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Schutzkulisse der Moor- und Anmoorböden

Die Schutzkulisse der Moor- und Anmoorböden dient zum Vollzug des Dauergrünlanderhaltungsgesetzes (DGLG) und zur Anwendung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union in Bezug auf den Standard GLÖZ 2 (Schutz von Feuchtgebieten und Mooren). Die Karte der Moor- und Anmoorböden zeigt Flächen nach DGLG § 3 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 und 7 sowie nach dem GLÖZ 2 Standard der GAP als orientierende Darstellung. Sie dient der Landwirtschaftsverwaltung beim Vollzug der Regelungen und gibt den Landwirtinnen und Landwirten Auskunft über die zur Prüfung der Anträge verwendeten Unterlagen. Für die Zugehörigkeit zur Kulisse der Moor- und Anmoorböden gelten folgende Mindestanforderungen: Im Boden bis 40cm unter Flur gibt es eine mindestens 10cm mächtige Schicht mit mindestens 15% Humus. Diese Prozentzahl entspricht den bodenkundlichen Kriterien für einen anmoorigen Boden, für Moorböden werden 30% Humus in einer Mächtigkeit von 30cm gefordert. Dabei ist zu beachten, dass sich die humusreiche Schicht entsprechend der Definition nicht zwingend an der Geländeoberfläche befinden muss. Die Karte wurde aus vorhandenen Informationsgrundlagen abgeleitet und durch Beprobung und Laboranalytik abgesichert. Es wird nicht nach Anmoor und Moor und auch nicht nach der Mächtigkeit der humosen Schichten differenziert. Es werden zusammenhängende Flächen >2 ha dargestellt. Ausnahmen gelten für inhaltlich zusammengehörige Flächen, die durch topographische Elemente wie Straßen und Fließgewässer voneinander getrennt vorliegen. Bei ihnen muss die Summe der Einzelflächen >2 ha sein. Die Karte ist nicht auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche beschränkt sondern zeigt die Moore und Anmoore über alle Nutzungsarten.

Moore und sonstige grundwasserbeeinflusste organische Böden

Der Datensatz enthält Flächen, die nach aktuellem Kenntnisstand Moore und sonstige Grundwasser beeinflusste organische Böden darstellen. Die Flächenkulisse „Moore und sonstige grundwasserbeeinflusste organische Böden“ ist eine Auswertung und Regel basierte Verschneidung der Geodaten Klassenzeichen der Bodenschätzung, Vorläufige Bodenkarte, Forstliche Standortkarte und Geologie Oberfläche in der Reihenfolge der Aufzählung. Auswertung und Kategorisierung der Ausgangsdaten erfolgte in weitgehender Anpassung an die Standards für den guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand von Flächen (GLÖZ) der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für den Zeitraum 2023 bis 2027, hier Standard GLÖZ -2: Schutz von Feuchtgebieten und Torfflächen (Bundeanstalt für Landwirtschaft und Ernährung). Die Auswertung der Geodaten greift (zum Teil) auf unveröffentlichte, aktualisierte Arbeitsdaten zurück. Eindeutige Geometriebezüge zu den ausgewerteten Geodaten sind aus diesem Grund noch nicht Bestandteil des Geodatensatzes. Der Geodatensatz beinhaltet Geometrie- und Sachdaten der Moorböden und sonstigen Grundwasser beeinflussten organischen Mineralböden (Moorgleye und Anmoorgleye). Eine Einteilung der Flächen aller Ausgangsdaten erfolgte in vier Kategorien (1 - naturnahe Moore, Erd- und Mulmmoore, 2 - überdeckte Niedermoore, 3 - Sanddeckkulturen, 4 - Moor- und Anmoorgleye). Das methodische Vorgehen wurde in der Arbeitsgruppe „Moorbodenschutz“ des Landes Sachsen-Anhalt abgestimmt.

Neue Impulse für den Klimaschutz durch Moorbodenschutz: Datengrundlagen, europäischer Kontext und Perspektiven nach 2045

Das Projekt "Neue Impulse für den Klimaschutz durch Moorbodenschutz: Datengrundlagen, europäischer Kontext und Perspektiven nach 2045" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Humboldt-Innovation GmbH durchgeführt. Damit die Klimaschutzziele in den Sektoren LULUCF und Landwirtschaft erreicht werden können, müssen ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen durch Moorbodenschutz (Moorklimaschutzmaßnahmen) angestoßen und umgesetzt werden. Die wichtigste Maßnahme ist dabei die Wiedervernässung drainierter Moorböden. Diese Aufgabe ist mit einer tiefgreifenden Transformation für die Beteiligten verbunden, die als solche anerkannt werden muss, dabei aber nicht als prohibitives Hindernis gesehen werden darf. Es ist wesentlich, die Umsetzung von Moorklimaschutzmaßnahmen stetig zu verbessern. Die wissenschaftliche Untersuchung und Weiterentwicklung von Datengrundlagen können ebenso wie die Analyse erfolgsversprechender Moorklimaschutzansätze im europäischen Kontext dazu beitragen, die Umsetzung von Wiedervernässungen und anderen Interventionen zum Moorklimaschutz für die Beteiligten zu erleichtern und eine dauerhafte klimafreundliche Moornutzung zu ermöglichen. Entsprechend zielt dieses Forschungsvorhaben darauf ab, auf drei Feldern neue Impulse für den Moorklimaschutz zu setzen: 1. Datengrundlagen und Bilanzierung der Klimawirkung von Mooren, 2. Moorschutz in anderen europäischen Staaten und 3. Perspektiven für den Moorklimaschutz nach 2045.

Si-Experiment Paulinenaue

Das Projekt "Si-Experiment Paulinenaue" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Bodenlandschaftsforschung durchgeführt. Zielsetzung: 1. Entwicklung einer Extraktionsmethode zur Charakterisierung der pflanzenverfügbaren Si-pools auf organischen Böden 2. Bewertung der Möglichkeiten einer Ertragssteigerung und -stabilisierung durch Si-Zufuhr auf organischen Böden 3.Optimierung der Futterqualität für die Freilandhaltung von Wiederkäuern, insbesonders in der Winterperiode 4.Gewinnung von Siliziumcarbid aus Pflanzen (nachwachsende Rohstoffe, Standortansprüche und Entwicklung von Anbausystemen für Si-reiche Pflanzen)

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