Das Projekt "Erfassung der niederfrequenten magnetischen Exposition der Buerger in Bayern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Strahlenschutz durchgeführt. Bei der Uebertragung von elektrischer Energie und beim Betrieb von Elektrogeraeten treten zwangslaeufig magnetische Felder auf. Es existieren umfangreiche Daten zu den magnetischen Feldern in bestimmten Abstaenden zu den Expositionsquellen, die Magnetfelder, denen eine Person ueber 24 Stunden ausgesetzt ist, sind unbekannt. Diese Luecke sollte mit diesem Projekt geschlossen werden. Daher wurde mit Personendosimetern die individuelle Magnetfeldexposition von 2000 bayerischen Buergern bei der Frequenz 50 Hz (Stromnetz) und 16 2/3 Hz (Bahn) einen Tag lang gemessen. Das Personenkollektiv wurde repraesentativ nach der Siedlungsstruktur Bayerns ausgesucht. Das umfangreiche Kollektiv laesst auch die Auswertung nach Untergruppen (z.B. Berufskategorien, Wohnungstyp) und besonderen Expositionsquellen (z.B. Hochspannungsleitung, Radiowecker) zu. Die statistische Auswertung mit den einzelnen, personenbezogenen Daten ergab einen arithmetischen Mittelwert von 0,101 myT (50Hz) und einen Medianwert von 0,047 myT. Diese Werte liegen um eine Groessenordnungen unterhalb des Grenzwertes von 100 myT.
Das Projekt "Untersuchungen zu den Mechanismen für die Wirkungen niederfrequenter Magnetfelder auf das genetische Material und die Signaltransduktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Zelltechnologie e.V. durchgeführt. Ziel des Projektes ist die weitere Aufklärung der Wirkmechanismen der durch niederfrequente Magnetfelder (50 Hz) mit niedrigen Flussdichten (10 - 200 T) ausgelösten biologischen Effekte. Dabei soll der Grundmechanismus, der zur Krebsentstehung führen kann, besonders berücksichtigt werden. Hierzu dient die so genannte 'Radikal-Theorie' als Arbeitshypothese. Diese besagt, dass niederfrequente Magnetfelder (NF-MF) die Erhöhung freier Radikale in lebenden Zellen induzieren. Die Frage stellt sich, ob NF-MF die Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) oder die Hemmung der Antioxidantien induzieren und durch welche Wirkmechanismen diese Prozesse ausgelöst werden und welche Folgen sie haben. Werden gentoxische oder epigenetische Änderungen induziert, die zu maligner Entartung führen können? Weiterhin sollen spezifische, durch oxidativen Stress induzierte oder aktivierte Signalkaskaden (NFkappaB, MAPK, PKC) auf Proteom- und Genom-Ebene sowie Modulationen an der Zellproliferation und der Apoptose in menschlichen Immunzelllinien und ggf. primären Zellen des Immunsystems analysiert werden.