittel aus dem LIFE III Programm der EU und des Landes Nordrhein-Westfalen eingeworben werden. Diese Mittel erlauben den Bau der geothermischen Wärmeversorgung als Demonstrationsprojekt für innovative Technologien, deren Entwicklungsstand die Durchführung eines Pilotvorhabens gestattet. Das Geothermieprojekt SuperC demonstriert die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Geothermie für Großgebäude. Der projektierte Anlagentyp reduziert die Emissionen um 90 Prozent und ist standortunabhängig hochgradig reproduzierbar.