Das Projekt "Einfluss von Waldbaumaßnahmen auf Dynamik und Sequestrierung von organischer Substanz und Nährstoffen im Munessa-Wald (Äthiopien)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur Allgemeiner Pflanzenbau, Ökologischer Landbau durchgeführt. Für eine nachhaltige Nutzung des Munessa-Waldes sind geeignete waldbauliche Maßnahmen erforderlich. Bislang ist unbekannt, ob in Mitteleuropa weit verbreitete Waldbau-Maßnahmen wie Intense Promotion oder Enrichment Planting die Nährstoff-Gehalte der Bäume bzw. Gehalt und Zusammensetzung der organischen Bodensubstanz beeinflussen. Dies ist besonders in den Tropen sehr wichtig, da Humus häufig die einzige Nährstoffquelle in tropischen Ökosystemen darstellt und daher für die nachhaltige Ökosystemfunktion in den Tropen eine besonders wichtige Rolle spielt. Daher werden wir Auswirkungen der oben erwähnten Waldbaumaßnahmen auf Menge und Dynamik der organischen Bodensubstanz. Die direkten Auswirkungen von Waldbaumaßnahmen auf die Bäume werden mit Hilfe von Blattnährstoffgehalten untersucht. Um auch geringe Auswirkungen auf Humusmenge und -umsatz quantifizieren zu können, bedienen wir uns des modernen Ansatzes der Stabilisotopenmarkierung mit 15N und 13C. Hierzu wird ein neues Design getestet und optimiert, um auch Bäume im dichten Wald direkt im Feld unter Freilandbedingungen (in situ) markieren zu können. Dieses Design beinhaltet auch die simultane Markierung von 15N und 13C (Abb. 1 - 3). Für die Untersuchung des Verbleibes der Tracer im Boden verwenden wir ebenfalls neuartige Ansätze, indem die Streuauflage im Wald durch die markierte Streu ersetzt wird. Die Untersuchung erfolgt mit Hilfe der substanzspezifischen Stabilisotopenanalyse, bei welcher der Umsatz einzelner Substanzklassen (z.B. Zucker, mikrobielle Zellen) quantifiziert werden kann.