Das Projekt "Dynamisches Prädispositionsmodell für Buchdrucker" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeit von Massenvermehrungen des Buchdruckers, Ips typographus, in fichtendominierten Wäldern Mitteleuropas wird maßgeblich von der Wasserversorgung der Bestände beeinflusst. Bestimmte baumphysiologische Parameter (z.B. Wasserpotential des Xylems) weisen auf eine Veränderung des Wasserstatus infolge akuten Wassermangels hin. Das beantragte Projekt geht folglich von der Möglichkeit aus, Schwellenwerte im Stresszustand von Bäumen zu identifizieren, die auf eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Borkenkäferbefall schließen lassen. Die geplanten Untersuchungen konzentrieren sich auf Interaktionen zwischen Bodenwasserhaushalt, Baumzustand und Befallsbereitschaft des Buchdruckers. Mit Hilfe von Abdeckungen soll der Niederschlag auf den Untersuchungsflächen im Lehrforst der Universität für Bodenkultur, Wien künstlich zurückgehalten und starker bzw. moderater Trockenstress an den Versuchsbäumen induziert werden. Während des dreijährigen Untersuchungszeitraums werden mikroklimatische, bodenspezifische, hydrologische, baumphysiologische und biometrische Parameter auf den Flächen erhoben, sowie Befallsexperimente an gestressten und unmanipulierten Bäumen durchgeführt. Ergebnisse der Feld- und Laboranalysen fließen in ein 'Wasser Defizit Modell ein, das auf dem hydrologischen Modell Brook90 zur Beschreibung von Zusammenhängen zwischen Bodenzustand und Wasserhaushalt basiert. Brook90 wird als geeignetes Instrument angesehen, um Wasserstress auf Bestandesebene zu modellieren und Grenzwerte bezüglich einer kritischen Baumwasserversorgung zu definieren. Projektziel ist, ein dynamisches Schätzmodell (DPAS) zu entwickeln, mit Hilfe dessen räumliche und zeitliche Veränderungen in der Prädisposition von Beständen gegenüber Buchdruckermassenvermehrungen aufgezeigt werden können und das eine tägliche Abschätzung der Befallswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von der Bestandeswasserversorgung ermöglicht. DPAS baut auf bereits bewährten (Brook90) und am Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz entwickelten Modellsystemen (PAS, PHENIPS) auf. Vorteile eines dynamischen Prädispositions-Schätzmodells liegen in einer verbesserten Einschätzung des Borkenkäfer-Befallrisikos, da akute Stressoren des Wirtsbaums, wie Wassermangel, berücksichtigt werden können. Kurzfristige Prognosen, z.B. unter Zuhilfenahme von Wetterberichten sollen ebenso möglich sein wie retrospektive Analysen von Befallssituationen bzw. die Erstellung von Szenarios. Das häufiger werdende Auftreten überdurchschnittlich warmer und trockener Perioden in der Vegetationszeit und der Bedarf an geeigneten Monitoring- und Prognoseinstrumenten bezüglich biotischer Schadfaktoren wie Borkenkäfer, lassen ein hohes Anwendungspotential von DPAS sowohl für den Wirtschaftswald als auch für das Management von Schutzgebieten erwarten.
