Das Projekt "Palaeoklima des Quartaers - Hochaufloesende Zeitreihen aus jahreszeitlich geschichteten Seesedimenten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung durchgeführt. Jahreszeitlich geschichtete Seeablagerungen entstehen in der humiden gemaessigten Klimazone unter dem Einfluss des jahreszeitlichen Klimawechsels. Dabei setzen jahreszeittypische Sublamina jedes Jahr eine Jahresschicht zusammen. Daraus folgt, dass Jahresschichten von ihrer Entstehung her Klimadaten und praezise Zeitdaten gespeichert haben. Da unterschiedliche Jahres-Klimaverlaeufe ihren Eindruck auf die Jahresschichten (Warven) haben, muessen auch laengerfristige Klimawechsel im Sediment erkennbar sein. Mehrere Jahrtausende lange Warvenserien in Nord- und Sueddeutschland aus Holozaen, Spaetglazial und der letzten (Eem-)Warmzeit mit unterschiedlichem geochemischen und sedimentologischem Aufbau sollen mit modernen Methoden der Sedimentologie (Duennschliff, Radiographie), Mineralogie und Geochemie (Mineralbestand, Zustand des Gewaessers) und Isotopen-Geochemie (Jahreszeiten-Erkennung, Temperaturwerte) gemessen, quantitativ erfasst und klimatisch interpretiert werden. Die Ergebnisse werden durch begleitende mikrofaunistische und palaeobotanische Untersuchungen gestuetzt. Digitale Messwerte von den Warven sollen rechnerisch mit palaeodendrologischen Kurven verglichen werden. Auf die Unterscheidung von klimabedingten Elementen im Sediment, die auf durch den Menschen seit mehr als 6000 Jahren hervorgerufene Umwelt- (auch Klima-)Aenderungen zurueckzufuehren sind, wird besonderes Augenmerk gerichtet.