Das Projekt "Aufgelassene Weiden und die Möglichkeit ihrer Aufforstung im Gebiet des tropischen Bergregenwaldes Südecuadors (hier: Projektbereich Naturwaldbewirtschaftung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Department für Ökosystem- und Landschaftsmanagement, Lehrstuhl für Waldbau und Forsteinrichtung durchgeführt. Die Umwandlung von Wald in Weideflächen ist eine der wesentlichen Ursachen für den Rückgang der Naturwälder in Ecuador. Wegen des rasch nachlassenden Nutzungsertrages auf den Weideflächen werden diese meist nach wenigen Jahren wieder aufgelassen und dafür neue Weiden durch Rodung des Naturwaldes geschaffen. Auf diese Weise entsteht ein ständig größer werdendes Areal an aufgelassenen Weideflächen. Im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, ob durch Aufforstung dieser Flächen mit heimischen und nicht heimischen Baumarten oder durch Etablierung silvo-pastoriler Landnutzungssysteme eine Wiederherstellung der standörtlichen Produktionskraft erreicht und ein Beitrag zur Erhaltung der verbliebenen Naturwälder und der Biodiversität geleistet werden kann. Dabei sollen Fragen der Baumartenwahl, der Gewinnung von Vermehrungsgut, der Anzucht und Ausbringung von Pflanzmaterial, der Erhaltung von lebensfähigen heimischen Baumartenpopulationen, der Auswirkungen von Anpflanzungen auf die Nährstoffflüsse sowie die Biodiversität geklärt werden. Das Projekt ist grundlegender Bestandteil des nutzungsorientierten Forschungsschwerpunktes Nachhaltiges Agrar- und Forstökosystemmanagement in Südecuador (NAFIS).
Das Projekt "Verfahrenstechnik in der Weidehaltung - Technische und bauliche Lösungen zur Abgrenzung von Weideflächen, zur Weidebefestigung, für den Witterungsschutz sowie zur Tierüberwachung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agroscope FAT Tänikon durchgeführt. Ziele: 1. Ein Vergleich verschiedener Weidenutzungssysteme bezüglich Arbeitswirtschaft, Arbeitsqualität, Kosten und Leistung ist erarbeitet und ausgewiesen. 2. Die Tauglichkeit von neuen Systemen zur Weideabgrenzung und -unterteilung (z.B. pflocklose Weidezäune) ist geprüft. 3. Geeignete Befestigungsmöglichkeiten von Treibwegen, Tränke- und Zufütterungsstellen sind entwickelt und getestet. 4. Hilfsmittel zur Tierbeobachtung und Gesundheitsüberwachung sind bekannt und mit Blick auf Handhabbarkeit, Zuverlässigkeit und Kosten miteinander verglichen. 5. Die Notwendigkeit von natürlichem oder künstlichem Witterungsschutz bei extremen Klimabedingungen ist anhand ethologischer und physiologischer Parameter wissenschaftlich untersucht (Diss.). Problemstellung: Als Folge des steigenden Kostendrucks werden immer mehr Flächen nicht oder nur noch extensiv bewirtschaftet. Weidehaltung und Alpung verhindern dabei eine Vergandung von Flächen und erbringen so einen öffentlichen Nutzen. Sichere, arbeitssparende Systeme zur Weideabgrenzung und -unterteilung fehlen, um Herden auf sehr großen und extensiv genutzten Weiden gezielt zu lenken. Häufige Frequentierung spezieller Flächen wie Treibwege, Tränke- und Zufütterungsstellen kann zu Morast, Zerstörung der Grasnarbe und Bodenstruktur führen. Geeignete Befestigungsmöglichkeiten werden aus der Praxis gefordert. Tierbeobachtung und Gesundheitsüberwachung ist auch bei Weidehaltung erforderlich. Geeignete Hilfsmittel sind noch zu wenig bekannt. Bei Hitze sowie Nässe in Kombination mit Kälte sind die Tiere in ihrer Anpassungsfähigkeit gefordert. Natürlicher oder künstlicher Witterungsschutz ist bei solchen extremen Klimabedingungen erwünscht. Die zu vergleichenden Systeme unterscheiden sich in ihrer Wirtschaftlichkeit.
Das Projekt "Optimierung Milchproduktionssysteme - OMIS - Optimierung von Milchproduktionssystemen an unterschiedlichen Produktionsstandorten anhand von definierten Nachhaltigkeitsindikatoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agroscope FAT Tänikon durchgeführt. Ziele: 1. Unter vorgegebenen agrar- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen für unterschiedliche Standorte (Tal, Hügel, Berg, Alp) realisierbare Milchproduktionssysteme aufzeigen, die es wahrscheinlich machen, dass auch künftige Generationen dort produzieren. 2. Das Optimierungspotenzial von bestehenden Produktionssystemen in der Tal-, Hügel- und Bergregion ist anhand von Fallstudien quantifiziert. 3. Art und Ausmaß der Umsetzungsprobleme sind für unterschiedliche Produktionsstandorte bekannt. 4. Die Unterschiede zu vergleichbaren Produktionssystemen im Ausland sind im Bereich Produktionskosten und Produktionstechnik bekannt. Problemstellung: In naher Zukunft werden weitere Milchpreissenkungen erwartet. Produzenten, die sich für eine mittel- bis langfristige (nachhaltige) Milchproduktion auf dem Betrieb entschieden haben, müssen die kommenden Erlöseinbussen mit tieferen Produktionskosten je produzierte Einheit auffangen. Je nach Produktionsstandort sind Art und Ausmaß der Kostensenkungspotenziale unterschiedlich. Die Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen betreffen nicht nur die Produktionskosten, sondern auch andere, für die Nachhaltigkeit relevante Indikatoren im Bereich Arbeitsbelastung und gesellschaftliche Akzeptanz. Dies erfordert einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich der Produktionsoptimierung. Im Rahmen dieser Anpassungsprozesse ist die Rolle von Betrieben, die an kostenmäßig ungünstigen Standorten produzieren, weiterhin unklar. Mit dem Verlust von Berg-Milchproduzenten sind nicht nur zunehmend Brauchtum und Tradition als wichtige Imageträger der Schweizer Milch, sondern auch lokale Spezialitäten (Alpkäse) stark gefährdet. Optimierungspotenziale können mittels Modellrechnungen theoretisch ermittelt werden. Im konkreten Fall der Umsetzung sind jedoch oft diverse Hemmnisse zu erwarten. Diese können auf Seite der Praxis im psychologisch/traditionellen, im strukturell/topografischen oder im gesetzlich-regulativen Bereich liegen. Auf Seite der Wissenschaft müssen gleichzeitig auch die Daten ständig anhand von Praxiserfahrungen verifiziert werden.