Das Projekt "TV 1: Untersuchung des Beitrags von nicht auf Lipophilie beruhenden Stoffeigenschaften und spezifischen Aufnahmemechanismen zur Bioakkumulation von Stoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Die PBT-Bewertung spielt bei der Identifizierung von SVHC unter REACH eine große Rolle. Zur wirksamen Erkennung von SVHC im Rahmen von Screening-Prozessen ist es nötig, die verwendeten Screening-Kriterien auf ihre Aktualität zu überprüfen und an den wissenschaftlichen Erkenntnisstand anzupassen. Die Kriterien der Bioakkumulation erweisen sich hierbei als besonders überarbeitungsbedürftig. Die derzeitige Bewertung der Bioakkumulation stützt sich noch immer stark auf die Annahme, dass der Bioakkumulationsprozess hauptsächlich durch die Lipophilie eines Stoffes bestimmt wird. Beim Screening der Substanzeigenschaften wird der Verteilungskoeffizient Octanol/Wasser (log Pow ) als Maß für die Lipophilie eines Stoffes herangezogen. Dieser lässt sich jedoch nur für neutrale organische Stoffe exakt bestimmen, für einen Großteil der organischen Stoffe ist der log Pow jedoch nicht oder nicht hinreichend genau bestimmbar. Zudem zeigen Bewertungserfahrungen, dass auch weniger stark lipophile Stoffe mit einem log Pow unterhalb des Screening-Schwellenwertes zu einer Bioakkumulation führen können, wobei zusätzliche Substanzeigenschaften wie die Oberflächenaktivität und das Proteinbindungspotenzial eine wichtige Rolle spielen. Es soll daher überprüft werden, in welchem Ausmaß neben der Lipophilie weitere Stoffeigenschaften und spezifische Aufnahmemechanismen zu einer Bioakkumulation von Stoffen führen können und ob diese Beiträge quantifizierbar sind. Weiterhin soll untersucht werden, ob bereits Konzepte existieren, die diese Aspekte bei der Bioakkumulationsbewertung berücksichtigen. In diesem Fall soll überprüft werden, ob diese auch zur Verwendung in REACH geeignet sind. Abschließend soll eine Empfehlung erarbeitet werden, wie diese zusätzlichen Stoffeigenschaften und Mechanismen in die bestehenden REACH-Vorgaben zur Bewertung der Bioakkumulation eingebracht werden können.
Das Projekt "Bioakkumulation dissoziierender Stoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Fachbereich 9 Chemie durchgeführt. Ergebnisse des F+E-Vorhabens 'Bioakkumulation im Grenzbereich deuten an, dass der undissoziierte Anteil dissoziierender Stoffe in gleichem Ausmass im Fisch akkumuliert wie andere Stoffe, jedoch zeitvergroessert. Anhand ausgewaehlter dissoziierender Stoffe sollen im Durchflusssystem an zwei unterschiedlichen Fischarten das Akkumulations- und Eliminationsverhalten und die Korrelation mit dem log Pow untersucht werden.