CO2-Bepreisung ist ein wirksames marktbasiertes politisches Instrument mit gesamtwirtschaftlichem Transformationspotenzial. Deshalb wird sie von politischen Entscheidungsträgern zunehmend als bevorzugtes Instrument benutzt, um auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Das Einsatzpotenzial von Instrumenten zur CO2-Bepreisung ist jedoch aufgrund unterschiedlicher politischer, rechtlicher, wirtschaftlicher, technischer und multilateraler Gegebenheiten sehr unterschiedlich. In einem früheren Bericht wurde ein analytischer Rahmen entwickelt, um das Potenzial und die Bereitschaft zur CO2-Bepreisung entlang dieser fünf Dimensionen zu bewerten. Der vorliegende Bericht wendet diesen Rahmen auf 15 ausgewählte Länder in Ost- und Südasien an, um Möglichkeiten für die CO2-Bepreisung in einer Region zu ermitteln, die für die Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung ist. Die Analyse zeigt Wege für die CO2-Bepreisung auf und weist auf neue Möglichkeiten in Ländern hin, in denen die Herausforderungen am größten zu sein scheinen. Insgesamt nimmt das Engagement für den Klimaschutz in der Region zu. Mehrere Länder haben beträchtliche Fortschritte bei der Entwicklung ihrer langfristigen Klimastrategien gemacht, bei denen die CO2-Bepreisung einen großen Anteil an den Emissionsminderungen haben soll. Die Hindernisse für die Einführung von CO2-Preisen sind jedoch vielfältig und können schwieriger zu überwinden sein, wenn beispielsweise eine starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen für Staats- und Exporteinnahmen, subventionierte und historisch niedrige Energiepreise und ein stark regulierter und von fossilen Brennstoffen abhängiger Stromsektor vorhanden sind. Die Ergebnisse des Berichts unterstreichen die Bedeutung der Rahmenbedingungen, die gegeben sein müssen, damit die CO2-Bepreisung durchführbar ist und wirksam zu Emissionsminderungen führt. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden drei Länder (Indonesien, Pakistan und Vietnam) für eine vertiefte Analyse in einem nächsten Schritt des Projekts ausgewählt. Quelle: Forschungsbericht
Die Bepreisung von CO2 in angemessener Höhe ist ein zentrales Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, allerdings wird derzeit wird nur ein Fünftel der weltweiten Emissionen bepreist. Eine erfolgreiche Bepreisung von CO2-Emissionen in Asien kann den Ländern der Region dabei helfen, ihre Klimaziele kosteneffizient zu erreichen, Investitionen in kohlenstoffarme Alternativen anzustoßen und regionale Klimaschutzmaßnahmen zu fördern. Dieser Bericht umfasst detaillierte Fallstudien zum Potenzial und den institutionellen Voraussetzungen für die Einführung einer CO2-Bepreisung in Indonesien, Vietnam und Pakistan. Er beginnt mit einer Zusammenfassung der übergreifenden Aspekte der Fallstudien, die durch die Anwendung des durch Doda et al. (2021) im Rahmen des Forschungsvorhabens entwickelten analytischen Rahmens identifiziert werden. Obwohl in allen drei Ländern ein starker politischer Wille zur Bepreisung von CO2 vorhanden ist, stellen der Einfluss und der Widerstand von Interessengruppen aus dem öffentlichen und privaten Sektor, die fossile Brennstoffe unterstützen, weiterhin ein Hindernis dar. Aus rechtlicher Sicht verfügen alle drei Länder über vorbildliche Klimagesetze und wichtige energiepolitische Rahmenbedingungen, die der CO2- Bepreisung förderlich sind. Herausforderungen ergeben sich hinsichtlich der politischen Koordinierung im fragmentierten institutionellen Umfeld der Länder und des Risikos internationaler Investitionsschiedsverfahren (ISDS). Die Wirtschafts- und Handelsstruktur der Länder und die Merkmale des Energiemarktes sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung, da CO2-Bepreisung ein marktbasiertes Instrument ist, das auf wirtschaftliche Anreize zur Verhaltensänderung setzt. In allen drei Ländern ist der Anteil der Emissionen aus dem Stromsektor hoch und steigt weiter an. Die technischen Kenntnisse und Kapazitäten der Regierung und des privaten Sektors sind ebenfalls wichtig für den Betrieb der Infrastruktur und die Umsetzung der CO2-Bepreisung. Obwohl sich die drei Länder der Fallstudien in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung hin zu einer effektiven CO2-Bepreisung befinden, wird MRV übergreifend als die größte technische Herausforderung identifiziert. Abschließend bieten multilaterale Formate externe Anreize für CO2-Bepreisung und erleichtern die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, auch auf internationalen Kohlenstoffmärkten. Alle drei Ländern konnten bereits auf die eine oder andere Weise auf die Unterstützung verschiedener Organisationen und/oder Staaten zurückgreifen. Zu den politischen Empfehlungen des Berichts gehören: die Bepreisung von CO2 mit den laufenden Reformen des Strommarktes abzustimmen; Subventionen für fossile Brennstoffe abzuschaffen und stattdessen erneuerbare Energien gezielt zu unterstützen; frühzeitig mit den relevanten Interessengruppen in Kontakt zu treten, um Widerstände zu verstehen und abzubauen; die multilaterale Zusammenarbeit und den Dialog mit Ländern auszubauen, die schon Erfahrung mit der Einführung von CO2-Bepreisung haben und - in diesem Zusammenhang - den Bedarf nach Aufbau von Kapazitäten zu ermitteln und Unterstützung durch spezielle multilaterale Programme dafür zu erhalten. Quelle: Forschungsbericht