Das Projekt "Erstellung eines Klima- und Ressourceneffizienzrechners für Kopierpapier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. Deutschland ist größter Hersteller und Konsument von graphischen Papieren in Europa. Die in Deutschland hergestellte Menge Papier und Zellstoff ist im Jahre 2005 um 6 Prozentpunkte auf 21,7 Mio. t angestiegen. Dies führt zur weiteren Erhöhung der Umweltinanspruchnahme in der Branche. Das Umweltbundesamt kam in seinen Ökobilanzen für graphische Papiere aus dem Jahr 2000 zu dem Ergebnis, dass 'es wesentlich umweltverträglicher ist, graphische Papiere aus Altpapier herzustellen, als dafür frische Fasern aus dem Rohstoff Holz zu benutzen'. Dennoch sinkt derzeit in Deutschland die Akzeptanz zur Verwendung von Recyclingpapier bei gleichzeitig ansteigendem Papierverbrauch insgesamt. Die Datengrundlage der Ökobilanz ist bereits über 10 Jahre alt. Seit dieser Zeit hat es in der Papier- und Zellstoffindustrie erhebliche Neuerungen gegeben, die sich teilweise auch auf die Ergebnisse der Ökobilanz ausgewirkt haben. Beispielsweise ist die Energieeffizienz in Zellstoffwerken um ca. 10 Prozent angestiegen. Durch diese und andere Veränderungen ist derzeit nicht eindeutig zu beantworten, ob Recyclingpapier klimafreundlicher ist als Frischfaserpapier. Ziel des Projektes ist es, ein verbraucherorientiertes Informationsinstrument zum Thema Klima- und Ressourcenschutz im Bereich der Kopierpapiere zu schaffen. Dabei sollen auf der Grundlage der aktuellen komplexen Systeme der Papierherstellung und dem deutschen Papiermarkt Fragen wie die Klima- und Ressourcenrelevanz des einzukaufenden Papiers beantwortet und mit konkreten aktuellen Zahlen hinterlegt werden, um dem Verbraucher das umweltfreundlichste Papier aufzuzeigen. Ergebnis des Projektes soll ein verbraucherorientierter Umweltrechner auf der UBA-Internetseite sein, der auf der Basis aktueller Daten dem Konsumenten die umweltfreundlichste Produktalternative anbietet und dies mit konkreten Daten - wie 100 Blatt von a verursachen x kg Treibhausgasemissionen - belegt. Mit diesem Instrument wird ein Beitrag für die Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele und den Vorgaben der EU-Ressourcenstrategie hin zu umweltfreundlicheren Konsummustern im Bereich Papier aufgezeigt. Dabei sollen die ökologischen Rucksäcke Deutschlands im Ausland stärker miteinbezogen werden.
Das Projekt "Neuer Ansatz zur Verbesserung des Deinkingergebnisses durch den gezielten Einsatz von Tensiden beim Neutraldeinking" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung durchgeführt. Ziel des Projektes ist, das Deinken von graphischen Altpapieren durch den gezielten Einsatz geeigneter Tenside bzw. Hilfsmittel bei neutralen bzw. schwach alkalischen Bedingungen zu verbessern. Im Ergebnis sollen die Vorteile neutraler Deinkingbedingungen, wie Reduzierung der CSB-Belastung, verbesserte Klebstoffabtrennung und damit Vermeidung von Produktionsstörungen sowie Chemikalienreduzierung und Kostensenkung, bei gleichbleibendem Deinkingergebnis im Vergleich zum alkalischen Deinkingverfahren aufgezeigt werden. Das Forschungsprojekt umfasst den Vergleich der Mechanismen des Deinkingprozesses bei alkalischen und neutralen Bedingungen in Abhängigkeit von der Altpapierzusammensetzung, die Verbesserung der Druckfarbenablösung, die Sicherstellung der Flotierbarkeit durch die Agglomeration abgelöster Druckfarbenpartikel und die Bewertung der Wirtschaftlichkeit der entwickelten Verfahren. Die Entwicklung eines Deinkingverfahrens unter neutralen Bedingungen bietet folgende Vorteile: - Reduzierung des Chemikalieneinsatzes, vor allem Verzicht auf Wasserstoffperoxid, und damit Chemikalienkosteneinsparung - Verzicht auf Wasserglas und damit Vermeidung von Beeinträchtigungen des nachfolgenden Papierherstellungsprozesses bei der Retention und Entwässerung sowie von Ablagerungen - Verringerung der organischen Störstoffe und damit der CSB-Belastung des Prozess- und Abwassers - weit geringere Zerkleinerung potenziell klebender Stoffe und damit verbesserte Abtrennbarkeit von Stickies durch Sortieraggregate und damit weniger Probleme durch Ablagerungen. Eine erfolgreiche Bearbeitung des Projektes liefert einen Beitrag zur Kostensenkung bei der Herstellung altpapierhaltiger graphischer Papiere.
Das Projekt "Wissenschaftliche Untersuchung und Begleitung von Modellversuchen zur getrennten Erfassung graphischer Papiere" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Papierfabrikation durchgeführt. In dreijaehrigen Modellversuchen werden in mehreren Testregionen Deutschlands bestimmte Erfassungssysteme unter Beruecksichtigung der sozial-oekonomischen Bevoelkerungsstruktur etabliert und das Altpapiermengen-Aufkommen getrennt nach graphischen Papieren und Verpackungsmaterial verifiziert. Waehrend die Modellversuche von dem Ingenieurbuero INTECUS, Dresden, durchgefuehrt werden, ist es die Aufgabe des Instituts fuer Papierfabrikation, die Qualitaetseigenschaften des erfassten Altpapiers zu bestimmen.
Das Projekt "Einfluss optischer Eigenschaften von Deinkstoff auf optische Eigenschaften von altpapierhaltigen graphischen Papieren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Papierfabrikation durchgeführt. Ziel ist die Erarbeitung einer Vorschrift zur Vorbereitung und Herstellung von Stoffproben aus Deinkinganlagen zwecks Untersuchung optischer Eigenschaften. Der Einfluss optischer Eigenschaften von Deinkingstoff auf optische Eigenschaften von altpapierhaltigen graphischen Papieren unterschiedlicher Zusammensetzung bezueglich Primaerfaserstoff, Sekundaerfaserstoff sowie Fuellstoff ist mit dem Ziel zu bestimmen, mathematische Zusammenhaenge herauszuarbeiten.