Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 546: Geochemische Prozesse mit Langzeitfolgen im anthropogen beeinflußten Sickerwasser und Grundwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, Fachbereich Biologie, Sonderforschungsbereich 248 'Stoffhaushalt des Bodensees' durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit geologisch, geochemisch, hydrologisch und physikochemisch arbeitenden Gruppen soll das Schicksal aromatischer Fremdstoffe (Benzol, Toluol, Xylol, Naphthalin etc.) im Zuge des Transports untersucht und die mikrobiellen Beiträge zum Abbau bzw. zum Umbau dieser Verbindungen geprüft werden. Die laufenden Bodensäulenversuche sollen mit verschiedenen Fließgeschwindigkeiten und NO3 als Elektronenakzeptor weitergeführt werden. Mit den bisher isolierten Bakterienkulturen sollen die Wege des anaeroben Abbaus verschiedener aromatischer Kohlenwasserstoffe durch Identifizierung der Abbauprodukte untersucht werden, die von den Kulturen produziert oder ausgeschieden werden und evtl. für weitere Reaktionen zur Verfügung stehen. Die Ursache einer biologischen 13C/12C-Isotopenfraktionierung beim anaeroben Abbau von Toluol soll untersucht und die mögliche Anwendbarkeit einer hierauf basierenden Methode für die Beschreibung von biologischen Abbauvorgängen in der Umwelt geprüft werden. Dabei soll anhand von verschiedenen Kulturen, die aromatische Kohlenwasserstoffe wie z.B. Toluol und o,m,p-Xylol mit verschiedenen Elektronenakzeptoren abbauen können, gezeigt werden, ob die Fraktionierung bei allen untersuchten Organismen und bei jedem untersuchten Substrat in gleichem Umfang auftritt und somit eine generelle Eigenschaft des biologischen Abbaus ist. Für ausgewählte Substrate soll gezeigt werden, bei welchem Schritt im Abbau die Fraktionierung verursacht wird und ob sich daraus Gesetzmäßigkeitn wie z.B. Fraktionierungsfaktoren für den Abbau von Fremdstoffen im Aquifer ableiten lassen können.