Das Projekt "Waldverwüstende Streusalzschäden auf straßenbegleitenden Waldstandorten im Waldviertel, NÖ" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldökologie durchgeführt. Im Rahmen dieses angewandten Forschungsprojektes sollen mögliche Strategien zur Minimierung forstschädlicher Kontaminationen durch Auftausalz entlang von Öffentlichen Verkehrswegen im Waldviertel überprüft werden, wobei durchaus Klarheit darüber besteht, dass die beste Strategie zur Vermeidung von Salzschäden an Vegetation und Böden die Vermeidung der Salzstreuung per se ist. Es sollen folgende Lösungen überprüft werden Maßnahmenempfehlungen für technische Einbauten, Temporeduktion, Abflusssammlung Wechsel zu alternativen Auftaumitteln (z.B. CMA) für besonders sensible Ökologische Alternativen: Kategorisierbarkeit von Standorten oder von Standortsteilen (Bestände) hinsichtlich ihrer Eignung für bestimmte relativ salztolerante Baumartenmischungen eventuell unter Verwendung alternativer 'exotischer' Arten - Grundlagen für Planung von Meliorationsmaßnahmen wie die Anlage von 'Salzschutzsäumen' unter Verwendung relativ salzunempfindlicher Sträucher und hochproduktiver, beerntbarer Pflanzen innerhalb solcher Pufferstreifen als Möglichkeit zur Entlastung der Salzbilanzen (Phytomelioration) - Ableitung möglicher Boden-Meliorationsmaßnahmen (Ersatzdüngung)
Das Projekt "ANN-ETFRN (Austrian National Node - European Tropical Forest Research Network) / Netzknoten 'Forschungsnetzwerk Tropen' - 'Tropical Research Network Austria' des Österreichischen Netzwerkes Umweltforschung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldökologie durchgeführt. ANN-ETFRN / Tropical Research Network Austria ist eine Serviceeinrichtung des BMBWK zur Vernetzung der österreichischen Tropenforschungsgemeinde im Umweltbereich. ANN-ETFRN agiert dabei als aktiver Partner in zwei Netzwerken - einerseits im Österreichischen Netzwerk Umweltforschung (ÖNUF) als Netzknoten ANN-ETFRN / Tropical Research Network Austria und parallel dazu als National Focal Point im Europäischen Forschungsnetzwerk European Tropical Forest Research Network (ETFRN). Das ÖNUF (http://nuf.boku.ac.at ) ist ein ' vom BMBWK initiiertes ' innovatives Instrument, welches gezielt die Kooperations- und Forschungsaktivitäten österreichischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter auf internationaler Ebene unterstützt. Das ÖNUF widmet sich forschungs- und gesellschaftspolitisch wichtigen Wissenschaftsfeldern mit Umweltbezug und sieht sich als strategischer Partner für Wissenschaftler und Studenten, Forschungsmanager und Ressorts aus dem Bereich der Umweltpolitik. ETFRN (http://www.etfrn.org/etfrn/ ) nennt als übergeordnetes Ziel die Sicherung des Beitrages der europäischen Tropenwaldforschung zur Erhaltung und zum nachhaltigen Management von Wäldern und Waldprodukten in den Tropen, Subtropen und im mediterranen Raum. ETFRN ist ein effizienter europäischer Mechanismus, der Dialog und Informationsaustausch zum Thema Tropenwaldforschung fördert. Aus fast zehnjähriger Erfahrung haben sich folgende Prioritäten herauskristallisiert: a) Verbesserte Kohärenz und Koordination der europäischen Tropenwaldforschung; b)Verstärkte Zusammenarbeit mit Forschern aus Ländern des Südens; c)Verbesserter Dialog zwischen Forschern, Politikern, Waldmanagern und anderen den Wald beeinflussende oder von ihm beeinflusste Personen und Personengruppen. Der österreichische Netzknoten ANN-ETFRN (Austrian National Node - European Tropical Forest Research Network)/ Tropical Research Network Austria folgt diesen Zielsetzungen und unterstützt die österreichische Forschergemeinde im Bereich Tropenforschung durch verschiedene Servicefunktionen. Da Österreich nicht über die gleiche Tradition in diesem Bereich verfügt wie ehemalige Kolonialländer, mangelt es an Strukturen und großen Organisationen, die diesen wichtigen Forschungsbereich unterstützen würden. Der Netzknoten ANN-ETFRN / Tropical Research Network Austria kann sich als Integrationsstelle verschiedenster Bereiche mit gleichen Interessen zu einer aktiven Plattform für Forscher, Organisationen und Studenten weiterentwickeln.