Das Projekt "Optimierung Milchproduktionssysteme - OMIS - Optimierung von Milchproduktionssystemen an unterschiedlichen Produktionsstandorten anhand von definierten Nachhaltigkeitsindikatoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agroscope FAT Tänikon durchgeführt. Ziele: 1. Unter vorgegebenen agrar- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen für unterschiedliche Standorte (Tal, Hügel, Berg, Alp) realisierbare Milchproduktionssysteme aufzeigen, die es wahrscheinlich machen, dass auch künftige Generationen dort produzieren. 2. Das Optimierungspotenzial von bestehenden Produktionssystemen in der Tal-, Hügel- und Bergregion ist anhand von Fallstudien quantifiziert. 3. Art und Ausmaß der Umsetzungsprobleme sind für unterschiedliche Produktionsstandorte bekannt. 4. Die Unterschiede zu vergleichbaren Produktionssystemen im Ausland sind im Bereich Produktionskosten und Produktionstechnik bekannt. Problemstellung: In naher Zukunft werden weitere Milchpreissenkungen erwartet. Produzenten, die sich für eine mittel- bis langfristige (nachhaltige) Milchproduktion auf dem Betrieb entschieden haben, müssen die kommenden Erlöseinbussen mit tieferen Produktionskosten je produzierte Einheit auffangen. Je nach Produktionsstandort sind Art und Ausmaß der Kostensenkungspotenziale unterschiedlich. Die Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen betreffen nicht nur die Produktionskosten, sondern auch andere, für die Nachhaltigkeit relevante Indikatoren im Bereich Arbeitsbelastung und gesellschaftliche Akzeptanz. Dies erfordert einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich der Produktionsoptimierung. Im Rahmen dieser Anpassungsprozesse ist die Rolle von Betrieben, die an kostenmäßig ungünstigen Standorten produzieren, weiterhin unklar. Mit dem Verlust von Berg-Milchproduzenten sind nicht nur zunehmend Brauchtum und Tradition als wichtige Imageträger der Schweizer Milch, sondern auch lokale Spezialitäten (Alpkäse) stark gefährdet. Optimierungspotenziale können mittels Modellrechnungen theoretisch ermittelt werden. Im konkreten Fall der Umsetzung sind jedoch oft diverse Hemmnisse zu erwarten. Diese können auf Seite der Praxis im psychologisch/traditionellen, im strukturell/topografischen oder im gesetzlich-regulativen Bereich liegen. Auf Seite der Wissenschaft müssen gleichzeitig auch die Daten ständig anhand von Praxiserfahrungen verifiziert werden.